Fußball-Fans werden bei der Demonstration von der Polizei umringt

Auch zahlreiche Fans des HSV beteiligten sich an der Demo gegen strengere Sicherheitsmaßnahmen bei Fußballspielen. Foto: Jan Woitas/dpa

Auch viele HSV-Fans beteiligt: Tausende Fußball-Anhänger gehen auf die Straße

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Mehrere Tausend Fußball-Anhänger aus dem gesamten Bundesgebiet sind dem Aufruf der „Fanszenen Deutschlands“ gefolgt und haben am Sonntag in Leipzig gegen schärfere Sicherheitsmaßnahmen in den Stadien demonstriert. Unter dem Motto „Der Fußball ist sicher! Schluss mit Populismus – Ja zur Fankultur!“ richtete sich der Protest gegen das von den Fans befürchtete Vorhaben der Innenministerkonferenz (IMK), künftig härter rund um die Arenen vorzugehen.

Die Anhänger, darunter auch viele Fans des HSV, hatten sich am späten Vormittag auf dem Willy-Brandt-Platz vor dem Hauptbahnhof versammelt. Die Polizei war mit einem Großaufgebot inklusive Hubschraubern vor Ort. In Leipzig steigt am Montag (20.45 Uhr/ZDF) das entscheidende WM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die Slowakei, das Teamhotel (Westin) war in Sichtweite des Demo-Starts.

Fan-Netzwerke kritisieren Politik und Polizei

Bundesweite Fan-Netzwerke, darunter der Verein Unsere Kurve und das Bündnis Aktiver Fußballfans, kritisierten im Vorfeld der Demo das Vorgehen der „Bund-Länder-offene-Arbeitsgruppe“ (BLoAG) in einem Statement scharf. In der BLoAG hatten in den vergangenen Monaten auf Einladung der IMK Vertreter von Politik, Polizei, dem Deutschen Fußball-Bund (DFB), der Deutschen Fußball Liga (DFL) und der Koordinierungsstelle Fanprojekte (KOS) über die Sicherheit in Fußballstadien diskutiert.

Fans stellen sich in Leipzig gegen die strengeren Regeln für Fußballfans. imago/osnapix
Tausende Fans, von unterschiedlichen Vereinen, demonstrieren heute (16.11) in Leipzig
Fans stellen sich in Leipzig gegen die strengeren Regeln für Fußballfans.

Die Pläne des DFB und der DFL sehen nach den bisherigen Beratungen unter anderem vor, in den Klubs die Sicherheitsbeauftragten und die Veranstaltungsleiter personell und strukturell zu stärken. Darüber hinaus soll beim Verband eine zentrale Instanz zur Rechts- und Fachaufsicht im Hinblick auf Stadionverbote eingerichtet werden. Ziel von DFB und DFL sei es, das hohe Sicherheitsniveau in den Stadien zu halten, Polizeieinsatzstunden zu reduzieren und die einzigartige Fankultur in Deutschland zu bewahren.

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Politik und Polizei hatten zuletzt regelmäßig eine aus ihrer Sicht inkonsequente Nutzung von Stadionverboten kritisiert. Laut Medienberichten sollen von Innenpolitikern personalisierte Tickets sowie eine Verschärfung der Stadionverbotsrichtlinien diskutiert werden. Die nächste Tagung der IMK ist für Anfang Dezember in Bremen vorgesehen. (sid/fwe)

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