Augsburgs Trainer Sandro Wagner im Spiel gegen Heidenheim

Sandro Wagner kassierte mit dem FC Augsburg die vierte Niederlage in Folge. Foto: imago/Sven Simon

„Anderen Start gewünscht“: Ex-Hamburger stürzen Sandro Wagner tief in die Krise

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Sandro Wagner verschwand nach einem kurzen Händedruck mit seinem Kollegen Frank Schmidt mit finsterer Miene in der Kabine. Die lautstarken Pfiffe der enttäuschten Fans begleiteten den Trainer des FC Augsburg auf dem Weg dorthin. Nach dem 1:2 (0:0) im Kellerduell beim bis dahin noch punktlosen 1. FC Heidenheim und der vierten Niederlage in Serie wird die Lage für den 36-Jährigen und den ambitionierten FCA immer prekärer.

Zwei Spieler mit Hamburger Vergangenheit sorgten für die nächste Augsburger Pleite. Mikkel Kaufmann, der in der Saison 2021/22 beim HSV spielte, avancierte mit einem Traumtor zum 1:0 (47.) und der Vorlage zum zweiten Treffer zum Matchwinner. Sirlord Conteh, gebürtiger Hamburger und von 2015 bis 2019 für die zweite Mannschaft des FC St. Pauli aktiv, erhöhte nur wenige Minuten später auf 2:0 (54.). Für beide war es erst das jeweils zweite Tor ihrer Bundesliga-Karriere – gemeinsam stürzten sie den FCA noch tiefer in die Krise. Phillip Tietz (90.+8) gelang in der Nachspielzeit nur noch Ergebniskosmetik.

Wagner: „Ich habe mir einen anderen Start gewünscht“

„Wir haben uns sehr viel vorgenommen. Die Spieler wollten auch, das hat man gesehen“, sagte Wagner bei Sky nach dem Abpfiff. „Wahrscheinlich wollten wir zu viel, haben uns als Truppe zu viel vorgenommen, haben gehemmt gewirkt.“ Der Coach räumte ein, sich den Start in seine erste Bundesliga-Saison als Cheftrainer anders vorgestellt zu haben: „Ich habe mir einen anderen Saisonstart gewünscht. Jetzt müssen wir schauen, dass wir die schlechten Sachen hinter uns lassen und versuchen, die einfachen Sachen wieder gut zu machen. Wir müssen Dinge klar weiter ansprechen und die einfachen Dinge in den Vordergrund rücken.“


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Trotz der Negativserie spürt Wagner nach eigenen Worten weiterhin Rückendeckung vom Verein. „Das schon. Keine Frage“, sagte er auf die Frage, ob er noch Vertrauen von den Verantwortlichen habe. „Aber darum geht es mir auch nicht. Ich bin da ganz entspannt. Ich habe einfach Bock, Fußball-Trainer zu sein, Bock, Fußball-Trainer beim FCA zu sein. Alles andere kommt dann hoffentlich in den nächsten Wochen in Punkte umgemünzt.“

Torwart Dahmen: „Den Trainer würde ich herausnehmen“

Auch aus der Mannschaft gab es Unterstützung für den Coach. „Da braucht keiner auf den anderen mit dem Finger zeigen, es geht nur zusammen. Jetzt haben wir einfach gerade eine Phase, wo es nicht laufen will“, sagte Abwehrspieler Keven Schlotterbeck. Torwart Finn Dahmen wollte ohnehin keine Trainerdiskussion aufkommen lassen: „Den Trainer würde ich ganz herausnehmen. Wir Spieler müssen uns an die eigene Nase packen.“

Bei Heidenheim war dagegen die Erleichterung über den erlösenden ersten Saisonsieg deutlich spürbar. „Das war sehr wichtig. Wir sind wieder zurück, der Glaube ist wieder größer. Das Sportliche war top“, sagte FCH-Coach Schmidt bei Sky. Klubchef Holger Sanwald sprach von einem „fantastischen Ergebnis für uns“.

Sturz von Heidenheim-Fan überschattet das Spiel

Überschattet wurde die Partie vom Sturz eines Heidenheimer Fans über den Zaun. Laut Schmidt sei der „junge Mann“ auf den Kopf gefallen und „länger bewusstlos“ gewesen. „Ich drücke all meine Daumen. Es geht um die Gesundheit eines Menschen“, sagte Schmidt. Nach der Partie sei der Fan „stabilisiert“ und zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus gebracht worden, teilte ein FCH-Sprecher mit.

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Der FCH zog mit dem Erfolg in der Tabelle mit den formschwachen Augsburgern gleich. Vor der Länderspielpause steht für Heidenheim nun ein Gastspiel beim VfB Stuttgart an, während der FCA im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg versucht, den Negativlauf zu stoppen. Bis dahin dürfte die Personalie Wagner weiter im Fokus stehen. (sid/fa)

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