Messi überholt Pelé – dann kommen ihm die Tränen
Gala vor Publikum: Der argentinische Superstar Lionel Messi hat die brasilianische Fußballlegende Pelé als südamerikanischen Rekordtorschützen überholt. Im WM-Qualifikationsspiel gegen Bolivien in Buenos Aires gelangen Messi beim 3:0 (1:0) alle drei Tore.
„Ich wollte es wirklich genießen. Ich habe lange darauf gewartet, ich habe danach gesucht und davon geträumt“, sagte Messi nach dem Abpfiff. „Es ist ein einzigartiger Moment, weil er sich so ergeben hat, nachdem wir so lange darauf gewartet haben.“
Schon beim Aufwärmen skandierten die Fans „Messi, Messi“, dann musste er liefern. Und wie! Einmal Weltklasse (14.) mit ein Tunnel-Dribbling und einem unhaltbaren Schlenzer, dann zweimal kaltschnäuzig (64., 88.) aus kurzer Distanz demonstrierte La Pulga (der Floh) sein unerschöpfliches Repertoire. 21.000 Fans im Stadion El Monumental in der Hauptstadt wurden zu Zeugen seines denkwürdigen Auftritts. „Es gibt keine bessere Art zu feiern, als hier zu sein. Meine Mutter ist hier, meine Geschwister auf der Tribüne. Sie haben viel gelitten, und heute sind sie hier und feiern“, sagte Messi mit tränenerstickter Stimme. „Ich bin sehr glücklich.“
Südamerikanischer Rekordtorschütze: Lionel Messi überholt Pelé
Die Umarmung der Kollegen, ein Feuerwerk, der Gesang der Fans auf der Ehrenrunde mit dem silbernen Copa-Pokal in der Hand beendeten den perfekten Donnerstag, als er sich mit 79 Treffern zum Rekord-Torjäger Südamerikas aufschwang, nun mehr Tore im Nationaltrikot aufweist als Brasiliens Legende Pelé (77). „Eine 10, die glücklicherweise Argentinier ist“, schrieb das führende heimische Sportblatt „Ole online“. Auch den Rekord der meisten Tore für denselben Verein hatte Messi bei seinem langjährigen Klub FC Barcelona der brasilianischen Legende (643 Tore für den FC Santos) schon im Dezember 2020 weggeschnappt.
Der torgefährlichste Nationalspieler der Geschichte ist Cristiano Ronaldo mit 111 Toren im Trikot der portugiesischen Nationalmannschaft. Auf ihn folgen der einstige iranische Bundesligaprofi Ali Daei und der Malaysier Mokhtar Dahari.
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Einen Status wie Messi hätte auch Neymar, auch wegen seiner Rekorde. Der 29-Jährige schüttelte mit seinem Treffer beim 2:0 (2:0) gegen Peru Brasiliens bisherige Eliminatorias-Rekordtorjäger Zico und Romario (beide 11) ab, markierte bereits seinen 69. im Selecao-Trikot, was ihm der Legende Pelé noch näher brachte.
WM-Qualifikation: Brasilien und Argentinien weiter ungeschlagen
Mit nun einem Spiel weniger sind Brasilien (24 Punkte) und Argentinien (18) zur Halbzeit der 18 Runden umfassenden südamerikanischen WM-Qualifikation als einzige weiter ungeschlagen. Dahinter sortierten sich die Jäger um die vier Direkttickets nach Katar plus eins über den Umweg Kontinental-Play-off.
Uruguay (15) löste mit einem 1:0 (0:0) im direkten Duell Ecuador (13) als Tabellendritten ab. Kolumbien (13) festigte mit einem 3:1 (2:0) gegen Chile (7) Platz fünf und stürzte den Copa-America-Sieger von 2015 und 2016 noch tiefer in die Bredouille. Paraguay (11) hielt seine WM-Hoffnungen mit einem schmeichelhaften 2:1 (1:0) gegen Schlusslicht Venezuela (4) am Leben.
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Bereits in knapp einem Monat geht es weiter, wenn Brasilien am 7. Oktober in Venezuela sowie Argentinien in Paraguay zu Gast sind und Uruguay gegen Kolumbien sich im Verfolgerduell gegenüberstehen.
Am vergangenen Sonntag war die Partie zwischen Brasilien und Argentinien in São Paulo abgebrochen worden, weil argentinische Spieler nach Einschätzung der brasilianischen Gesundheitsbehörde gegen die Corona-Richtlinien des Landes verstoßen hatten. Der Weltverband FIFA hat ein Disziplinarverfahren gegen beide Nationalverbände eingeleitet. (dpa/sid/tha)