25 Jahre Haft drohen: Maradona-Prozess muss nach Skandal neu aufgerollt werden
Der aufsehenerregende Gerichtsprozess zur Ursache für den Tod von Fußball-Ikone Diego Maradona muss neu aufgerollt werden. Das Gericht von San Isidro erklärte den Prozess am Donnerstag nach zweieinhalb Monaten Verhandlung für ungültig und ordnete ein neues Verfahren an.
Hintergrund ist ein Skandal um Richterin Julieta Makintach. Sie war am Dienstag aufgrund von Befangenheitsvorwürfen zurückgetreten. Zuvor hatten mehrere Verteidiger ihre Unparteilichkeit in Zweifel gezogen.
Makintach, eine von drei Richtern in dem Verfahren, war wegen ihrer angeblichen Beteiligung an einem Dokumentarfilm über den Fall in die Kritik geraten. Argentinische Medien hatten am Wochenende Filmmaterial veröffentlicht, das sie offenbar bei einem Interview im Gerichtssaal zeigt – trotz eines ausdrücklichen Verbots von Kameraaufnahmen.

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Der Vorsitzende Richter Maximiliano Savarino stellte nach Anhörung der Parteien nun fest, dass das Verhalten der betroffenen Richterin „sowohl den anklagenden als auch den verteidigenden Parteien Schaden zugefügt“ habe. Er erklärte das Verfahren für „ungültig“ und entschied, dass es „vor einem anderen Gericht“, fortgesetzt werden müsse. Einen Termin nannte Savarino nicht. Seit März wurden bereits mehr als 40 Zeugen gehört.
Höchststrafe bis zu 25 Jahre Haft
Maradona war mit 60 Jahren nach einer Hirn-Operation offiziellen Angaben zufolge an einem Herzanfall und einem Lungenödem gestorben. Die insgesamt sieben Angeklagten, darunter Maradonas damaliger Leibarzt Leopoldo Luque, mussten sich vor den Toren der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires wegen fahrlässiger Tötung verantworten.
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Als Höchststrafe im Falle eines Schuldspruchs standen jeweils bis zu 25 Jahre Haft im Raum. Alle Beschuldigten wiesen die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft zurück.(sid/abl)
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