• Mats Hummels ließ im Sky-Interview Dampf ab.
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„Realitätsfremd“?: Hummels wehrt sich im TV gegen bösartige Kritik eines Trainers

Gewinnt der FC Bayern sein Spiel am Montag gegen Bielefeld, dann hat Borussia Dortmund nach 21 Spieltagen beinahe so viele Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter wie Partien absolviert sind. Dieses Szenario ist deshalb möglich, weil der BVB gegen die TSG Hoffenheim nicht über ein 2:2 (1:1) hinauskam. 

Den ersten Hingucker im Signal Iduna Park gab es schon vor dem Anpfiff: Kapitän Marco Reus nahm nach zuletzt enttäuschenden Leistungen unter anderem bei der Niederlage in Freiburg auf der Bank Platz. Stattdessen spielte Jude Bellingham. Dortmunds Trainer Edin Terzic wich bei der Frage nach den Gründen dafür aus und betonte, Reus könne ja auch als Einwechselspieler noch wichtig werden gegen die TSG. So viel sei vorweggenommen: Er wurde es nicht. 

Sancho bringt Dortmund gegen Hoffenheim in Führung

Auf dem Platz gingen beide Teams mit offenem Visier zu Werke und der BVB durch Jadon Sancho in Führung (24.). Die Gäste glichen sieben Minuten später durch Munas Dabbur aus, nachdem Schiedsrichter Bastian Dankert mitsamt seines Gespanns und Videoassistent Robert Hartmann auf der anderen Seite des Platzes ein Foul an Erling Haaland ignoriert hatten.

Wie schon gegen Freiburg sah Marwin Hitz nicht gut aus.

Wie schon gegen Freiburg sah Marwin Hitz nicht gut aus, als er Ihlas Bebou den Ball gegen den Kopf faustete und so das Hoffenheimer 2:1 begünstigte. 

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„Das sah nach einem relativ eindeutigen Foul aus“, meinte Mats Hummels nach Ansicht der Fernsehbilder bei Sky und ärgerte sich über die Szene: „Wir haben eine Riesen-Chance auf das 2:0, 20 Sekunden später steht es dann 1:1. Das passt in so eine Phase rein.“

Dortmund gegen Hoffenheim „zu wild“

Die Kraichgauer drehten die Partie dann sogar durch Ihlas Bebou, der von Keeper Marwin Hitz angefaustet wurde (51.), Dortmund drohte die vierte Niederlage aus den vergangenen fünf Bundesliga-Spielen. Abwenden konnten die Borussen diese dank eines Tores von Erling Haaland, dem ein Ballverlust des zuvor doppelten Hoffenheimer Vorlagengebers Sebastian Rudys vorausgegangen war (81.). „Jetzt hat er drei Assists“, scherzte Hoffenheims Sportdirektor Alexander Rosen, der mit dem Ergebnis nicht so recht glücklich war. „Es ist sehr bitter, wir haben ein richtig gutes Auswärtsspiel gemacht und schenken die drei Punkte her“, sagte er. 

Dortmunds Mats Hummels (M.) ärgerte sich.

Dortmunds Mats Hummels (M.) ärgerte sich insbesondere über den ausgeblieben Pfiff von Schiedsrichter Bastian Dankert vor dem Ausgleich der TSG. 

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Auf der anderen Seite herrschte ebenso Enttäuschung. „Wir hätten gern gewonnen, haben es aber nicht geschafft“, sprach Reus das Offensichtliche aus und fuhr fort: „Wir hatten in der zweiten Halbzeit zu wenig Ruhe und Struktur. Das war etwas wild. Wir sind sehr enttäuscht.“ 

Mats Hummels verteidigt Edin Terzic und glaubt an Erfolg  

Mats Hummels befand, dass „man auch sagen muss, dass wir nicht gut gespielt haben“, wollte aber trotzdem nicht nur Negatives sehen. „Unter keinem Trainer der Welt ist nach zwei Wochen alles so, wie man es sich wünscht“, richtete er auch Worte „an diejenigen, die noch nicht so viele Spiele auf diesem Niveau gesehen haben“ und verteidigte damit Lucien Favres Nachfolger Terzic. Damit meine er niemanden im Besonderen. „Ich merke mir nicht, wer da was sagt. Das ist so viel“, sagte Hummels. Bei einem war er sich indes ganz sicher, „100 Prozent“, wie er beteuerte. „Wenn man hart arbeitet, kommt der Erfolg immer.“

 Dortmunds Marco Reus (l.) und Mats Hummels

Hatten hinterher einiges zu besprechen: Dortmunds Marco Reus (l.) und Mats Hummels

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Attacke von Hummels richtete sich gegen Nürnbergs Ex-Trainer René Weiler

Und auch wenn Hummels bei der Nachfrage, an wen er seine Konterattacke richtete, schwieg, dürfte klar sein, dass sie an René Weiler gerichtet war. Der zurzeit arbeitslose Trainer hatte unter der Woche bei der Schweizer Boulevardzeitung „Blick“ Hummels‘ verteidigende Haltung Terzic gegenüber als „realitätsfremd“ und „absurd“ bezeichnet. Hummels entgegnete nun, er habe mehr Spiele auf diesem Niveau erlebt als der eine oder andere Kritiker. Ein klarer Hinweis auf den früheren Nürnberg-Coach Weiler, der bis Oktober 2020 Al Ahly in Kairo trainiert hatte.

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Für Dortmund wird es Zeit, sich zu steigern. Am Mittwoch wartet in der Champions League Sevilla, kommendes Wochenende das Revierderby gegen Schalke. Dann womöglich mit 18 Punkten weniger als die Bayern. Und schon jetzt mit drei Punkten Rückstand auf einen Königsklassen-Platz. (max) 

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