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  • Nach der Rückkehr vom Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld, hatten etwa 500 bis 600 Fans den Schalke-Bus am Stadion erwartet.
  • Foto: picture alliance/dpa

„Das war Angst, pure Angst!“: Erster Schalke-Profi äußert sich nach Angriff der Fans

Nach dem besiegelten Abstieg von Schalke 04 kam es zu brutalen Angriffen der Fans auf die Spieler. MOPO berichtete bereits über die üblen Szenen an der Veltins-Arena.

Am frühen Mittwochmorgen regierten Trauer, Wut und Gewalt Gelsenkirchen. Die Spieler von Schalke 04 wurden von Vereins-Anhängern nach der Ankunft aus Bielefeld, nicht nur übel beschimpft, sondern tätlich angegriffen. Selbst die Autos der Profis wurden demoliert.

Schalke-Profi spricht über den Abstiegs-Angriff

Jetzt äußerte sich einer der Betroffenen zu dem nächtlichen Angriff. Der Spieler, der allerdings anonym bleiben möchte, sagte im Sport1-Interview: „Uns wurde laut und deutlich mitgeteilt, dass wir uns schämen sollen und sich alle Spieler ab sofort verpissen sollen, die im nächsten Jahr nicht mehr hier sein werden. Passiert das nicht, würde uns das Leben richtig zur Hölle gemacht“, berichtete der Profi: „Anschließend wurden wir mit Eiern beworfen. Danach ist ein Böller hochgegangen und die Situation eskalierte völlig. Die Fans sind auf uns losgegangen. Wir sind ab dann nur noch gerannt. Das war Angst, pure Angst! Ich bin nur noch gerannt. Einige von uns haben Tritte und Schläge abbekommen. Ich bin schockiert und weiß nicht, wie wir die nächsten Spiele noch bestreiten sollen.“

Horror-Szenen auf Schalke

Die Profis machen zum Teil auch den Verein verantwortlich für diese Szenen. Man verstehe nicht „wieso man uns überhaupt den Fans ausgeliefert hat. Es hieß vom Verein, dass es nur einen kurzen Austausch geben wird. Die Polizei hat währenddessen unten gewartet“.

Polizei-Einsatz Schalke

Wegen des Angriff kam es zu Polizei-Einsätzen.

Foto:

picture alliance/dpa

Der Verein hat mittlerweile Stellung genommen: „Bei allem verständlichen Frust und aller nachvollziehbaren Wut über den Abstieg in die 2. Bundesliga: Der Verein wird es niemals akzeptieren, wenn die körperliche Unversehrtheit seiner Spieler und Mitarbeiter gefährdet wird. Genau das ist in der vergangenen Nacht aber durch die Handlungen von Einzelpersonen geschehen. Der Klub verurteilt dieses Verhalten aufs Schärfste und stellt sich selbstverständlich vor seine Mitarbeiter.“

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Die Polizei ermittelt weiter. Sprachnachrichten, die der MOPO vorliegen, legen den Verdacht nahe, dass Torwart Ralf Fährmann von Fans mehrfach geohrfeigt worden ist. Der Keeper sei in Tränen ausgebrochen. Mittelfeldspieler Amine Harit soll eine Faust abbekommen haben, auch Stürmer Klaas-Jan Huntelaar und Co-Trainer Mike Büskens seien demnach zur Zielscheibe geworden. Stürmer Mark Uth soll zu den rund zehn Spieler gehört haben, die um das halbe Stadion gejagt und dabei übel beleidigt worden sind.
 

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