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  • Ein „Fan” des FSV Mainz 05 kündigte seine Mitgliedschaft, da ihm zu viele dunkelhäutige Spieler auf dem Platz stehen. Zwei davon (l. Kunde Malong, r. Moussa Niakhaté) besorgten am Wochenende mit ihren Treffern den Sieg gegen Eintracht Frankfurt.
  • Foto: Jan Huebner/Pool

„Africa-Cup” statt „deutsche Bundesliga”: Rassist kündigt Mitgliedschaft bei Mainz 05

Der FSV Mainz 05 hat die Kündigung eines Mitglieds öffentlich gemacht. Dieser hatte sich beschwert, dass zu viele dunkelhäutige Profis auf dem Platz stehen würden. Die Trauer über die Kündigung hielt sich bei den Mainzern daher in Grenzen.

„Rassismus beginnt da, wo rassistische Gedanken geäußert werden, nicht nur, wenn sich jemand selbst als Rassist bezeichnet – was in den seltensten Fällen vorkommt“, erklärte der Bundesligist in einer Mitteilung.

Mainz 05: Ex-Mitglied beklagt „Africa-Cup” statt „deutsche Bundesliga”

Normalerweise würde Mainz um jedes Mitglied kämpfen, aber in diesem Fall könne man „unser Bedauern in Ihrem Fall nicht ansatzweise ausdrücken“. Das nicht namentlich genannte Mitglied hatte in seiner Kündigung unter anderem über die Zusammenstellung der Mannschaft beklagt. 

 „Ich kann mich mit diesem Verein (Profifußball) schon seit Monaten nicht mehr identifizieren! Mittlerweile bekomme ich den Eindruck vermittelt, dass ich beim Africa-Cup bin, anstatt in der deutschen Bundesliga.“

Mainz 05: „Für uns zählt nur, dass jemand Mensch ist”

Zwar versicherte er, dass „auf keinen Fall rassistisch veranlagt” sei, „aber wenn seit Wochen in der Startformation neun (!!!) dunkelhäutige Spieler auflaufen und deutschen Talenten kaum noch eine Chance gegeben wird, dann ist das nicht mehr mein über die Jahre liebgewonnener Verein.“

Wie schon am Wochenende gegen Frankfurt setzten die Rheinhessen erfolgreich zum Konter an: „Für uns zählt nur, dass jemand Mensch ist und unsere Werte teilt. Solche Menschen heißen wir in unserer Gemeinschaft gerne willkommen. Aus diesem Grunde freuen wir uns vielmehr über Ihre Kündigung, da Ihre Begründung offenbart, dass Sie nicht die Wertebasis besitzen, die unseren Verein auszeichnet“

Der FSV ist die sportliche Heimat für Menschen jeder Herkunft

Zudem verwies der Klub auf seine Vereinssatzung, in der es heißt: Der FSV biete Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Menschen mit Behinderung unabhängig von Geschlecht, Abstammung, Hautfarbe, Herkunft, Glauben, sozialer Stellung oder sexueller Identität eine sportliche Heimat.

Unter die Mitteilung platzierten die Mainzer ein Foto von Moussa Niakhaté und Kunde Malong, die nach dem Sieg in Frankfurt (2:0) am Spielfeldrand knieten und ein Zeichen gegen Rassismus setzten. (mab/dpa)

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