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  • Wird es 2020 einen Deutschen Meister geben? Oder verhindert Corona das Ende der Saison?
  • Foto: imago images/Michael Weber

Fußball trotz Corona: Alles neu! So haben Sie die Bundesliga noch nie gesehen

Eines steht schon jetzt fest: Die 57. Saison der Fußball-Bundesliga wird keiner der Beteiligten jemals vergessen. Beim heutigen Neustart wird fast nichts mehr so sein, wie es Vereine, Trainer, Spieler und vor allem Fans kennen. Corona sei Dank: So haben Sie die Bundesliga noch nie gesehen!

Die Geisterspiele finden ohne Zuschauer statt. Das schreiben die neuen Vorgaben der DFL vor. Demnach dürfen sich auf dem gesamten Stadiongelände zeitgleich maximal 300 Personen aufhalten.

Geisterspiele: Keine Zuschauer mehr in der Bundesliga

Das Gebiet wird dabei in drei Zonen unterteilt: Stadioninnenraum, Tribüne und Außengelände. In jeder Zone dürfen sich höchstens 100 Menschen befinden. Neben den Teams, Schiedsrichtern und Balljungen dürfen auch Journalisten, Fotografen und Dopingkontrolleure anwesend sein.

Vor einer leeren Südtribüne findet das Derby zwischen dem BVB und Schalke statt.

Vor einer leeren Südtribüne findet das Derby zwischen dem BVB und Schalke statt.

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picture alliance / Marcel Kusch/

Keine Stimmung beim Derby Dortmund gegen Schalke

„Ein Derby ohne Zuschauer, da blutet einem das Herz“, sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc vor dem Duell am Sonnabend (15.30 Uhr) mit dem Erzrivalen Schalke 04. Dessen Trainer David Wagner sprach von „Testspiel“-Atmosphäre im leeren Signal Iduna Park, in dem sonst über 80 000 Fans Platz finden.

In einem Schreiben an den Pay-TV-Sender Sky fordert das Fanbündnis „Unsere Kurve“, auf „die künstliche Einbettung von Stimmung“ zu verzichten. „Stimmung ist auch im TV nicht ersetzbar!“

DFL: Jubeln nach Toren wird eingeschränkt

Hygiene geht vor. Auf Abklatschen und Umarmungen sollen die Profis beim Jubeln nach Toren verzichten. Stattdessen sollen sich die Spieler nur kurz mit den Füßen oder dem Ellenbogen berühren. Betreuer und Ersatzspieler müssen auf der Bank Masken tragen.

Auch das traditionelle (und bei vielen Zuschauern unbeliebte) Spucken soll auf dem Platz unterbleiben.

DFL: Bundesliga jetzt mit fünf Auswechslungen

Rechtzeitig vor dem Start hat die DFL für den Rest der Saison fünf statt drei Auswechslungen erlaubt. Damit sollen die Spieler angesichts des dicht gedrängten Kalenders im Zuge der Corona-Krise entlastet werden.

Wie hier bei Schalkes Nastasic sind Masken Teil des Alltags.

Wie hier bei Schalkes Nastasic sind Masken Teil des Alltags.

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imago images/Poolfoto

„Ich habe zwei Optionen mehr, daher bin ich sehr glücklich, gerade in dieser Situation“, sagte Bayern-Trainer Hansi Flick. Durchgeführt werden dürfen die Wechsel in der Pause und bei weiteren drei Gelegenheiten während der Spielzeit. Damit soll verhindert werden, dass Trainer in der Schlussphase mit vielen Auswechslungen auf Zeit spielen.

Die Bundesliga-Konferenz kommt im Free-TV

Zumindest an den ersten beiden Spieltagen gibt es Live-Fußball im Free-TV. Sky wird am 16./23. (1. Liga) und 17./24. Mai (2. Liga) seine Konferenzen im frei empfangbaren Fernsehen bei Sky Sport News HD übertragen.

Kameramänner zählen zu den wenigen Personen, die den Innenraum betreten dürfen.

Kameramänner zählen zu den wenigen Personen, die den Innenraum betreten dürfen.

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dpa

Public Viewings in Kneipen sollen so vermieden werden. Theoretisch könnte jeder im kleinen Kreis zu Hause schauen. Die Polizeigewerkschaft warnt vor Ansammlungen an den Stadien.

Ob das Montagsspiel zwischen Bremen und Leverkusen bei DAZN zu sehen sein wird, ist wegen rechtlicher Streitigkeiten noch unklar.

Big in Berlin: Bruno Labbadia startet als Hertha-Coach

Ein Jahr nach seinem bislang letzten Spiel in der Bundesliga kehrt Ex-HSV-Coach Bruno Labbadia an die Seitenlinie zurück. „Ich nenne es jetzt mal einen Blindflug. Mit so wenigen Tagen Vorbereitung ist es unmöglich zu sagen, wo wir stehen“, sagte der neue Trainer von Hertha BSC vor dem Auswärtsspiel heute in Hoffenheim.

Laptop-Trainer? Bruna Labbadia feiert heute sein Hertha-Debüt.

Laptop-Trainer? Bruna Labbadia feiert heute sein Hertha-Debüt.

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imago images/Poolfoto

Bei nur sechs Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz 16 droht dem ambitionierten Hauptstadtklub der Abstieg in die Zweitklassigkeit. „Es geht nicht um Titel, sondern darum, in der Liga zu bleiben. Deshalb geht es darum, was die Mannschaft jetzt leisten kann“, sagte Labbadia.

Neustart der Bundesliga: Das Ende ist völlig offen!

Ja, die Bayern stehen mit vier Punkten Vorsprung vor Dortmund wie üblich an der Tabellenspitze. Doch ob es am Ende überhaupt einen Deutschen Meister 2020 geben wird, ist nicht garantiert. Der kühne Notplan der DFL kommt weiter ins Wanken, sobald (wie Zweitligist Dynamo Dresden) weitere ganze Teams in Corona-Quarantäne müssen. Bis Ende Juni soll die Saison beendet sein. Wie die Regelung über Meisterschaft, Auf- und Abstieg bei Saisonabbruch aussieht, ist ein großer Streitpunkt bei den 36 Vereinen der DFL.

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