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  • Sehnsucht: James Lawrence hofft, bald wieder Emotionen auf den Platz und in die Wohnzimmer bringen zu können.
  • Foto: imago images/Beautiful Sports

Fußball nur im TV: St. Pauli-Profi Lawrence: Geisterspiele können Freude machen!

Es ist noch gar nicht lange her, da galten Geisterspiele in der Fußball-Bundesliga und Zweiten Liga als Worst-Case-Szenario, als No-Go und den meisten Fans als Sakrileg. Mittlerweile wären alle 36 Profi-Vereine und wohl auch die meisten Fans angesichts der andauernden Corona-Krise froh, wenn der Ball bald schon wieder durch gähnend leere Stadien rollen dürfte. James Lawrence vom FC St. Pauli ist überzeugt, dass Geisterspiele in der Krise Millionen Menschen Ablenkung und Freude bescheren könnte.

Für den walisischen Nationalspieler, der auf Leih-Basis beim Kiezklub kickt, haben Geisterspiele längst ihren Schrecken verloren. „Vor ein paar Wochen haben wir alle gesagt: Wir wollen keine Spiele ohne Fans spielen, das wäre ein Desaster“, so Lawrence. „Jetzt sagen wir: Wir wollen wir einfach Spiele spielen und die Saison beenden, so wie es eben möglich ist. Und wenn das heißt, dass die Fans zu Hause bleiben müssen und das Spiel im Fernsehen sehen müssen.“

FC St. Pauli hofft auf Liga-Neustart im Mai

Egal ist ihm das nicht, im Gegenteil. Spiele ohne Fans im Stadion und die gewohnte Atmosphäre kann er sich nur schwer vorstellen. „Natürlich wird das eine merkwürdige Erfahrung für uns sein“, sagt der 27-Jährige. „Aber an diesem Punkt wollen wir einfach in der Lage zu sein, die Saison zu Ende zu spielen.“

Der von der Spitze der Deutschen Fußball Liga (DFL) und den Vereinen erhoffte Wiederbeginn des Liga-Betriebs Mitte Mai würde nicht nur den Klubs in der wirtschaftlichen Notlage helfen oder gar vor der drohenden Insolvenz bewahren, Lawrence ist überzeugt, dass die Rückkehr des Live-Fußballs ins Fernsehen einen positiven Effekt auf die Menschen hätte.

James Lawrence: Geisterspiele können Freude machen

„Die Leute sind alle zu Hause, und ich glaube viele wollen Ablenkung und, dass sie wieder Fußball im Fernsehen schauen können, selbst wenn es nicht ideal ist ohne Fans im Stadion und ohne die passende Atmosphäre“, so der Linksfuß. „Die Leute sind nicht verzweifelt, aber ich glaube, jeder möchte etwas, auf das er sich freuen kann, speziell am Wochenende. Es würde die Leute unterhalten und ich denke, alle würden sich freuen, wenn es wieder Fußball im Fernsehen gibt.“

Die Ungewissheit, ob und wann es weitergeht mit dem Spielbetrieb, sei nicht einfach, sagt Lawrence, die den Schwebezustand als „seltsame Situation“ beschreibt. „Wir müssen uns einfach fit halten und uns anpassen, bis wir mehr wissen.“

Zukunft von James Lawrence ist ungewiss

Das gilt auch für seine sportliche Zukunft. Sein Leih-Vertrag bei St. Pauli läuft aus, sein Kontrakt beim RSC Anderlecht dagegen noch bis 2021. Wie der belgische Klub mit dem Abwehrspieler plant, ist unklar.

Keine einfache Situation, die dennoch eine gewisse Sicherheit bietet. „Ich habe noch ein Jahr Vertrag, andere nur bis Sommer“, gibt Lawrence zu bedenken. „Um diese Spieler mache ich mir mehr Sorgen als um mich.“

James Lawrence sorgt sich um Kollegen ohne Vertrag

Vor der Corona-Krise sei sein Plan gewesen sich in den letzten neun Liga-Spielen in eine starke Position für die EM mit Wales und einen Stammplatz im Team zu bringen. Die Euro ist bekanntlich auf 2021 verschoben worden. „Pläne ändern sich“, gibt sich Lawrence pragmatisch. „Ich muss jetzt sehen, ob wir die letzten neun Spiele noch spielen können, um noch einen Rhythmus zu finden. Meine Lage ist sicherer als bei anderen.“

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