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Manuel Neuer
  • Manuel Neuer gibt das klare Ziel für die EM vor – und fordert politische Positionierungen der deutschen Spieler.
  • Foto: Photo by Christof Stache - Pool/Getty Images

Manuel Neuer will sich politisch klar positionieren

Kapitän Manuel Neuer ist mit der Darstellung der Nationalmannschaft bei der EM nicht einverstanden.

„Für mich hört sich das alles etwas negativ an, wie wir hier gerade nach dem Einzug ins Achtelfinale und vor einem Duell mit England sprechen. Für mich ist das bislang kein schlechtes Turnier von uns“, antwortete Neuer in einem Interview des „Kicker“, als ihm vorgerechnet wurde, dass die deutsche Mannschaft bei sieben Turnierspielen in Serie 0:1 in Rückstand geriet. Es sei in seiner Zeit beim DFB „nie so, dass wir in einem Turnier einen Durchmarsch hingelegt haben. Es gab immer Höhen und Tiefen während eines Turniers, und deshalb ist es für mich bislang ein Turnier wie alle vorausgegangenen auch – außer das vor drei Jahren in Russland“.

Manuel Neuer fordert: Augenmerk auf Defensive legen

Neuer betonte allerdings auch, dass es in der K.o.-Phase der EM nun noch mehr auf defensive Stabilität ankommen werde. „Jetzt entscheidet jede Kleinigkeit, da müssen wir hellwach sein. Eine stabile Defensive ist jetzt elementar wichtig für unser Spiel“, sagte der Torwart.

Das Achtelfinale gegen England am Dienstag (18 Uhr/Liveticker bei mopo.de) im Londoner Wembley-Stadion sei „ein Etappenziel“, aber „das ist nicht, was wir wollen. Wir geben uns mit der Achtelfinalteilnahme nicht zufrieden. Das ist nicht unser Anspruch. Wir wollen noch mal in London spielen“. Dort finden auch die Halbfinals und das Endspiel um den Titel statt.

Manuel Neuer lobt englischen Kampf gegen Rassismus

Abseits des Platzes hofft er weiterhin auf klare Statements aus der deutschen Nationalmannschaft zu gesellschaftspolitischen Themen. „Wir möchten der Nationalmannschaft ein Gesicht geben und den Menschen zeigen, dass es außerhalb des Fußballs wichtige Dinge gibt, auf die wir hinweisen und hinter denen wir stehen“, sagte Neuer. Nationalspieler seien „Vorbilder“ für viele Kinder und Jugendliche.

In der Vergangenheit sei es oft so gewesen, „dass wir uns politisch nicht so positioniert haben und stattdessen den Richtlinien, wie es immer gewesen ist, gefolgt sind“, sagte der Nationaltorhüter, der bei der EM eine Regenbogen-Kapitänsbinde als Zeichen für Offenheit und Vielfalt trägt: „Jetzt hat – auch dank der sozialen Medien – jeder Einzelne mehr Einfluss, etwas zu bewegen.“ Das DFB-Team gebe „da gerade ein positives Bild“ ab.

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Neuer lobte zudem den Kniefall der englischen Nationalspieler als Zeichen gegen Rassismus. „Grundsätzlich finden wir das sehr gut von der englischen Nationalmannschaft und von den Teams, die das in der Premier League auch machen“, sagte der 35-Jährige: „Wir kennen das in dieser Form aus der Bundesliga und aus unseren Länderspielen bisher so noch nicht. Wir sprechen in der Mannschaft darüber.“ (dpa/hoe)

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