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Stefan Effenberg
  • Stefan Effenberg ist nicht ganz glücklich über die EM-Berichterstattung im deutschen TV.
  • Foto: imago/Nordphoto

Effenberg kritisiert ZDF-Experte: „Hätte Kramer von diesem Job abgeraten“

Der frühere deutsche Nationalspieler Stefan Effenberg hat die Fülle an Experten bei der EM-Berichterstattung in den deutschen Medien kritisiert. „Was mir allgemein auffällt, ist natürlich die hohe Anzahl an Experten insgesamt, verteilt auf die Sender. Durch die Viererrunden im Studio, die Gesprächspartner im Stadion und dann noch die Co-Kommentatoren sind fast so viele Experten wie Spieler im Einsatz“, sagte der 52-Jährige gegenüber „t-online.de“.

Der Zuschauer werde damit teilweise überfordert, findet Effenberg: „Wenn ich einschalte, muss ich erst mal überlegen, wer da eigentlich spricht. Das liegt nicht nur an der Anzahl an Experten, sondern auch an der Auswahl. Da sind viele neue Gesichter dabei.“

Stefan Effenberg kritisiert EM-Experten um Ex-Profi Christoph Kramer

Gerade diesen neuen Experten sollte man Zeit geben, „in so eine Rolle hineinzuwachsen“, erklärt Effenberg. Viele von ihnen hätten „nicht diese ganz große Erfahrung aus ihrer aktiven Karriere mitgenommen“, sagt er. „Das soll weder ein Vorwurf an die Sender sein noch an die Experten – aber das macht die Tätigkeit ebenfalls erst mal zu einer Herausforderung.“

Insbesondere meint er damit den 2014er-Weltmeister Christoph Kramer, der für das ZDF durchs Turnier führt. „Ich finde, dass Christoph Kramer das grundsätzlich sehr gut macht und sicher ein großes Talent für die Expertentätigkeit mitbringt“, sagt Effenberg. „Ich mag ihn auch als Typen total. Fakt ist in meinen Augen aber auch: Wäre ich sein Berater, hätte ich ihm von dieser Aufgabe abgeraten und empfohlen, erst nach der Karriere oder zumindest zum Ende hin Experte zu werden.“

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Effenberg hält es grundsätzlich für schwierig, als aktiver Spieler das Expertenmikrofon in die Hand zu nehmen. „Wenn er als Spieler noch vier bis sechs Jahre auf dem Platz vor sich hat, im TV aber bereits die Leistung seiner Kollegen bewertet, kann ihm das auf die Füße fallen“, glaubt der Hamburger. „Nähe ist zwar gut, ein gewisser Abstand aber genauso wichtig. Den hat Christoph nicht.“ (rmy)

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