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Felix Brych
  • Felix Brych überzeugt mit seinen Leistungen als Schiedsrichter bei der EM – und hat sich dadurch den Einsatz in einer Halbfinal-Partie verdient.
  • Foto: imago/Colorsport

Brych: Für die FIFA zu schlecht, bei der EM ein Schiri-Star

Immerhin Felix Brych vertritt den DFB noch bei der EM-Endrunde. Der deutsche Schiri, der bei der WM 2018 noch von der FIFA aussrotiert worden war, ist im Dauereinsatz.

Wenn der Stress so weitergeht, pfeift Felix Brych bald „auf dem letzten Loch“: Nur einen Tag nach seinem vierten EM-Einsatz wurde der deutsche Schiedsrichter von der UEFA schon wieder nominiert. Der bei den Bossen hoch angesehene Münchner darf am Dienstag das Halbfinale zwischen Italien und Spanien im Londoner Wembleystadion (21 Uhr/ARD und MagentaTV) leiten.

EM 2020: Schiedsrichter Felix Brych für Halbfinal-Spiel nominiert

Auch das Finale ist nach wie vor möglich – doch dafür sieht es nicht gut aus. Informationen der niederländischen Tageszeitung AD zufolge wird Björn Kuipers am 11. Juli das Endspiel pfeifen, Danny Makkelie (beide Niederlande) ist demnach für das zweite Halbfinale zwischen England und Dänemark am Mittwoch vorgesehen. Offiziell war diese Einteilung seitens der UEFA noch nicht.

Dabei hätten mittlerweile selbst die Engländer nichts mehr gegen ein Wiedersehen mit Brych am Sonntag im Endspiel von Wembley. Anerkennend klopften Teammanager Gareth Southgate und Kapitän Harry Kane dem Unparteiischen am Samstag nach dem Sieg in Rom gegen die Ukraine (4:0) auf die Schulter. Der souveräne Auftritt hat dafür gesorgt, dass der Referee weiter im Rennen ist. Brych wurde bisher für alle K.o.-Runden nominiert.

Felix Brych: Leitet er als zweiter Deutscher das EM-Finale?

Brych wäre der zweite Deutsche nach Markus Merk im Jahr 2004, der ein EM-Endspiel leiten würde. Und nach Ansicht von Schiedsrichter-Lehrwart Lutz Wagner hätte es der 45-Jährige auch „absolut verdient“. Laut Wagner sprechen mehrere Faktoren für Brych.

„Er lässt sich nie verbiegen und ist durchaus bereit, auch unpopuläre Entscheidungen zu treffen“, sagte der Funktionär des DFB. Hinzu komme, dass Brych „extrem fit“ sei: „Das sieht man daran, wie gut er steht.“

Deutscher Schiedsrichter räumt Verdacht der Benachteiligung aus

Für Brych spricht zudem die „Unterstützung“ durch die DFB-Auswahl. „Durch das Ausscheiden der deutschen Mannschaft steigen natürlich die Chancen für einen Endspiel-Einsatz“, weiß der frühere WM- und EM-Unparteiische Wolfgang Stark. Beobachter gehen deshalb davon aus, dass Brych zu der handvoll Final-Kandidaten gehört.

Fragezeichen hinter Brychs Neutralität bestehen jedenfalls spätestens seit Samstag nicht mehr. Denn obwohl die englischen Medien eine Benachteiligung durch den Deutschen im nächsten Spiel nach ihrem Sieg gegen die DFB-Elf im Achtelfinale (2:0) befürchtet hatten, ließ sich der Jurist nichts zu Schulden kommen.

Nach enttäuschender WM 2018: EM 2020 verläuft für Felix Brych optimal

Die EM ist bereits Brychs viertes großes Turnier, nie zuvor durfte er so viele Spiele pfeifen. Schon jetzt darf die Endrunde als eine Art Rehabilitierung gewertet werden.

Schließlich war der viermalige deutsche Schiedsrichter des Jahres bei der WM-Endrunde 2018 in Russland nach nur einem Vorrundenspiel von der FIFA aus dem Turnier genommen worden. Für Brych war das eine große Enttäuschung.

EM 2020: Felix Brych zeigt es seinen Kritikern

Grund war damals der Skandal, der nach dem Spiel zwischen der Schweiz und Serbien (2:1) vom damaligen serbischen Trainer Mladen Krstajic ausgelöst wurde. Der frühere Profi hatte zu Protokoll gegeben, dass Brych für seine Leistung vor das Kriegsverbrecher-Tribunal in Den Haag gestellt werden sollte. „Damals war Felix zwischen die Fronten geraten“, äußerte Wagner: „Umso mehr freut es mich, dass er nun so überzeugen kann.“

Sollte Brych tatsächlich von der Schiedsrichter-Spitze der UEFA um den Italiener Roberto Rosetti für das Finale nominiert werden, müsste nicht nur Krstajic zu Kreuze kriechen.

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Auch der an Brych haftende Makel als Folge seines anerkannten Phantomtors von Stefan Kießling im Oktober 2013 in Sinsheim würde endgültig an Bedeutung verlieren. (sid/hoe)

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