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Die DFB-Stars nach dem EM-Aus gegen England
  • Bei Deutschlands Nationalspielern (v.l.: Joshua Kimmich, Thomas Müller und Jamal Musiala) herrscht nach dem EM-Aus große Enttäuschung.
  • Foto: imago/Sven Simon

Bittere Zahlen: So schlecht war das DFB-Team noch nie!

Während die anderen sich für den großen Titelkampf rüsten, müssen sich die DFB-Stars die entscheidenden Spiele wieder aus dem Urlaub ansehen. Wie die WM 2018 endete auch diese EM für Deutschland sehr früh. Schnell setzte nach dem 0:2 im Achtelfinale in England der große Katzenjammer ein.

Thomas Müller war ein paar Stunden lang in sich gegangen, dann aber platzte es aus ihm heraus. Wortlos hatte der Unglücksrabe das Wembleystadion verlassen, nachdem er in der 81. Minute die große Chance zum 1:1 liegen gelassen hatte. „Da war er, dieser eine Moment, der dir am Ende in Erinnerung bleibt, der dich nachts um den Schlaf bringt“, schrieb Müller dann bei Instagram. „Dieser eine Moment, wenn du es alleine in der Hand hast, deine Mannschaft in ein enges K.o.-Spiel zurückzubringen und eine ganze Fußball-Nation in Ekstase zu versetzen. Diese Möglichkeit zu bekommen und sie dann ungenutzt zu lassen, tut mir verdammt weh.“

Zweimal in Folge verpasste Deutschland ein Viertelfinale

Ehrenwerte Worte des Bayern-Stars, der die Last des frühen Aus auf seine eigene Schultern ablud. Aber natürlich ist Müller nicht allein schuld. Ganz im Gegenteil.

Fakt ist: Die Zahlen der vergangenen Jahre sind alarmierend. Zwar lief die EM bei weitem nicht so desaströs wie die WM vor drei Jahren, als Deutschland schmachvoll erstmals bei einer Weltmeisterschaft schon in der Vorrunde scheiterte. Doch unterm Strich stehen zwei Turniere in Folge, in denen das DFB-Team nicht zumindest das Viertelfinale erreichte. Das gab es in der langen Turnier-Historie Deutschlands noch nie.

Nur drei DFB-Stars spielten ein gutes Turnier

Was läuft schief im deutschen Fußball? Auffällig, dass kaum ein DFB-Akteur im Laufe des Turniers positiv herausstach. Die Liste derjenigen, die eine zufriedenstellende EM spielten, ist kurz. Manuel Neuer überzeugte im Tor, man möchte sagen: wie immer. Kai Havertz (zwei Turniertore) gefiel auch gegen England, ist Deutschlands Offensivmann der Zukunft und bereits gereift. Robin Gosens konnte seine überragende Form aus dem Portugal-Spiel zwar nicht bestätigen, reiste dennoch erhobenen Hauptes vom Turnier ab. Das war es dann aber auch schon.

Deutlich größer ist das Becken, in dem sich die Verlierer und Enttäuschten tummeln. Angefangen bei Serge Gnabry, der nie in Normalform spielte, was auch für Ilkay Gündogan gilt. Leroy Sané fand überhaupt nicht in die EM hinein. Timo Werner konnte den Schwung des Champions-League-Triumphs mit Chelsea nicht mitnehmen, auch Antonio Rüdiger blieb vieles schuldig. Deutlich zu viele Stars, die wenig bis nichts von dem hielten, was man sich von ihnen versprochen hatte.

Wird mit Flick wieder ein anderer Wind beim DFB wehen?

Spielten am Ende dann doch zu viele auf Positionen, die ihnen nicht auf den Leib geschneidert sind? Ist es das, was andere Nationen zurzeit von Deutschland unterscheidet?

Diese Frage bleibt nach Joachim Löws Abschied. Beantworten wird sie Nachfolger Hansi Flick mit einer neuen, anderen Handschrift – und dem Druck, dass sich Deutschland ein drittes erfolgloses Turnier in Folge nicht wird erlauben können, will es weiterhin zu den Großen im Weltfußball gezählt werden.

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