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  • Auf der Suche nach Einigkeit: HSV-Aufsichtsratschef Max-Arnold Köttgen (l.), Vorstandsboss Bernd Hoffmann (Mitte) und Sportvorstand Jonas Boldt.
  • Foto: WITTERS

Führungskrise vor Geisterspiel: Vorstands-Zoff spaltet den HSV-Aufsichtsrat

Ob sie die Partie Seite an Seite verfolgen werden, ist noch nicht geklärt. Während Jonas Boldt die Profis des HSV zum Auftritt nach Fürth begleitete, könnte Vorstandsboss Bernd Hoffmann im Laufe des Freitags nachreisen. Unabhängig von der Partie gäbe es einiges zu besprechen.

Es brodelt bereits seit längerem. Und nachdem die seit Sommer ausgetragenen internen Unstimmigkeiten zwischen Hoffmann und Boldt nun auch öffentlich immer höhere Wellen schlagen, steht der HSV vor einer Zerreißprobe. Schafft es der Vorstand, der durch Frank Wettstein komplettiert wird, künftig vertrauensvoll zusammenzuarbeiten? Oder sind die Gräben so tief, dass nur personelle Konsequenzen helfen können?

Jansen Hoffmann

HSV-Präsident Marcell Jansen und Bernd Hoffmann trafen sich im Februar mit Klaus-Michael Kühne.

Foto:

WITTERS

HSV-Aufsichtsratschef Köttgen will, dass sich Hoffmann und Boldt zusammenraufen

Eine entscheidende Rolle kommt dem Aufsichtsrat des Vereins zu, der sich Ende kommender Woche treffen wird. Rats-Chef Max-Arnold Köttgen, der sich im ständigen Austausch mit Hoffmann und Boldt befindet, setzt darauf, dass sich seine Führungskräfte zusammenraufen und stellte im Gespräch mit der MOPO klar: „Bislang haben die Diskussionen, die intern auch kontrovers geführt wurden, zu positiven Ergebnissen für den HSV geführt.“ Das sei im Fall von Douglas Santos so gewesen, für dessen Transfer der HSV zwölf Millionen Euro plus Zuschläge von Zenit St. Petersburg erhielt, wie auch beim geschlossenen Auftreten des Vereins bezüglich der Gerüchte um eine falsche Identität Bakery Jattas.

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Nicht nur bei diesen Personalien gab es hinsichtlich der Vorgehensweise zunächst erhebliche Missstimmungen innerhalb des HSV-Vorstands. Fakt ist aber auch: Wunsch-Angreifer Robert Bozenik, den Boldt im Winter verpflichten wollte, während Hoffmann zunächst abblockte, wechselte zu Feyenoord Rotterdam – und nicht zum HSV.

Rückt HSV-Aufsichtsrat Jansen von Hoffmann ab?

Mittlerweile wird nach MOPO-Informationen auch im Aufsichtsrat daran gezweifelt, dass es Hoffmann und Boldt künftig gelingt, eine gemeinsame Linie zu fahren. Interessant könnte in diesem Fall die Rolle Marcell Jansens werden. Der Präsident des HSV e.V. galt nach anfänglichen Zweifeln lange als Vertrauter Hoffmanns. Mittlerweile aber soll sich der Ex-Nationalspieler intern überaus kritisch zu der Vorgehensweise des Vorstandschefs und dessen Einmischung in Boldts Belange äußern. Sollte Jansen nun komplett von Hoffmann abrücken, wäre das zumindest als brisant zu bezeichnen. Denn der 34-Jährige gilt als der kommende, starke Mann des Vereins. Sein Wort hat Gewicht.

Momentan scheint in der Chefetage des HSV alles möglich zu sein, von einem gemeinsamen Miteinander bis hin zur Ablösung einzelner oder gar aller Vorstände im Sommer. Passend dazu enthüllte das „Abendblatt“, dass der Aufsichtsrat in diesem Sommer die Möglichkeit besitzen soll, bei einem Nichtaufstieg des HSV Hoffmanns bis Sommer 2021 laufenden Vertrag vier Wochen vor dem Ende des laufenden Geschäftsjahres (30. Juni) zu kündigen. Spitzt sich der Zwist der Bosse weiter zu, könnte dieses Detail in Kürze weitaus interessanter werden, als zunächst angenommen.

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