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Formstärkstes Team der Liga: Sportchef Bornemann erklärt: So bekam St. Pauli die Kurve

Wenn es erst mal läuft, dann läuft es richtig. Der FC St. Pauli ist nach dem vierten Sieg im fünften Spiel auf dem Vormarsch. Trotz des aktuellen Höhenflugs heben die Kiezkicker nicht ab. Dass Trainer Timo Schultz überhaupt in den Genuss kommt, auf die Euphoriebremse treten zu können, liegt daran, dass seine Spieler das Gaspedal voll durchtreten und an vorderster Front derzeit kaum zu stoppen sind.

Es ist tatsächlich wahr: Der FC St. Pauli ist nach dem 2:1-Arbeitssieg gegen Sandhausen Spitzenreiter. Jedenfalls in der sogenannten Formtabelle der letzten fünf Spieltage, in der die Braun-Weißen mit zwölf Punkten (13:9 Tore) vor dem HSV, Fürth und Karlsruhe (alle elf Punkte) rangieren. Hat das eine Aussagekraft? Aber hallo! Das Ranking besagt, dass die Kiezkicker richtig gut drauf sind. Das gilt für das Spiel auf dem Rasen wie für die Stimmungslage.

FC St. Pauli: Das macht die Kiezkicker gerade so stark

Zusammengefasst: Spielfreude. Die ist so ausgeprägt und fruchtbar wie lange nicht mehr. „Es macht aktuell viel Spaß“, freut sich Daniel-Kofi Kyereh, der sich seit Wochen in starker Form präsentiert und als Torschütze (sechs Saisontreffer) und Vorbereiter (sieben Assists) glänzt. Mindestens zwei Tore in den vergangenen fünf Spielen sind eine verdammt gute Grundlage, um drei Punkte einzufahren, was mit Ausnahme des Heimspiels gegen Bochum (2:3) immer gelungen ist.

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Auch wenn St. Pauli in der echten Tabelle noch längst nicht wieder in sicheren Gefilden ist, darf man die Offensivabteilung nach den letzten Wochen als Prunkstück bezeichnen, mit dem die Kiezkicker nicht nur sich selbst und den Fans Freude machen, sondern auch ligaweit für Furore sorgen. „Was wir jetzt in der Offensive zeigen, ist das, was wir uns von Anfang an vorgestellt haben“, betont Sportchef Andreas Bornemann im Gespräch mit der MOPO.

FC St. Pauli: Schlüsselspieler ist Stürmer Guido Burgstaller

Es war eine schwere Geburt. Man kann sagen, dass St. Pauli erst in diesem Jahr die PS richtig auf die Straße bekommt, was an der Verfügbarkeit des Personals liegt. Man sieht, dass St. Pauli in den vergangenen Wochen vorne in der gleichen Formation spielen konnte. „Das passt schon sehr gut zusammen vorne“, sagt Bornemann.

Schlüsselspieler ist der in der Hinrunde lange verletzte Guido Burgstaller. Nicht nur aufgrund seines Torriechers und seiner Vollstreckerqualitäten (jeweils ein Tor in den letzten fünf Spielen), sondern auch, weil er viel ohne Ball arbeitet, clever Gegenspieler bindet, Räume aufreißt – und zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist.

Omar Marmoush und Rodrigo Zalazar wirbeln im St. Pauli-Angriff

Bewegung ist das Zauberwort. Das Angriffsspiel des FC St. Pauli ist das genaue Gegenteil von statisch. Die Offensivkräfte sind fast permanent in Bewegung, tiefe Läufe und Positionswechsel inklusive. Dadurch verschaffen sie sich und den Mitstreitern Räume. „Sie ergänzen sich sehr gut und profitieren voneinander“, so Bornemann.

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Ein wichtiges Puzzleteil war deshalb auch die Winter-Leihe des pfeilschnellen Omar Marmoush (zwei Tore), der mit seinen Tempo-Dribblings für Gefahr sorgt und den Gegner in Atem hält. Das ist wertvoll, auch wenn er – wie gegen Sandhausen – nicht richtig zum Zug kommt. Wer St. Paulis Angriff stoppen will, der muss nicht nur Burgstaller, sondern auch Kyereh, Marmoush und Mittelfeld-Motor Rodrigo Zalazar (zwei Tore, drei Vorlagen in den vergangenen fünf Spielen) in Schach halten, der immer wieder den Weg nach vorne sucht.

St. Pauli-Boss Bornemann: „Für jeden Gegner schwer, uns zu verteidigen“

„Es ist für den Gegner im Moment sehr schwer, uns zu verteidigen. Man kann unmöglich alle ausschalten“, sagt Bornemann. Im Vorwärtsgang ist (fast) alles erlaubt. „Das sind Kreativspieler. Sie brauchen ihre Freiheiten, müssen ihrer Intuition vertrauen können“, sagt der Sportchef.

Die Freiheiten auf dem Rasen nehmen sie sich nicht einfach, sie erarbeiten sie sich. „Was wild aussieht, hat trotzdem System“, betont Bornemann. Im Rückwärtsgang ist Disziplin gefordert. „Gegen den Ball haben alle klare Aufgaben, die sie erfüllen müssen.“ Wer Tore schießt und gewinnt, der spielt ohnehin befreit auf.

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