Formel 1 nach Saudi-Arabien: Hamilton ahnungslos: „Kenne mich nicht gut genug aus“
Saudi-Arabien ist gelinde gesagt nicht dafür bekannt, Menschenrechten im eigenen Land oberste Priorität einzuräumen. Trotzdem haben die Protagonisten der Formel 1 bezüglich eines geplanten Grand Prix in dem Land eine deutliche Positionierung vermieden.
„Ich kenne mich nicht genug mit der aktuellen Menschenrechtslage in Saudi-Arabien aus. Aber der Sport hat die Kraft, Dinge zu verändern“, sagte Weltmeister Lewis Hamilton.
Sport sei „immer positiv“ und trage „eine positive Botschaft“ in die Welt, erklärte Ferrari-Teamchef Mattia Binotto ebenfalls am Rande des Großen Preises der Emilia-Romagna in Imola (Sonntag, 13.10 Uhr/RTL und Sky).
Red-Bull-Teamchef: „Dürfen nicht mitbestimmen“
Binottos Red-Bull-Pendant Christian Horner sagte: „Wir haben einen Vertrag unterschrieben, überall zu fahren. Keinen, laut dem wir mitbestimmen dürfen, wo wir fahren.“ Grundsätzlich vertraue er bei der Wahl der Schauplätze der Formel-1-Führung, sagte der Brite.
Der Rennkalender für 2021 ist zwar noch nicht offiziell präsentiert, doch nach dem Treffen der Verantwortlichen am Montag in Portimao/Portugal drangen die Eckdaten an die Öffentlichkeit. Geplant ist eine Rekordsaison mit 23 Rennen: die 22 Läufe, die vor Ausbruch des Coronavirus für 2020 geplant waren – Deutschland ist nicht dabei – sowie ein neuer Grand Prix im kommenden Oktober in Dschidda.
Formel 1: Rennen in Saudi-Arabien sorgt für Kritik von Amnesty International
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisierte sogleich den nächsten Versuch des umstrittenen Königreichs, durch Sport-Großereignisse sein Image „reinzuwaschen“. In Saudi-Arabien fanden in den vergangenen Monaten und Jahren unter anderem das Finale um den spanischen Fußball-Supercup, eine Box-Weltmeisterschaft im Schwergewicht und die Rallye Dakar statt.
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„Trotz der Schlagzeilen, dass saudische Frauen endlich Autofahren dürfen, ohne eingesperrt zu werden, haben die Verantwortlichen erst neulich einige führende Frauenrechtsaktivisten eingesperrt und gefoltert“, teilte Amnesty International mit: „Sollte es einen Grand Prix geben, dann sollte die Formel 1 zumindest darauf bestehen, dass alle Verträge die arbeitsrechtlichen Standards einhalten und dass alle Rennevents für jeden ohne Diskriminierung zugänglich sind.“