• Folgen der Corona-Infektion? Wolfsburgs Marin Pongracic musste gegen Union Berlin bereits zur der Halbzeit ausgewechselt werden. Er hatte große Probleme mit der Luft.
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Folgen der Corona-Infektion?: Bundesliga-Profi bleibt die Luft weg – ausgewechselt

Welche längerfristigen Folgen kann eine Corona-Infektion für einen Leistungssportler haben? Diese medizinisch noch nicht abschließend geklärte Frage beschäftigt nun zwangsläufig auch den VfL Wolfsburg. Neun Profis wurden in dieser Saison bereits positiv auf das Coronavirus getestet, allein fünf von ihnen kurz vor und kurz nach Weihnachten.

Mittlerweile stehen alle zumindest wieder auf dem Trainingsplatz, die Zeit der Quarantäne ist vorbei. Aber so fit wie vor der Infektion sind einige von ihnen deshalb noch lange nicht.

Glasner über Pongracic-Auswechslung: „Marin hatte große Probleme mit der Luft“

Beim 2:2 beim 1. FC Union Berlin wechselte Trainer Oliver Glasner den Abwehrspieler Marin Pongracic am Samstag bereits in der Halbzeitpause aus.

„Marin hatte große Probleme mit der Luft“, erklärte der Chefcoach. „Er hatte schon während der ersten Halbzeit hin und wieder beide Arme auf den Knien, wie man es normalerweise am Ende einer Verlängerung kennt. Bei ihm war es schon nach 15 Minuten zum ersten Mal.“

Der kroatische Nationalspieler Pongracic hatte in den vergangenen Monaten besonders große gesundheitliche Probleme. Gleich zu Beginn der Saison erkrankte er am Pfeifferschen Drüsenfieber. Im November reiste der dann zur kroatischen Nationalmannschaft und wurde dort positiv auf das Coronavirus getestet.

Corona-Fälle beim VfL Wolfsburg keine Seltenheit

Beim VfL wurde der 23-jährige Verteidiger trotzdem schon ab dem Bayern-Spiel am 16. Dezember wieder regelmäßig gebraucht, weil bei den Niedersachsen nacheinander die Abwehrkollegen John Anthony Brooks (Prellung), Maxence Lacroix (Covid-19) und Tim Siersleben (Quarantäne) ausfielen.

„Wir hatten Not am Mann“, sagte Glasner und betonte gleichzeitig: Pongracic sei „nicht in einem 100-prozentig fitten Zustand. Keiner von uns weiß, wie sich die Infektion über Monate hinweg auswirkt“.

Genau dieses Dilemma beschrieb der österreichische Trainer bereits zwei Tage vor dem Union-Spiel. Da gab er bei seiner obligatorischen Pressekonferenz bekannt, dass die gerade von einer Corona-Infektion genesenen Spieler Lacroix und Jerome Roussillon auf einen ärztlichen Rat hin im Training erst einmal kürzertreten müssten. Beide Franzosen fielen für einen Einsatz am Samstag in Berlin aus.

Glasner über Corona-Folgen: „Machen alles, um die Sicherheit unserer Spieler zu gewährleisten“

„Es ist ein schwieriges Thema, weil es noch keine Erfahrungswerte gibt“, sagte Glasner. Für alle Profis, die nach einer Corona-Infektion wieder in den Trainings- und Spielbetrieb zurückkehren, gelte in Wolfsburg aber: „Wir checken alle Spieler sehr genau. Wir machen kardiologische und internistische Untersuchungen mit ihnen, die Blutwerte werden weiterverfolgt. Wir machen alles, um die größtmögliche Sicherheit für unsere Spieler zu gewährleisten.“

Angesichts der Vielzahl von Coronafällen wird dieses Thema den Verein noch länger beschäftigen. Für die Wolfsburger spricht, dass sie mit Rückschlägen in dieser Saison bislang immer gut klargekommen sind. 

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Auch in Berlin holten sie nach der Roten Karte für Maximilian Arnold (50.) und einem 1:2-Rückstand durch die Gegentore von Sheraldo Becker (29.) und Robert Andrich (53.) noch einen Punkt. Renato Steffen (10.) und Wout Weghorst (66./Handelfmeter) trafen für den VfL. „Dass wir zurückgekommen sind, zeigt einfach, dass wir gefestigt sind und einen sehr guten Spirit in der Mannschaft haben“, sagte Glasner. (mp/dpa)

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