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Schiedsrichter Tom Bauer mit St. Paulis Andreas Albers
  • Gecheckt und gecancelt: Schiedsrichter Tom Bauer annullierte den Treffer von St. Paulis Andreas Albers.
  • Foto: WITTERS

„Wirklich frech“: St. Pauli ärgert sich über den Schiedsrichter

Zunächst formulierte es Fabian Hürzeler noch zurückhaltend. Man hätte die Szene auch anders auslegen können, sagte er auf der Pressekonferenz über St. Paulis annulliertes 1:0 in der Nachspielzeit gegen Greuther Fürth. Im Anschluss wurde er deutlicher.

„Wenn man die Kopfbewegung anguckt, dann sieht man: Der weiß ganz genau, wo er hinköpft. Wenn ich zum Kopfball gehe, dann kann ich den Ball, glaube ich, nicht viel kontrollierter spielen. Viel klarer geht es für mich nicht“, sagte St. Paulis Trainer.

Und man kann seiner Argumentation durchaus folgen. Die umstrittene Szene war diese: In der fünften Minute der Nachspielzeit segelte ein Freistoß Eric Smiths in den Fürther Strafraum, Damian Michalski klärte den Ball per Kopf auf den Fuß von Andreas Albers und von dort fand er den Weg ins Tor. St. Pauli jubelte für ein paar Sekunden, dann bedeutete Schiedsrichter Tom Bauer: Abseits. Und Albers hatte tatsächlich im Abseits gestanden. Nur wirkte Michalskis Kopfball eben – wie von Hürzeler vorgetragen – kontrolliert. Diese Bewertung hätte eine neue Spielsituation zur Folge gehabt, in der sich Albers’ Abseitsstellung erübrigt hätte. Auslegungssache.

Albers nach annulliertem Tor: „Geht nicht schlimmer“

„Das ist natürlich komplett ärgerlich“, sagte der vermeintliche Siegtorschütze hinterher. „Für einen Stürmer geht es nicht schlimmer.“ Er habe in der DFL-Regelschulung zugehört, sagte der eingewechselte Stürmer und kam so zu dem Schluss: „Aus meiner Sicht tut er alles, was er kann, um den Ball zu klären und klärt ihn auch super. Wenn ich nicht da stehen würde, wäre er über die Seitenlinie gegangen. Kontrollierter geht es nicht.“

Im Übrigen war diese Szene nicht die einzige, in der sich der Unparteiische den Unmut der St. Paulianer zuzog. Fünf Kiezkickern zeigte er die Gelbe Karte (ein Fürther sah Gelb). Diese seien berechtigt gewesen, sagte Fabian Hürzeler, „das muss man zugeben“. Ihn ärgerte aber, „wie sie entstanden sind – es ist teilweise wirklich frech, da nicht vorher schon Foul zu pfeifen“. Hürzeler verwies etwa auf die Szene, an deren Ende Oladapo Afolayan Gelb sah und Rot hätte sehen können. Der St. Pauli-Stürmer sei vorher zu Boden gezogen worden, sagte Hürzeler und wies darauf hin, dass der Verwarnung Jackson Irvines eine ungeahndete Abseitsstellung der Fürther vorausgegangen sei.

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Seine Unzufriedenheit mit der Schiedsrichterleistung brachte Hürzeler im Übrigen nicht nur vor den anwesenden Reportern zum Ausdruck. Sondern, wie er sagte, auch bei einem Gespräch mit dem Unparteiischen-Gespann in den Katakomben. Es ist nicht überliefert, welche Argumente Tom Bauer und seine Kollegen zu ihrer Verteidigung angeführt haben.

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