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Timo Schultz vor Saisonstart selbstbewusst
  • Timo Schultz mischt sich bisweilen beim Training noch unter die Seinen. Die Stimmung in der Mannschaft ist ansteckend gut. 
  • Foto: WITTERS

St. Pauli-Trainer Schultz spricht über weitere Transfers

Die Formulierung ist ein bisschen ausgelutscht. Ein wenig zu inflationär wurde in der Vergangenheit von der „besten 2. Liga aller Zeiten“ geredet, was im Sommer 2021 insofern ärgerlich ist, als dass die Bezeichnung wohl noch nie so viel Wahrheitsgehalt hatte wie vor der neuen Serie. Und das Schöne daran aus Sicht des FC St. Pauli ist: Der Kiezklub scheint bestens auf die Duelle mit all den großen Namen vorbereitet.

„Mit Vorfreude“ starten Timo Schultz und die Seinen in die Saison. „Ich bin der Meinung, dass wir uns sehr gut vorbereitet haben.“ Zur Vorbereitung zählt der Coach bereits die Rückrunde der vergangenen Spielzeit. „Da sind wir gut rausgekommen, wenn man die Periode ab Winter nimmt.“ So viel habe man nicht verändert im Vergleich, sondern eher noch an Details schleifen können. „Die Jungs brennen, die meisten sind topfit. Deswegen machen wir das Ganze, um in der Liga erfolgreich sein zu können. Kann losgehen!“

Schultz: „Wir können jeden Gegner schlagen“

Das kann es in der Tat. In den Testspielen bei Hannover 96 (2:0), in Lohne (4:0), gegen Odense (2:2) und Hertha BSC (2:2) war für alle Fans einiges ersichtlich, das man über Jahre schmerzlich vermisst hat bei Braun-Weiß: die konsequente Fortsetzung einer schon länger existierenden Spielidee, erkennbare Automatismen, Spielfreude, Teamgeist. „Wir können jeden Gegner schlagen“, urteilte Schultz ohne jede Form von Hochmut, „das sollte immer unser Anspruch sein.“ Trotzdem wisse man natürlich um die Hochkaräter, die da warten. „Wenn wir eine gute Rolle spielen wollen, dann müssen wir in jedem Spiel am Anschlag sein.“

Schultz ist überzeugt von der Qualität seiner Mannschaft, das wird aus vielen seiner Aussagen deutlich. „Wir haben eine gute Truppe, das wissen wir, wir müssen uns nicht verstecken.“ Aber es gelte eben auch, die Konzentration durchgehend hochzuhalten. „Die 2. Liga ist in den letzten Jahren immer sehr, sehr eng gewesen, das haben auch wir gemerkt.“ Daher sei man gut beraten, sich kurzfristige Ziele zu setzen, und sich nicht beeinflussen zu lassen von externen Urteilen, die wertschätzend gemeint sind, aber auch hemmend sein können.

Schultz schließt weitere Transfers nicht aus

„Mit einem Aufstieg beschäftigen wir uns nicht“, untermauerte Schultz: „Wir wissen, dass es mindestens sechs, sieben Vereine gibt, die einen deutlich höheren Etat haben als wir und ein ganz anderes Anspruchsdenken.“ Man sei im Vorjahr gut mit der Einstellung gefahren, einzelne Spieler und damit auch die Mannschaft weiterzuentwickeln, ergo gebe es keinen Grund, daran etwas zu ändern. Zudem habe man wichtige Spieler verloren (Dejan Stojanovic, Omar Marmoush, Rodrigo Zalazar), „die müssen wir erst mal ersetzen. Wir hoffen, dass wir das intern auffangen können und dass uns die Neuzugänge auch noch einen Push geben“.

Es sei nicht zielführend, sich über andere Dinge zu unterhalten. „Wir sind vorletztes Jahr fast abgestiegen und waren letztes Jahr bis zum Winter ganz unten dabei“, erinnerte Schultz. „Wir backen lieber kleinere Brötchen und konzen­trieren uns auf unsere tägliche Arbeit.“ Dass die eventuell noch Unterstützung erhält durch weitere Neuverpflichtungen, kann und will Schultz nicht ausschließen. „Wir sind mit unserem Kader sehr zufrieden, halten aber trotzdem die Augen auf“, sagte er. „Man weiß nie, was passiert.“

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Was natürlich auch eine Prognose für die anstehende Serie nicht eben vereinfacht. Natürlich zählt auch Schultz Schalke 04, Werder Bremen und den HSV zum Kreis der Aufstiegsaspiranten, „aber auch Vereine wie Düsseldorf, Hannover oder auch Nürnberg, die sich sehr gut verstärkt haben, sollten immer den Anspruch haben, oben mitzuspielen“. Sein persönlicher Geheimtipp aber ist der 1. FC Heidenheim. „Die haben eine extrem stabile Mannschaft und mit Tim Kleindienst einen absoluten Topspieler für vorne, der eine gewisse Quote garantiert“, lobte Schultz. „Mit denen ist immer zu rechnen, denen traue ich durchaus auch zu, da oben reinzurutschen.“

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