Rat von Betzenberg-Experte Kalla: „Guckt in den St. Pauli-Fanblock!”
Wer wie am Sonntag die Spieler des FC St. Pauli als Profi-Kicker auswärts beim 1. FC Kaiserslautern auf dem Betzenberg ran muss, hat vor allem mal eines: tierischen Respekt. Die Atmosphäre im Fritz-Walter-Stadion ist eine besondere – aber sie muss einem nicht unbedingt zum Nachteil gereichen. Das weiß einer, der beim Kiezklub zur raren Spezies der „Fußball-Götter“ zählt: Jan-Philipp Kalla, der 50 Prozent seiner Profi-Tore auf dem Betze erzielt hat. Die MOPO hat mit ihm gesprochen.
Wer wie am Sonntag die Spieler des FC St. Pauli als Profi-Kicker auswärts beim 1. FC Kaiserslautern auf dem Betzenberg ran muss, hat vor allem mal eines: tierischen Respekt. Die Atmosphäre im Fritz-Walter-Stadion ist eine besondere – aber sie muss einem nicht unbedingt zum Nachteil gereichen. Das weiß einer, der beim Kiezklub zur raren Spezies der „Fußball-Götter“ zählt.
Am Tag vor dem Spiel feiert Jan-Philipp Kalla seinen 36. Geburtstag, aus dem geplanten Abschiedsspiel des St. Pauli-Urgesteins, der vor zwei Jahren seine Profi-Karriere beendet hat, ist aus hinlänglich bekannten Gründen (bisher) nichts geworden. An sein erstes Zweitligaspiel allerdings kann er sich natürlich erinnern, das fand auf dem Betzenberg statt.
St. Paulis Jan-Philipp Kalla machte 50 Prozent seiner Profi-Tore auf dem Betzenberg
„Bis dahin kannte ich das Millerntor, aber nur als Zuschauer, und als Spieler nur Regionalliga-Plätze“, blickte Kalla im Gespräch mit der MOPO auf den 6. Mai 2008 zurück. Und dann kam der Betze mit rund 35.000 Leuten, „und für Lautern ging es noch um was. Das war schon beeindruckend“.
Die Partie ging zwar mit 0:2 verloren, aber die Beziehung zwischen „Schnecke“ und dem Stadion sollte im Lauf der Jahre noch eine ganz besondere werden. „Ich habe dort nicht nur mein erstes, sondern auch mein 100. Zweitligaspiel gemacht“, erklärte er und fügte schmunzelnd an: „Und ich habe 50 Prozent meiner Profi-Tore dort geschossen.“
Die lange Anfahrt zum Betze und die Signale der Fans, dass sie gegen dich sind
Von den insgesamt vier Treffern erzielte er tatsächlich zwei bei den Roten Teufeln, nämlich beim 1:4 am 2. November 2013 und beim enorm wichtigen 2:0 am 9. Mai 2015. Seinerzeit kämpften die Hamburger um den Klassenerhalt, Lautern als Tabellendritter um den Aufstieg in die Bundesliga.
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Und so wurde der Betzenberg zum einem „speziellen Ort“ für Kalla, der dem Stadion aber auch sonst etwas Besonderes abgewinnen kann. „Erstmal fährt man gefühlt Ewigkeiten mit dem Bus bis Kaiserslautern, dann siehst du irgendwann das Stadion und fährst da ganz langsam hoch, weil so viele Menschen dorthin strömen, von denen du auch noch signalisiert bekommst, dass sie dich nicht wirklich mögen, dass sie gegen dich sind“, beschrieb er das Drumherum, von dem er sich aber nie einschüchtern ließ.
Kallas Tipp: „Guckt in den St. Pauli-Fanblock. Dann weiß man: Du bist nicht alleine!“
„Ich habe das immer in positive Energie umwandeln können“, erklärte er, was dann auch einer Empfehlung für die Jungs gleichkommt, die sich am Sonntag beim Aufsteiger versuchen werden. Und für die hat Jan-Philipp Kalla noch einen letzten Tipp parat: „Guckt in den pickepackevollen Gästeblock, denn dann weiß man: Du bist da nicht alleine!“