Australier verpassen bis zu fünf Spiele – rüstet St. Pauli im Winter nach?
Was könnte den FC St. Pauli auf dem Weg zum Aufstieg noch stoppen? Verletzungsbedingte Langzeit-Ausfälle zum Beispiel, Sperren zu Unzeiten – oder Wettbewerbe auf anderen Kontinenten. Mit letzterer Problematik sieht sich der Kiezklub schon Anfang 2024 konfrontiert. Denn möglicherweise könnte der Asia Cup dem Kiezklub dann richtig wehtun. Wie sich St. Pauli darauf vorbereitet.
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Immer wieder wird seit einiger Zeit die These verbreitet, dass sich der FC St. Pauli auf dem Weg in die Bundesliga in dieser Saison nur selber stoppen könne. Das ist natürlich vor allem wertschätzend gemeint und entspricht in gewisser Weise auch der allgemeinen Gefühlslage, lässt aber einige Faktoren beiseite. Verletzungsbedingte Langzeit-Ausfälle zum Beispiel, Sperren zu Unzeiten – oder Wettbewerbe auf anderen Kontinenten. Mit letzterer Problematik sieht sich der Kiezklub schon Anfang 2024 konfrontiert. Denn möglicherweise könnte der Asia Cup dem Kiezklub dann richtig wehtun.
Die eine große Sorge ist man am Millerntor wohl los. Wenn am 13. Januar das Turnier um den Afrika-Cup beginnt, wird Elias Saad aller Wahrscheinlichkeit nach in Hamburg sein. Der Senkrechtstarter der Saison wird vermutlich keine Berücksichtigung finden in der Kader-Nominierung Tunesiens, nachdem sein erster Trip im vergangenen September ohne Einsatz verlaufen war und er aus persönlicher Motivation heraus absagte, als er ein zweites Mal berufen worden war. Aber zwei weitere Leistungsträger drohen dennoch in einer wichtigen Phase dieser Spielzeit wegzubrechen.
FC St. Pauli: Connor Metcalfe ersetzte zuletzt Jackson Irvine
Kein einziger Asiate steht im Kader der Braun-Weißen, und dennoch könnte der am 12. Januar beginnende Asia Cup große Löcher reißen. Im Jahr 2006 wechselte Australien von der ozeanischen zur asiatischen Konföderation und ist dementsprechend beim Turnier in Katar dabei. Der Wettbewerb hätte eigentlich schon im vergangenen Sommer in China stattfinden sollen, doch die Ausrichter-Nation hatte sich im Zuge der Corona-Pandemie zurückgezogen, so dass ein neuer Termin und ein neuer Gastgeber gefunden werden mussten. Der Zeitpunkt ist für den FC St. Pauli schwer unglücklich.
Denn mit Jackson Irvine und Connor Metcalfe gehören bekanntlich zwei Socceroos zu den Säulen der Mannschaft. Noch hat die Kader-Berufung nicht stattgefunden, aber an der Elbe geht man davon aus, dass beide Profis im Aufgebot stehen werden und schlimmstenfalls bis zum 10. Februar (Finale-Termin) nicht zur Verfügung stehen würden. Und dann?
„Wir haben schon gezeigt, dass wir Ausfälle von wichtigen Spielern kompensieren können”, sagte Sportchef Andreas Bornemann der MOPO. Das stimmt natürlich und spielt auf die verletzungsbedingte Pause von Irvine im September an. Die Krux: Irvines Ersatz seinerzeit hieß – genau – Connor Metcalfe. Und das macht die Nummer natürlich noch einmal eine Idee brisanter.
Boukhalfa, Sinani, Smith und Wahl könnten Rollen übernehmen
„Natürlich denken wir verschiedene Szenarien durch und müssen die diskutieren”, erklärte Bornemann. „Aber wir werden bei allem sorgfältig abwägen und ganz sicher keine wilden Sachen machen.” Das Australien-Duo würde im Zweifelsfall die Punktspiele gegen Kaiserslautern, in Düsseldorf, gegen Fürth und in Magdeburg verpassen sowie das DFB-Pokal-Viertelfinale, bekanntermaßen ebenfalls gegen Düsseldorf.
Enorm wichtige Partien. Und es gibt unterschiedliche Gedankenspiele, wie man die Abwesenheit des Duos auffangen könnte. Variante eins ist logischerweise alles, was bereits im Kader vorhanden ist: Carlo Boukhalfa wäre für das zentrale defensive Mittelfeld die erste Option, Danel Sinani könnte ebenfalls in der Mitte spielen, Eric Smith oder Hauke Wahl die Sechs bekleiden, wenn sie denn in der Dreierkette von Adam Dzwigala oder David Nemeth ersetzt würden.
Andreas Bornemann denkt über Verpflichtung nach
Aber auch eine Nachverpflichtung ist zumindest nicht komplett ausgeschlossen, wobei Bornemann betont: „Da müsste man sicherlich schauen, dass man in der Gruppe nichts durcheinanderbringt. Außerdem ist es auch so, dass ein Zugang Zeit bräuchte, um sich an unsere Spielweise zu gewöhnen.” Prominentestes Beispiel für dieses Argument ist Routinier Simon Zoller, der immer noch dabei ist, sich an die Abläufe zu gewöhnen.
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Und so wird die Nummer zu einer echten Aufgabe. Zu einer, die dem FC St. Pauli auf dem Weg nach oben durchaus Stöckchen zwischen die Beine werfen könnte.