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Gute Aussichten im Hotel Bad Fallenbach, St. Paulis Domizil bis kommenden Sonntag
  • Gute Aussichten im Hotel Bad Fallenbach, St. Paulis Domizil bis kommenden Sonntag
  • Foto: WITTERS

Wer wird Kapitän, wer die Nummer eins? St. Paulis Camp der guten Hoffnung

Mr. Briggs hatte extra sein weißes Oberhemd mit St. Pauli-Logo auf der Brust herausgekramt. „Sieht gut aus“, lobte Timo Schultz die Kleiderwahl des wohl bestgelaunten Mitarbeiters an der Gepäckabgabe des Hamburger Flughafens am Sonntagmorgen. 

Mr. Briggs, Saisonkarteninhaber auf der Gegengerade, erhielt nämlich nicht nur das Schultz’sche Lob, sondern auch ein Autogramm von Jackson Irvine und ein Selfie mit Nikola Vasilj. Mit warmen Worten von Mr. Briggs und 26 Minuten Verspätung hob St. Paulis Tross um 11.06 Uhr ab in Richtung Bozen, von wo aus die Mannschaft ins Trainingslager nach St. Leonhard fuhr, um sich auf die kommende Zweitligasaison vorzubereiten. 

U23-Spieler Serhat Imsak und Jhonny Peitzmeier dabei

Allerbestens präpariert zeigte sich am Ankunftstag die Marktgemeinde im Passeiertal, in der die 47 Männer in Diensten des Kiezklubs (keine Frau dabei) hausen. St. Pauli-Fahnen wehten und winkten bei Sonne und knapp 30 Grad an der Hauptstraße im Ort wie ein Empfangskomittee, das in Wahrheit aber die in braun-weißer Spielkleidung ausstaffierten E-Junioren des ASC Passeier bildeten. Akustisch begleitet von den Hieben eines Mannes, der beim sogenannten Goaßlschnalzen eine Fuhrmannspeitsche durch die Luft jagte, sodass es klang wie beim Schießen. Wer von den 3616 in St. Leonhard lebenden Menschen noch nichts von den Gästen, die im Hotel Bad Fallenbach abstiegen, gehört hatte, wusste spätestens jetzt Bescheid. 

Um 17 Uhr begann schließlich der sportliche Teil der Reise. 25 Spieler versammelten sich vorm Bergpanorama zur ersten Trainingseinheit, mitgereist sind auch der angeschlagene Adam Dzwigala, die verletzten David Nemeth und Etienne Amenyido sowie U23-Stürmer Serhat Imsak und -Keeper Jhonny Peitzmeier. Im Mittelpunkt dessen, womit sich die Mannschaft bis zum Test gegen den kroatischen Erstligisten NK Istra am Samstag beschäftigen wird, stehen die defensiven Abläufe: Absprachen und Laufwege sollen nach dem Trainingscamp sitzen, um für das erste Pflichtspiel gegen Nürnberg (16. Juli) bereit und trotz höher stehender Außenverteidiger sattelfest zu sein. 

Wer wird bei St. Pauli nach Ziereis‘ Abschied Kapitän?

Für die Offensivakteure ändert die Modifikation der Taktik weniger, allerdings müssen mit Johannes Eggestein, David Otto und mit Einschränkungen der auch defensiver einsetzbare Carlo Boukhalfa dort zunächst drei neue Kräfte integriert werden. Auch an der Abstimmung im Angriff müssen Timo Schultz und seine Assistenten Loic Favé und Fabian Hürzeler also mit ihren Spielern arbeiten, die sowohl in Kiel als auch gegen Silkeborg torlos blieben. Bitter nur, dass Co-Trainer Hürzeler mit einem gipsgleichen Schuh anreisen musste – der 29-Jährige, selbst beim ETV aktiv, verletzte sich tags zuvor beim Kicken am Zeh. 

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Eine Tendenz dürfte sich indes bei der Frage ergeben, wer künftig das Tor hüten wird. Der bisherige Stammkeeper Nikola Vasilj muss seinen Platz gegen Dennis Smarsch verteidigen. Für Letzteren (aber natürlich auch für alle anderen) ist der Trip nach Südtirol so etwas wie das Camp der guten Hoffnung, hegt er insbesondere wegen des neuen Torwarttrainers Marco Knoop und dessen Philosophie des mitspielenden Schlussmannes doch Ambitionen auf die Nummer eins. 

Ebenso offen ist die Frage, wer das Team nach dem Abschied von Philipp Ziereis künftig aufs Feld führen wird – zumal nur noch Leart Paqarada aus dem Mannschaftsrat übriggeblieben ist. 

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