„Weit unter der Gürtellinie“: Seitenwechsler Bartels über seine Rostock-Erfahrungen
Es ist eine Paarung, an die sich Fin Bartels mit gemischten Gefühlen zurückerinnert. Hansa Rostock gegen St. Pauli, das war für den Ex-Profi nach seinem Wechsel von der Kogge auf den Kiez immer auch verbunden mit Härte, Hass und Feindseligkeit gegen ihn. In der MOPO blickt Bartels auf diesen brisanten Abschnitt zurück – und erklärt, worauf es in diesen von Rivalität geprägten Duellen ankommt.
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Es ist eine Paarung, an die sich Fin Bartels mit gemischten Gefühlen zurückerinnert. Hansa Rostock gegen St. Pauli, das war für den Ex-Profi nach seinem Wechsel von der Kogge auf den Kiez immer auch verbunden mit Härte, Hass und Feindseligkeit gegen ihn. In der MOPO blickt Bartels auf diesen brisanten Abschnitt zurück – und erklärt, worauf es in diesen von Rivalität geprägten Duellen ankommt.
Es war ein Dienstag im Mai 2010, an dem Fin Bartels’ Wechsel von Hansa Rostock zum FC St. Pauli bekanntgegeben wurde. Vom damaligen Zweitliga-Ab- zum Erstliga-Aufsteiger, ein Transfer zwischen zwei Klubs, deren Feindschaft größer kaum sein könnte.
Fin Bartels wurde auch als Profi von Holstein Kiel beleidigt
Diesen Umstand sollte Bartels noch zu spüren bekommen. „Das waren keine einfachen Spiele“, erinnert sich der 36-Jährige an seine ersten Duelle mit St. Pauli gegen Hansa in der Saison 2011/12. Es seien ihm viele Sachen an den Kopf geworfen worden, „die weit unter der Gürtellinie waren“. Das habe sich auch in den Folgejahren und trotz weiterer Vereinswechsel nicht verändert: „Als ich letzte Saison mit Kiel in Rostock war, haben mir junge Menschen Sachen an den Kopf geworfen, wo ich mir dachte: Boah! Es ist eine halbe Ewigkeit her, und scheint trotzdem immer noch so drin zu sein“, so Bartels. „Da ist einem schon mulmig. Da guckt man nicht so hin, will nicht noch provozieren.“ Im Spiel könne man das gut ausblenden, „aber drumherum geht das manchmal ein bisschen weniger“.
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Inzwischen hat Bartels die Fußballschuhe zumindest auf Profi-Ebene an den Nagel gehängt, widmete sich seit seinem Karriereende bei Holstein Kiel im Sommer der Entwicklung eines eigenen Gins und der Arbeit in seinem gemeinnützigen Verein, nebenbei kickt er bei Jugendklub Eidertal Molfsee in der Kreisklasse. Aber Bartels weiß noch genau um die besondere Brisanz, die Duelle zwischen Rivalen in sich tragen: „Es sind immer besondere Spiele, bei denen es immer ein bisschen mehr kribbelt. Die Atmosphäre ist ein bisschen heißer. Das ist auch gut so“, findet Bartels, fordert aber: „Es muss immer im Rahmen bleiben.“
Bartels: Spiel in Rostock kann „einen richtigen Kick geben“
Entsprechend weiß wohl kaum einer besser als Bartels, worauf es in solchen Spielen ankommt. „Da ist es nicht nur eine Frage der Taktik und des Fußballspielens, sondern man muss mit Emotionen, die man beim Gegner oder auf den Rängen sieht, umgehen“, weiß Bartels. Mit Blick auf kommenden Samstag sagt er: „Das kann schon ein ekliges Spiel werden.“
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Für St. Pauli bedeutet das Challenge und Chance zugleich. Denn der Kiezklub befindet sich im Aufstiegskampf, in dem Bartels seinem Ex-Verein große Chancen einräumt. Gegen Hansa wartet nun ein Gegner, der St. Pauli emotional und kämpferisch alles abverlangen wird. Aber, so Bartels: „Wenn man so ein Spiel besteht, kann das einen richtigen Kick geben.“