„Er ist nicht unfair“: Was St. Pauli bei Trainer Hürzeler befürchtet
Bekanntlich konnten sich Erfolgstrainer Fabian Hürzeler und der FC St. Pauli bislang nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen. Dennoch positioniert sich Sportchef Andreas Bornemann in der MOPO klar. Weil der Kiezklub eine Befürchtung hat.
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Es ist wieder passiert. Die hochdramatische Partie in Kiel lag in den letzten Zügen, die fünfte und letzte Minute der Nachspielzeit lief, als Referee Matthias Jöllenbeck zunächst Manolis Saliakas für ein Foul tief in der gegnerischen Hälfte und anschließend auch Fabian Hürzeler die Gelbe Karte zeigte. Für den Trainer des FC St. Pauli war es bereits die fünfte der laufenden Zweitliga-Saison, eine Sperre hat er bekanntlich bereits abgesessen. Aber ist es wirklich so, dass sich der seit Montag 31-Jährige weiterhin nicht im Griff hat?
Im Verein sieht man das anders. Nachdem sich Hürzeler in der Hinrunde durch sein Verhalten selbst in die Bredouille gebracht hatte, trat er zuletzt deutlich gemäßigter bis hin zu defensiv auf. Aber ist der Ruf erst ruiniert… Intern wird befürchtet, der junge Trainer stehe unter besonderer Beobachtung und kassiere mittlerweile viel schneller eine Verwarnung als andere Trainer.
Hürzeler bereits in Magdeburg verwarnt
Gern genommenes und auch von Hürzeler dereinst vor Ort angeführtes Beispiel war das Spiel in Magdeburg vor gut zwei Wochen (0:1), als Vertreter des Heimklubs zeitweise in St. Paulis Coaching Zone herumgeturnt waren, ohne dafür belangt zu werden. „Ich“, hatte Hürzeler gemutmaßt, „hätte da mindestens eine Gelbe Karte für bekommen.“
Seine Verwarnung in Kiel wird bei St. Pauli als überzogen wahrgenommen, zumal er sie nicht wegen Meckern, sondern wegen Verlassen der Coaching Zone erhalten hatte. Bei seinem Gegenüber Marcel Rapp, der sich – was vermutlich jedem Übungsleiter während eins Spiels im Eifer des Gefechts passiert – ebenfalls gelegentlich jenseits der eingrenzenden Linien bewegt hatte, war dieser Maßstab nicht angewandt worden.
Sportchef Bornemann mit Unterstützung für Hürzeler
Und so sieht man sich auf dem Kiez genötigt, dem Trainer unterstützend zur Seite zu springen „Fabian ist ein engagierter Trainer, der aktiv von der Seitenlinie coacht und das Team auf dem Platz unterstützt, der immer wieder kleine Anpassungen vornimmt im laufenden Spiel“, erklärte Sportchef Andreas Bornemann gegenüber der MOPO, um dann klarzustellen: „Er ist aber kein unfairer Trainer!“
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Aber es hat sich der Eindruck manifestiert, dass Hürzeler in der Schiedsrichter-Zunft als jemand wahrgenommen wird, den es zu zähmen gelte. „Es erscheint uns unverhältnismäßig, dass er so oft verwarnt wird“, sagte Bornemann. „Wir würden uns manchmal etwas mehr Fingerspitzengefühl wünschen.“