Warum St. Pauli bis zur WM-Pause auf neue Taktik setzen will
Beim ersten Mal gegen den HSV war sie eine Überraschung, in Freiburg bot sie sich an und in Bielefeld stand sie jedenfalls lange Zeit stabil: St. Paulis Fünferkette, die gezwungenermaßen bis zur WM-Pause das defensive Mittel der Wahl sein soll. Ob das angesichts der Ausfälle von Jakov Medic (Schulter) und David Nemeth (Adduktoren) die Lösung sei, lautete nach dem 0:2 in Bielefeld eine Frage an Trainer Timo Schultz. Und: „Ja, klar“ die Antwort.
Beim ersten Mal gegen den HSV war sie eine Überraschung, in Freiburg bot sie sich an und in Bielefeld stand sie jedenfalls lange Zeit stabil: St. Paulis Fünferkette, die gezwungenermaßen bis zur WM-Pause das defensive Mittel der Wahl sein soll. Ob das angesichts der Ausfälle von Jakov Medic (Schulter) und David Nemeth (Adduktoren) die Lösung sei, lautete nach dem 0:2 in Bielefeld eine Frage an Trainer Timo Schultz. Und: „Ja, klar“ die Antwort.
Vier Spiele sind in diesem Jahr noch zu bestreiten, in denen die Fünf hinten für mehr Dreier sorgen soll. Was gegen den HSV im Derby noch ein taktischer Zug war, um dem Stadtrivalen die Räume für seine schnellen Flügelspieler zu nehmen, bietet sich ob der Ausfälle der beiden gesetzten Spieler für die Innenverteidigerpositionen in der Viererkette, Medic und Nemeth, an.
St. Pauli: Fazliji und Dzwigala für die Fünferkette geeignet
Betim Fazliji und Adam Dzwigala „sind andere, beweglichere Spielertypen“, erklärt Schultz. „Sie haben beide nicht die extreme Kopfballstärke, können dafür am Flügel verteidigen. Dementsprechend ist so eine Dreierkette mit Eric (Smith, d. Red.) als eine Art Libero dazwischen, der das sehr strategisch angeht und auch defensiv einige Sachen ablaufen kann, für uns jetzt erst mal kurzfristig eine sehr gute Lösung.“
Wie es taktisch nach der WM-Pause weitergeht, bleibt abzuwarten und wird auch von den Genesungen Nemeths und Medic’ abhängen. Letzterer wurde gestern an der Schulter operiert. Bei Nemeth wagt St. Pauli noch keine genaue Prognose.
Schultz will und muss mit St. Pauli vor der Pause punkten
Keine einfache Situation in der Kette, die Manolis Saliakas rechts und Leart Paqarada links komplettieren. Der Trainer gewinnt dem Ganzen trotzdem etwas Positives ab. „Wenn man es auf lange Sicht betrachtet, ist es doch gut für uns, wenn wir zwei, drei Systeme spielen können. So werden wir aus der Situation, so misslich sie gerade ist – vor allem auch personell –, gestärkt hervorgehen.“
Kurzfristig aber geht es um Punkte, die dringend nötig sind, will St. Pauli nicht auf einem Abstiegsplatz in die Winterpause gehen. Aktuell trennen den Kiezklub vom Relegationsrang zwei Punkte. Zu früh noch, um von Abstiegskampf zu sprechen – Timo Schultz betont aber, man werde die Situation nicht unterschätzen. „Wir wollen bis zum Winter noch einige Punkte holen, damit wir mit einer guten Ausgangslage in die Pause gehen können“, sagt er.
Aremu profitiert von der Umstellung bei St. Pauli
Besonders leicht wird das nicht, zumal nicht gegen den kommenden Gegner, Darmstadt, den Tabellenführer. Torsten Lieberknechts Mannschaft verfügt mit bisher 23 erzielten Treffern über die drittbeste Offensive der Liga.
Da ist es ein braun-weißer Hoffnungsschimmer, dass St. Pauli zuletzt in den Heimspielen gegen Heidenheim und den HSV ohne Gegentor blieb. Und, dass die Fünferkette sowohl gegen den Stadtrivalen als auch in Freiburg und selbst in Bielefeld lange Zeit stabil stand und ihr bis zum Spiel gegen die Lilien eine volle Trainingswoche zur weiteren Abstimmung bleibt.
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Auch mit Afeez Aremu, der sich als alleiniger Sechser festgespielt hat und neben bekannten Zweikampfqualitäten auch vermehrt solche im Passspiel zeigt. „Alles in allem macht er zurzeit einen sehr guten, sehr stabilen Eindruck“, findet auch Schultz. Und er würde so etwas am liebsten auch über die gesamte Defensive in den vier Spielen bis zur WM sagen können.