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Andreas Bornemann vor dem Spiel in Kaiserslautern
  • Geht guter Dinge ins neue Jahr: St. Paulis Sportchef Andreas Bornemann
  • Foto: WITTERS

Warum man bei St. Pauli keinen erneuten Rückrunden-Einbruch befürchtet

Gewisse Parallelen sind nicht von der Hand zu weisen. Auch in der Spielzeit 2021/22 hatte der FC St. Pauli eine überragende Hinrunde angeliefert, ging mit 36 Punkten und dem Einzug ins DFB-Pokal-Viertelfinale in die Winterpause. Doch dann hielt Unruhe Einzug, vor allem bedingt durch eine hochkomplexe Kader-Situation, und der Kiezklub schenkte im Anschluss alle Aufstiegsmöglichkeiten her, schied zudem im Cup unglücklich mit 1:2 bei Union Berlin aus. All das soll sich natürlich nicht wiederholen. Und Sportchef Andreas Bornemann ist fest davon überzeugt, dass es das auch nicht wird.

„Wir haben seinerzeit eine relativ große Gruppe an Spielern gehabt, wo uns allen sehr früh bewusst war, dass wir entweder für einen weiteren Anlauf in der nächsten Zweitliga-Saison oder für das Szenario eine Klasse drüber die Verträge nicht verlängern sollten“, erinnerte sich Bornemann und gab zu: „Das ist natürlich ein Problem im Handling. Dann muss der Kern, der es wuppen soll, stabil bleiben. Und da sind ein paar Dinge in eine andere Richtung gegangen.“

Bei St. Pauli liefen vor zwei Jahren viele Verträge aus

Eine Frage hatte sich damals zuvorderst gestellt: Ist es, wenn du auf Platz eins stehst, richtig, im Januar im Trainingslager zehn Spielern zu sagen, es reicht nicht mehr? „Das ist ein Riesenthema“, gestand Bornemann. „Wir haben wirklich relativ früh zumindest klare Signale gesendet, am Ende ist es ein bisschen anders dargestellt worden.“ Von den grundsätzlichen Entscheidungen rückt er auch heute keinen Zentimeter ab: „Mit Blick auf die Veränderung, die wir haben wollten im Kader, gibt es schon einige Hinweise darauf, dass die nicht ganz falsch waren im Ansatz.“

Seinerzeit war es um die Zukunft diverser namhafter und anerkannter Akteure gegangen. Spieler wie Philipp Ziereis, Christopher Buchtmann, Sebastian Ohlsson, James Lawrence, Maximilian Dittgen, Finn Ole Becker oder Simon Makienok waren darunter, und mehrere von ihnen hatten nach Saisonende aus ihrem Herzen keine Mördergrube gemacht. Es gab Klagen über angeblich fehlende Informationen und vermeintlich fehlenden Stil, und das eben bereits im Lauf der Rückrunde, was selten leistungsfördernd ist. „Die Entwicklung damals“, räumte Bornemann ein, „war nicht begünstig durch die Tendenz, dass es eher nicht weitergeht.“

Fabian Hürzelers Kiezklub-Zukunft weiter offen

Nun bringen Schuldzuweisungen oder Nachkarten gar nichts, der Blick geht nach vorne. Und das durchaus optimistisch. „Wenn ich nur die beiden Kader miteinander vergleiche: Damals war es eine Gruppe von zehn oder zwölf Spielern, die ausgeliehen waren oder deren Vertrag ausgelaufen ist. Und diese Gruppe ist jetzt deutlich geringer“, argumentierte Bornemann. „Es gibt ein anderes Fundament, einen anderen Zusammenhalt, auch wenn natürlich sich die Jungs natürlich alles links und rechts anhören. Es werden immer Verträge auslaufen, es wird immer Spieler geben, die weg wollen, obwohl wir sie verlängern wollen. Und solche, die gerne bleiben wollen, aber das wollen wir nicht.“

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Das sei etwas, was eben dazugehöre. Auch in diesem Winter. „Natürlich haben wir zwei, drei Spieler und einen Trainer, der sich entscheiden wird müssen“, erläuterte Bornemann, um erneut signifikante Unterschiede im Vergleich zu vor zwei Jahren hervorzuheben. „Es ist ja klar, dass ich so, wie ich jetzt mit Fabian Hürzeler im Austausch über die Spieler bin, nicht gewesen bin, als er noch Co-Trainer war.“ Und das nährt die Hoffnung, Personalien wie Marcel Hartel oder Nikola Vasilj zu einem guten Ende zu bringen.

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