Alexander Blessin war auch in Bremen lautstark an der Seitenlinie dabei.

Alexander Blessin war auch in Bremen lautstark an der Seitenlinie dabei. Foto: WITTERS

„War davon überrascht“: Blessin ging von Elfmeter für St. Pauli aus

Die Bilder der Zeitlupe waren eigentlich ziemlich klar. Als Elias Saad durch einen Zweikampf mit Bremens Marco Friedl zu Fall kam (71.), drehte er sich auf dem Boden sitzend sofort zu Schiedsrichter Tobias Reichel. Der Kontakt war in der Wiederholung klar erkennbar. Kein schweres Vergehen, aber eben eines, das ein Foulspiel bedeutet. Als der Pfiff des Unparteiischen ausblieb, verstand Saad die Welt nicht mehr. Sein Trainer Alexander Blessin sprang ihm zur Seite und konnte sich seinen Ärger nicht ganz verkneifen.

„Was soll ich jetzt sagen“, grummelte Blessin nach dem Spiel am DAZN-Mikrofon: „Elias Gesicht sagt schon alles. Danke, VAR.“ Ein möglicher und in diesem Falle äußerst vertretbarer Strafstoßpfiff mit einer zumindest nicht unwahrscheinlichen Torfolge hätte nicht nur in die Phase des Spiels hervorragend gepasst aus St. Pauli-Sicht, sondern auch in die der Saison. Es hätte die perfekte Antwort auf die punktende Konkurrenz sein können, so blieb es bei der guten Ergebnis-Reaktion. 0:0. Okay.

Videoanalyst gab Blessin Elfmeter-Tendenz

Aber Blessin war noch mal bei dem ausgebliebenen Pfiff. Und seine Kritik bezog sich gar nicht so sehr auf Schiri Reichel, sondern auf den Videoassistenten. „Ja, er wird geprüft, aber das war dann sehr schnell. Für meine Begriffe sehr, sehr schnell. Gefühlt nach zehn Sekunden hat er schon gesagt, ist gecheckt worden und es sei kein Einschreiten notwendig“, sagte St. Paulis Trainer, der nach erstem eigenen Video-Check von Elfmeter für Braun-Weiß ausgegangen war. „Ich war davon überrascht, weil mein Videoanalyst draußen gesagt hat, auch für ihn ist es ein klarer Elfmeter.“

Schiri Reichel übersah auch Boukhalfa-Tritt

Aber Blessin fand auch ganz schnell wieder seine gewohnte Linie. Abhaken, weitermachen. Das steht ihm ja genau so gut wie St. Paulis Vereinskollektion. „Aber was soll man jetzt sagen? Bringt ja nichts und nehmen wir hin“, sagte er, vermutlich auch im Hinterkopf habend, dass auch Werder nicht so glücklich mit der Kombi Schiri/VAR gewesen war. Nach einem Tritt von Carlo Boukhalfa an Friedl blieb ein Pfiff gänzlich aus (31.), obwohl das Vergehen durchaus nah an der Schwelle des gesundheitlich Zumutbarem stattfand.

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Die in Summe nicht erquickende Leistung der Unparteiischen passte dann aber irgendwie auch zum Geschehen im Weserstadion.

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