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  • Aue-Trainer Dirk Schuster steht mit seiner Mannschaft aktuell auf Platz acht.
  • Foto: WITTERS

Vor Duell gegen Kiezklub: Aue-Trainer Schuster wundert sich über Kellerkind St. Pauli

Dirk Schuster kommt mit dem FC Erzgebirge Aue ans Millerntor und hat mit seiner Mannschaft, in der Ex-Kiezkicker Sören Gonther als Abwehrchef eine wichtige Rolle spielt, acht Punkte mehr auf dem Konto als der FC St. Pauli. Platz 17 der Hamburger wundert ihn doch sehr.

Der 52-Jährige: „In dieser Saison spielen die Hamburger unter ihren Möglichkeiten. Sie haben nicht so viele Punkte, wie sie verdient hätten, und gehören da unten eigentlich nicht hin. Timo Schultz lässt sehr flexibel spielen. St. Pauli ist jetzt unter Druck, will und muss gewinnen. Deshalb wird das eine ganz heiße Kiste.“

Schuster über St. Pauli-Trainer Schultz: „Der Weg ist aus meiner Sicht der richtige“

Trotz der Misere macht sich Schuster für seinen Kollegen stark: „Der Weg mit Schulle ist aus meiner Sicht der richtige. Sportchef Andreas Bornemann ist ja bekannt dafür, dass er seinen Trainern die notwendige Zeit gibt, Ideen zu verwirklichen. “

Den Kiezklub mag Schuster. „Ich habe immer gern am Millerntor gespielt und gecoacht. Da ist immer Party und manchmal auch dieser spezielle Geruch, der von den Tribünen kommt. Der Verein macht einfach Spaß!“

Schuster erinnert sich an schöne Zeiten beim Kiezklub

Auch weil er viele beeindruckende Spieler von St. Pauli erlebt hat: „Dazu gehören Ivo Knoflicek, Eisen-Dieter Schlindwein und André Trulsen, die ein Mörder-Abwehr-Duo waren, und Martin Driller. Aber auch die Keeper Klaus Thomforde und Volker Ippig fand ich klasse. Das waren super Typen, nicht nur wegen ihrer Leistungen.“

Super fand er auch den damaligen Kult-Zeugwart Claus Bubke: „Er war ein Unikum, ein geiler Typ! Bubu hat zum Beispiel nach Abpfiff immer auf kurzem Weg ein Bier für die Gäste organisiert (lacht).“

Klassenerhalt für Aue-Trainer Schuster das Ziel

Er erinnert sich an viele für ihn positive Ergebnisse in Hamburg. Beim letzten Mal gab es allerdings ein 1:2, auch wenn Aue besser war: „Wenn wir indirekt einen Beitrag dazu geleistet haben sollten, dass St. Pauli in der Liga geblieben ist, konnten wir das in der Saison verschmerzen. Aber jetzt wollen wir wieder was holen!“

Schuster, der vor Jahren Darmstadt 98 von der Dritten Liga bis in die Bundesliga führte (2015), will Aue längerfristig als wichtigen Bestandteil der 2. Liga etablieren. „In der vergangenen Saison haben wir mit Rang sieben die zweitbeste Platzierung der Vereinsgeschichte nach Wiedervereinigung erreicht. In dieser Saison wollen wir erstmal wieder drei Klubs hinter uns lassen. Wir wollen möglichst sorgenfrei den Klassenerhalt schaffen. Wenn mehr möglich ist, schnappen wir gern wieder zu.“

Schuster über Wunder vom Wildpark: „Kriege immer noch eine leichte Gänsehaut“

Als langjähriger Profi weiß Schuster, wie man Fußballer zu Höchstleistungen trimmt. Einer seiner Trainer war Winnie Schäfer, von dem er sich einiges abgeguckt hat.

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„Winnie Wahnsinn“ sorgte mit dem Karlsruher SC 1993 mit dem legendären 7:0 gegen den FC Valencia im UEFA-Pokal für das Wunder vom Wildpark. Schuster war dabei. „Wenn ich damit konfrontiert werde, kriege ich immer noch eine leichte Gänsehaut. In den ersten 20 Minuten hätte Valencia durchaus 2:0 führen können, aber dann ging für die Spanier gar nichts mehr – für uns alles. Das war wie im Rausch.“

Deutlich ruhiger dürfte es am Sonntag beim Geisterspiel am Millerntor zugehen.

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