Vom Anfang bis Zidane: Das kann St. Paulis staubsaugender Spielmacher Boukhalfa
Er gehört der raren Spezies an, die dem modernen Fußball das gewisse Etwas verleihen können: Carlo Boukhalfa ist ein echter Straßenkicker. „Es gibt wohl keinen Ort, an dem ich in meiner Kindheit öfter und länger war als auf dem Bolzplatz neben der Wohnung meiner Familie“, erklärte der gebürtige Freiburger, der künftig für den FC St. Pauli auflaufen wird.
Der Mann, der in der vergangenen Saison bei Jahn Regensburg auf Anhieb Zweitliga-Stammspieler geworden ist (31 Einsätze), ist zwar erst 23 Jahre jung, aber schon fünffacher Onkel. Drei Neffen und zwei Nichten haben ihm seine drei älteren Geschwister (Bruder Marlon und die Schwestern Camilla und Felicitas) bereits beschert, seine Lieblingsbeschäftigung mit dem Nachwuchs ist klar: „Wir spielen zusammen Fußball.“
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Er gehört der raren Spezies an, die dem modernen Fußball das gewisse Etwas verleihen können: Carlo Boukhalfa ist ein echter Straßenkicker. „Es gibt wohl keinen Ort, an dem ich in meiner Kindheit öfter und länger war als auf dem Bolzplatz neben der Wohnung meiner Familie“, erklärte der gebürtige Freiburger, der künftig für den FC St. Pauli auflaufen wird.
Der Mann, der in der vergangenen Saison bei Jahn Regensburg auf Anhieb Zweitliga-Stammspieler geworden ist (31 Einsätze), ist zwar erst 23 Jahre jung, aber schon fünffacher Onkel. Drei Neffen und zwei Nichten haben ihm seine drei älteren Geschwister (Bruder Marlon und die Schwestern Camilla und Felicitas) bereits beschert, seine Lieblingsbeschäftigung mit dem Nachwuchs ist klar: „Wir spielen zusammen Fußball.“
St. Paulis Neuzugang Carlo Boukhalfa nahm sich Zinedine Zidane zum Vorbild
Er kennt es schließlich nicht anders. Mit fünf Jahren trat der Linksfuß dem PTSV Jahn Freiburg bei, „von da an ging es nicht mehr ohne“, erklärte Boukhalfa, dessen Kindheits-Idol ein ganz Großer der Gilde war: Zinedine Zidane. Entsprechend sieht der vielseitig einsetzbare Mittelfeld-Akteur seine Rolle selbst auch „eher als Spielmacher, manchmal aber auch als Staubsauger“.
Sämtliche Fähigkeiten dafür wurden beim SC Freiburg feingeschliffen, wo der Mann mit mütterlicherseits algerischen Wurzeln ab seinem 13. Lebensjahr ausgebildet wurde. Eine Zeit, die ihn aber auch als Menschen weiterbrachte. Schulunterricht bis in den Nachmittag, dazu vier bis sechs Einheiten pro Woche – am Ende zu viel, mit 16 wechselte Boukhalfa vom Gymnasium auf die Realschule.
Boukhalfas Berg- und Talfahrt: Erst Profi-Debüt, dann lange verletzt, danach Aufstiegsheld bei der U23
Dort machte er seinen Abschluss, parallel nahm die Kicker-Karriere zunehmend Fahrt auf. Und als er in der U19 des SC angekommen war, merkte er: Es könnte was werden mit der Profi-Karriere. Mit 18 durfte er unter Christian Streich bei den Profis mittrainieren, wo er im DFB-Pokalspiel bei Waldhof Mannheim im September 2020 (2:1) debütierte. Es folgte zwar in Form einer langwierigen Leistungsverletzung der erste derbe Rückschlag, aber Boukhalfa kam zurück und stieg mit der U23 in derselben Saison in die 3. Liga auf – weil ihm im letzten Spiel bei der SV Elversberg der entscheidende Treffer zum 1:1-Endstand gelang.
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Und jetzt also St. Pauli. „Laut“, ist das erste Attribut, das ihm zu seinem neuen Arbeitgeber einfällt, gefolgt von „gute Stimmung“. Und Boukhalfa bringt die Fertigkeiten mit, die die Menschen am Millerntor wertschätzen: Er besitzt große Qualitäten im Umschaltspiel nach Ballverlust, immer wieder gelingt es ihm, den Gegner bereits fernab des eigenen Tores zu stören und Druck auszuüben. Zudem ist er sehr laufstark und aggressiv im Zweikampf, teils allerdings noch etwas zu ungestüm: Reduzierung der Fouls und die Verbesserung der Passqualität nach vorne stehen auf der To-do-Liste bei Carlo Boukhalfa ganz oben.