Verträge laufen aus: Bekommt der FC St. Pauli ein Co-Trainer-Problem?
Der FC St. Pauli spielt seine beste Saison und den attraktivsten Fußball der letzten zehn Jahre und hat im spannenden Aufstiegskampf der vielleicht stärksten Zweiten Liga aller Zeiten alle Chancen auf die lang ersehnte Rückkehr in die Bundesliga. Wie auch immer das Rennen für die Braun-Weißen ausgehen wird: In dieser Spielzeit haben sich die Kiezkicker zu einer Spitzenmannschaft entwickelt. Obwohl das junge Trainerteam einen hervorragenden Job macht, ist weiterhin nur die Zukunft von Chefcoach Timo Schultz gesichert. Auch im heißen Saisonfinale sind die Co-Trainer noch ohne Vertrag für die kommende Spielzeit.
Drei Monate ist es nun schon her, dass Schultz seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag vorzeitig verlängert hat. Eine der Bedingungen des 44-Jährigen, der im Sommer 2020 beim Kiezklub seinen ersten Chefposten im Profifußball übernommen hatte: sein Trainerteam bleibt zusammen.
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Der FC St. Pauli spielt seine beste Saison und den attraktivsten Fußball der letzten zehn Jahre und hat im spannenden Aufstiegskampf der vielleicht stärksten Zweiten Liga aller Zeiten alle Chancen auf die lang ersehnte Rückkehr in die Bundesliga. Wie auch immer das Rennen für die Braun-Weißen ausgehen wird: In dieser Spielzeit haben sich die Kiezkicker zu einer Spitzenmannschaft entwickelt. Obwohl das junge Trainerteam einen hervorragenden Job macht, ist weiterhin nur die Zukunft von Chefcoach Timo Schultz gesichert. Auch im heißen Saisonfinale sind die Co-Trainer noch ohne Vertrag für die kommende Spielzeit.
Drei Monate ist es nun schon her, dass Schultz seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag vorzeitig verlängert hat. Eine der Bedingungen des 44-Jährigen, der im Sommer 2020 beim Kiezklub seinen ersten Chefposten im Profifußball übernommen hatte: sein Trainerteam bleibt zusammen.
FC St. Pauli: Trainer Timo Schultz verlängerte seinen Vertrag
Die auslaufenden Verträge der jungen Co-Trainer Loic Favé und Fabian Hürzeler (beide 29) sowie von Torwarttrainer Mathias Hain (49) sind auch ein Vierteljahr später noch nicht verlängert worden. Dass eine frühzeitige Weichenstellung für die Zukunft und die damit verbundene Klarheit für alle Beteiligten vor der alles entscheidenden Phase der Saison verpasst wurde, verwundert. Warum ist das noch nicht passiert?
„Wir sind auf einem guten Weg“, sagt Sportchef Andreas Bornemann auf MOPO-Nachfrage. „Es ist der Wunsch des Trainers, mit seinem Team weiterzumachen, und das wollen wir natürlich realisieren“, bekräftigt er. „Wir sind bestrebt und auch zuversichtlich, eine konstruktive Lösung in absehbarer Zeit zu finden.“
Loic Favé und Fabian Hürzeler haben sich bei St. Pauli etabliert
Viel Zeit – und auch Gelegenheit – die Vertragsverlängerungen noch im Laufe der Saison über die Bühne zu bringen, bleibt jedoch nicht mehr. Bis zum Ende der regulären Spielzeit sind es nur vier Wochen und fünf Endspiele. Alle Seiten scheinen sich grundsätzlich einig zu sein, in dieser Konstellation weiterarbeiten zu wollen, dennoch hakt es. „Natürlich gibt es in Detailfragen auch mal unterschiedliche Auffassungen, das ist ganz normal“, sagt Bornemann, der die Wertschätzung für Schultz und dessen Assistenten betont: „Das Trainerteam hat bislang einen sehr guten Job gemacht.“
Die ambitionierten Favé und Hürzeler, die als Nobodys gekommen waren, haben sich in ihren gut eineinhalb Jahren bei St. Pauli einen Namen gemacht, sich besonders während der Corona-Quarantäne von Schultz profiliert und als Interims-Duo an der Seitenlinie zwei Siege gefeiert. Ihr Marktwert ist gestiegen – und damit möglicherweise auch die Gehaltsvorstellungen, was nachvollziehbar wäre.
St. Pauli: Co-Trainer Favé und Hürzeler jagen nach Pro-Lizenz
Dass beide irgendwann als Cheftrainer arbeiten wollen, ist ein offenes Geheimnis. Hürzeler hat Ende Februar seinen 13-monatigen Pro-Lizenz-Lehrgang begonnen, der mittlerweile nur noch zwei, drei Präsenztage pro Monat an der DFB-Akademie in Köln vorsieht. Auch der gebürtige Hamburger Favé will bald den Pro-Lizenz-Lehrgang in Angriff nehmen. Gut möglich, dass auch die Modalitäten der Fortbildung des Co-Trainer-Duos noch eine offene Frage bei St. Pauli sind. Springen Hürzeler oder Favé am Ende sogar noch ab und nehmen mögliche andere Angebote an, weil der neue Vertrag bei St. Pauli so lange auf sich warten lässt? Wird das eng zusammengewachsene Trainerteam doch gesprengt?
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Darauf deutet derzeit noch nichts hin. Dennoch dürften Hürzeler, Favé, Hain und auch Schultz nicht begeistert sein, dass sich die Vertragsfrage mittlerweile über Monate hinzieht und keine frühzeitige Verlängerung erfolgt ist, die durchaus auch als Vertrauensbeweis mit Signalwirkung hätte wirken können.
Nach außen hin geben sich alle Beteiligten entspannt. Priorität hat jetzt ohnehin der Aufstiegskampf. Wahrscheinlich bleibt das Trainerteam zusammen. Bestenfalls debütiert es nächste Saison in der Bundesliga.