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Marcel Hartel am Ball gegen Greuther Fürth
  • Marcel Hartel und der FC St. Pauli nehmen in 2023 jede Hürde. Der Kiezklub gewann alle seine sieben Spiele.
  • Foto: WITTERS

Trotz vieler Parallelen: Das unterscheidet St. Paulis Rückrunde vom Saisonstart

Der entscheidende Teil der Zahlenwelt spricht eine deutliche Sprache. 21 Punkte hat der FC St. Pauli aus den bisherigen sieben Rückrundenpartien geholt und damit 12 mehr als im vergleichbaren Zeitraum der Hinrunde. Wer sich auf die Suche nach signifikanten Veränderungen von spielstatistischen Werten begibt, kommt allerdings zu der Erkenntnis: Es gibt kaum Unterschiede zwischen jetzt und dem Saisonstart.

Die plakativsten Beispiele dafür, was gerade anders läuft, lieferten die Partien gegen die jüngsten beiden Gegner. In der Hinrunde hatte St. Pauli gegen den SC Paderborn am Ende 19:10 Torschüsse und 59 Prozent Ballbesitz, kam aber über ein 2:2 nicht hinaus. Das Rückspiel hingegen gewann der Kiezklub mit 2:1, gleichwohl der SCP in Sachen Torschüsse (18:11) und Ballbesitz (58 Prozent) deutlich vorne lag. Und gegen Fürth liefen beiden Begegnungen ähnlich ab, beide Male hatte St. Pauli deutlich mehr Abschlüsse und Ballbesitz. Einziger Unterschied: Am vergangenen Samstag gab es ein 2:1, bei den Franken kam man nur zu einem 2:2.

Zwischen Hin- und Rückrunde nur marginale Unterschiede

Nimmt man alle sieben Hin- und Rückspiele zum Vergleich, so gibt es nur marginale, aber interessante Unterschiede – sowie einige Parallelen. In Sachen Ballbesitz und Zweikampfquote zum Beispiel hat sich nahezu nichts verändert, aber: Der unter Timo Schultz schon laufintensive Stil wurde von Fabian Hürzeler nochmals gesteigert, im Schnitt ist die Mannschaft pro Spiel noch einmal rund zwei Kilometer mehr gerannt. Die entscheidende Differenz aber ist eine andere.

Unter Schultz hatte St. Pauli nach dem Fürth-Spiel 117:74 Torschüsse verbucht, aber nur neun Punkte bei 13:12 Treffern. Unter Hürzeler reichte eine schwächere Schussbilanz (103:85) zu 11:3 Toren und der optimalen Ausbeute. Vor allem der Unterschied bei der Anzahl der Gegentreffer ist augenfällig. „Wir haben das Selbstbewusstsein, wenn wir mal tiefer stehen und unter Druck geraten, dass wir diese Phasen überstehen können“, erklärte Marcel Hartel. „Das war in der Vergangenheit nicht immer der Fall.“

Mehr Schüsse von St. Paulis Gegnern, aber weniger Tore

Was vor allem mit der von Hürzeler vorgenommenen taktischen Veränderung zu tun hat. Das abgedichtete Zentrum mit Doppel-Sechs vor der Dreierkette plus das intensiv gegen den Ball arbeitende Angriffstrio gaben der Mannschaft fraglos mehr Sicherheit. Mag die Anzahl der zugelassenen Abschlüsse der Gegner auch höher sein als in der Hinrunde, die Qualität der Chancen für die Kontrahenten ist in entscheidendem Maß weniger geworden. Winter-Glücksgriff Karol Mets und ein seit Januar größtenteils famos haltender Nikola Vasilj taten ihr Übriges.

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Und so hat sich das gern zitierte „Spielglück“ wie bei der hauchzarten Abseitsstellung beim aberkannten Tor von Fürths Ragnar Ache auch nicht zufällig Braun-Weiß zugewandt. „In der Hinrunde lief vieles gegen uns“, befand Leart Paqarada: „Jetzt haben wir das Glück mit harter Arbeit auf unsere Seite gezogen.“

Vom FC St. Pauli berichtet

Stefan Krause

stefan.krause@mopo.de

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