St. Paulis Eigenmarke-Trikots sorgen für Rekord-Umsätze
Dieses Leibchen ist ein Hit! Der FC St. Pauli hat in der abgelaufenen Saison mehr als 30.000 Trikots verkauft – eine Verdopplung gegenüber dem Vorjahr. Der heiße Stoff ist einer der Gründe, warum der Kiezklub wirtschaftlich auf ein erstaunlich gutes Geschäftsjahr zurückblickt.
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Dieses Leibchen ist ein Hit! Der FC St. Pauli hat in der abgelaufenen Saison mehr als 30.000 Trikots verkauft – eine Verdopplung gegenüber dem Vorjahr. Der heiße Stoff ist einer der Gründe, warum der Kiezklub wirtschaftlich auf ein erstaunlich gutes Geschäftsjahr zurückblickt.
„Wir sind besser durch die Pandemie-Zeit gekommen als noch im Januar angenommen und auch besser als der Durchschnitt der deutschen Profivereine“, bilanziert Bernd von Geldern, der Geschäftsleiter Wirtschaft beim Zweitliga-Fünften. Insbesondere die Do-it-yourself-Strategie vom November 2020, Trikots selbst und nachhaltig zu produzieren, sei aufgegangen. „Der mutige Schritt war die absolut richtige Entscheidung“, sagt der 56-Jährige. Neben den mehr als 30.000 verkauften Jerseys wurden 22.000 weitere Artikel aus der DIY-Kollektion an den Fan gebracht, St. Pauli kam damit auf einen Umsatz von rund zwei Millionen Euro.
Das St. Pauli-Trikot ging mehr als 30.000 Mal über den Tresen
„Wir sind zuversichtlich, dass wir nächste Saison ein noch besseres Ergebnis erzielen werden“, blickt von Geldern voraus: „Und das ohne Vermarktung des Stadionnamens und ohne externen Ausstatter.“ Das Trikot für die neue Saison soll am 17. Juni präsentiert werden. „Es wird relativ schlicht, aber modern und braun sein“, verrät von Geldern, der selbst für Sport-Freizeit Leherheide in der Dritten Liga gekickt hat. Auswärts werden die Kiezkicker ein Leibchen im Retro-Look tragen – und auch ein eigenes Trikot für den DFB-Pokal ist in der Mache. „Nach der letzten Pokalsaison sind wir hungrig geworden“, begründet von Geldern – der Stoff konnte ja immerhin viermal getragen werden, darunter beim 2:1 gegen Borussia Dortmund.
„Schlicht, modern, braun“: St. Pauli präsentiert sein neues Trikot am 17. Juni
Alles in trockenen Trikots also, was die Finanzen angeht? Nicht ganz. Denn zum einen „werden wir noch einige Zeit brauchen, um die Batterie wieder voll aufzuladen“, was das Eigenkapital des Vereins betreffe. Im November war diesbezüglich ein coronabedingter Rückgang von 14 auf acht Millionen Euro bilanziert worden.
Zum anderen soll in der kommenden Saison „wieder die schwarze Null“ erreicht werden, betont von Geldern. Der Verein werde nicht über teure Spielerkäufe ins Risiko gehen. Zumal einige Corona-Löcher auch nur durch den Einsatz der Anhänger:innen gestopft werden konnten – wovor St. Paulis Wirtschafts-Boss abermals den Hut zieht: „Viele Fans haben darauf verzichtet, das Geld für ihre Karte während der Pandemie zurückzufordern. Das hilft dem Verein, dafür sind wir sehr dankbar.“
Im Merchandise gehört der FC St. Pauli zu den Top Sechs in Deutschland
Auch im Bereich Merchandise verzeichnete der FC eine Umsatzsteigerung von 20 Prozent und erreichte das beste Ergebnis seit 2012. „Mit einem knapp zweistelligen Millionenumsatz gehören wir zu den Top Sechs in Deutschland“, freut sich von Geldern. Dazu beigetragen habe auch das neu eingeführte Zweitliga-Topspiel. „In der Prime Time am Samstagabend verkaufen wir im Online-Shop mehr als sonst“, hat von Geldern beobachtet: „Da gibt es tatsächlich einen Effekt.“
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Mittelfristig ist auch ein Trikot aus recycelten Plastikflaschen vorstellbar, dieses könnte allerdings nicht selbst produziert werden und wäre ein Abweichen von der DIY-Linie. „Wir wollen vorne in die Lokomotive rein“, erklärt von Geldern: „Wir haben den Anspruch zu sagen: Wir sind der Nachhaltigkeits-Klub.“