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  • Im Hinspiel erkämpften sich Rodrigo Zalazar und St. Pauli am Millerntor ein 2:2 gegen Aue nach 0:2-Rückstand. Damals war der Kiezklub Tabellen-17.
  • Foto: WITTERS

Tore, Punkte, Rekorde: Das kann St. Pauli noch alles gewinnen

Der FC St. Pauli hat einen Lauf und die Mannschaft macht derzeit nicht den Eindruck, als wolle sie den Fuß vom Gaspedal nehmen. Mit 38 Punkten ist der Klassenerhalt zwar praktisch perfekt und der Aufstiegskampf sowieso außer Reichweite. Dennoch gibt es noch kleine Ziele für das derzeit beste Rückrunden-Team der Liga, die Motivation genug sein sollten, um bis zum Saisonende voll durchzuziehen. 

Trainer Timo Schultz denkt gar nicht daran, vor dem Auswärtsspiel in Aue öffentlich neue Ziele für den Saisonendspurt zu formulieren. Das ist clever, denn so kann St. Pauli nur noch gewinnen. Auch Sportchef Andreas Bornemann stellt gegenüber der MOPO klar: „Als Verein oder als Gruppe geben wir keine konkrete Zielsetzung wie einen Tabellenplatz oder eine Punktezahl aus.“

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Ziellos sind die Kiezkicker aber keineswegs, und auch wenn es nicht mehr um alles geht für St. Pauli, so geht es doch noch um einiges.

Bester St. Pauli-Abschluss seit fünf Jahren noch möglich

Tabellenplatz: Dass St. Pauli nach 27 Spieltagen auf Rang acht steht, hätte im Januar auch Schultz nicht gedacht.  Er hält es für möglich, „noch ein, zwei Plätze“ zu klettern. Sogar Platz fünf ist angesichts der aktuellen Form nicht illusorisch. Es wäre die beste Abschluss-Platzierung seit Rang vier 2015/16. Das zweitbeste Abschneiden seitdem: Rang sieben (16/17).

St. Pauli will noch die 50-Punkte-Marke knacken

Punkte: 38 Zähler haben die Kiezkicker auf dem Konto, 21 sind noch zu vergeben. St. Paulis Punkte-Rekord seit dem Abstieg aus der Bundesliga 2011 liegt bei 62 Zählern – aufgestellt in der Saison 2011/12 (4. Platz).  Diese Marke ist auch rein rechnerisch nicht zu erreichen. Ambitioniert sind die 53 Punkte der Saison 2015/16. Die 50er-Marke wäre ein schönes Ziel. Heißt: noch vier Siege.

Rückrunden-Meister als Ansporn für einige St. Pauli-Profis 

Rückrunden-Titel: Den gibt es nicht, klar. Dennoch ist zu hören, dass der eine oder andere Kiezkicker Lust auf diesen „Titel“ hat. „Jeder motiviert sich anders“, sagt Bornemann. „Für den einen ist es Ansporn, Rückrunden-Meister zu werden, für andere, einen möglichst guten Tabellenplatz zu erreichen.“

St. Paulis Bestmarke in der Rückrunde liegt bei 34 Punkten

Rückrunden-Rekord: In der legendären zweiten Halbserie der Saison 2016/17 sammelte St. Pauli 34 Zähler – Vereins-Rekord. 22 Punkte haben die Kiezkicker in dieser Rückrunde schon geholt. Vier Siege bis zur Einstellung.

50 Tore als St. Pauli-Ziel nach 34 Spieltagen

Tore: In den letzten zehn Jahren hat St. Pauli nur einmal mehr als 50 Tore geschossen: 59 in der Saison 2011/12. Mit derzeit 41 Treffern und einem Tore-Schnitt pro Spiel von 1,5 in der Saison bzw. 1,8 in der Rückrunde wären rein rechnerisch zwischen 51 und 54 Tore drin.

Burgstaller und Kyereh wollen noch zweistellig werden 

Persönliche Bestmarken: „Ich bin mir sicher, dass sich einzelne Spieler für sich selbst noch Ziele gesteckt haben, die sie verfolgen“, sagt Bornemann. So hat Guido Burgstaller (9 Tore) ebenso eine zweistellige Trefferzahl vor Augen wie Daniel-Kofi Kyereh (8), der dies auch bei den Assists (9) schaffen will.  Manch anderer hat sein erstes Tor der Saison oder im St. Pauli-Trikot im Visier. „Natürlich können persönliche Statistiken und Bestmarken ein Ansporn sein“, weiß Bornemann.

Für einige St. Pauli-Profis geht es schon um die nächste Saison 

Bewerbung: Die Leih-Spieler Omar Marmoush (Wolfsburg) und Rodrigo Zalazar (Frankfurt) wollen sich im Endspurt für eine Zukunft im Kader ihrer  Stamm-Vereine aufdrängen, Kyereh oder Finn-Ole Becker noch mehr in den Fokus von Bundesligisten spielen (MOPO berichtete). Und auch im Kampf um Stammplätze und Perspektiven für die Zukunft gilt es für viele Spieler, sich zu beweisen oder auf sich aufmerksam zu machen.

Fernseh-Geld: Relevant für den Verein, aber kein Ansporn für die Profis. „Das TV-Geld taugt als Motivationshilfe eher wenig“, sagt Bornemann. „Das Ranking und die Szenarien sind zu komplex und kompliziert.“

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Was auch immer die Kiezkicker im Kollektiv oder individuell motiviert – es sollte für ein würdiges, vielleicht sogar furioses Ende einer außergewöhnlichen Saison reichen.

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