Kyereh, Dittgen und Paqarada (von links) feiern ein Tor des FC St. Pauli
  • Kyereh, Dittgen und Paqarada (von links) hatten gegen den FC Ingolstadt reichlich Grund zur Freude.
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St. Pauli-Spektakel am Millerntor: Sturmlauf auf Platz drei

Mit einem einzigen Sturmlauf hat sich der FC St. Pauli nach der unnötigen 0:1-Niederlage von Hannover zurückgemeldet. Vor 13.917 Fans am nicht ganz ausverkauften Millerntor gab es beim 4:1 (1:0) gegen den FC Ingolstadt den vierten Sieg im vierten Saison-Heimspiel, den Sprung auf Platz drei und eine kleine Party nach Schlusspfiff vor der erstmals wieder prall gefüllten Südtribüne.

Die Marschrichtung der Hausherren war fix offensichtlich. Schon nach 48 Sekunden gab Daniel-Kofi Kyereh den ersten Torschuss ab, der zweite Versuch gehörte Max Dittgen aus spitzem Winkel (6.), ehe erstmals die Führung in der Luft lag. Nach Freistoß von Leart Paqarada schädelte Jakov Medic die Kugel gen Gäste-Gehäuse, doch Keeper Buntic parierte glänzend (11.).

Zwischendurch stand sich St. Pauli mit einigen Ungenauigkeiten aber auch selbst im Weg, ermöglichte Ingolstadt so einige gute Kontermöglichkeiten, die der Aufsteiger aber ungenutzt ließ. Ansonsten blieb es eine Einbahnstraßen-Veranstaltung, in der sich der gegnerische Keeper zum Hauptdarsteller aufschwang. Buntic entschärfte Dittgens Nahdistanzkopfball nach Flanke von Jackson Irvine (19.) genauso wie zwei Minuten später Kyerehs Geschoss aus 14 Metern.

Ingolstadt lange mit Glück – Zander erlöst den FC St. Pauli per Kopf

Immer noch 0:0. Es nervte, aber der Kiezklub blieb dran – und dann klingelte es endlich. Nach einem Eckball von Paqarada rauschte Luca Zander heran und rammte das Runde mit dem Kopf ins Eckige (34.), der hochverdiente Lohn, um den sich die ganz in Pokal-Grau angetretenen Braun-Weißen postwendend fast wieder brachten. Denn unmittelbar nach Wiederanstoß tauchte Schmidt völlig blank von Nikola Vasilj auf, drosch den Ball aber weit drüber.

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Ein Remis zur Pause wäre auch ein schlechter Witz gewesen. „St. Pauli hat sich in einen offensiven Rausch gespielt”, musste auch Gäste-Coach Roberto Pätzold einräumen. Kyereh und Paqarada (beide 43.) und vor allem Dittgen, der nach Brust-Vorlage von Kyereh freistehend erneut in Buntic seinen Meister fand (45.), hatten vielmehr noch das 2:0 auf Fuß und Kopf. Und selbst damit wäre der FCI noch gut bedient gewesen.

St. Pauli gegen FCI auch nach der Pause spielbestimmend

Allerdings blieb es auch nach Wiederbeginn so, dass St. Pauli den Bayern einiges anbot. Schmidt tauchte ein zweites Mal frei vor Vasilj auf, verfehlte das Ziel aber beim ersten Mal deutlich (48.). Ein zweiter eigener Treffer wäre extrem hilfreich – und der fiel dann auch durch einen, der sich das schwer verdient hatte. Der enorm umtriebige Max Dittgen leitete sein Erfolgserlebnis höchstpersönlich ein, bekam den Ball mustergültig von Paqarada auf den Kopf serviert, 2:0 (50.).

Als Guido Burgstaller elf Minuten später völlig ungestört zum 3:0 einnetzten konnte, war das Thema frühzeitig durch. Zumal St. Pauli auch auf Ingolstadts Ehrentreffer durch Röhls abgefälschten 16-Meter-Schuss (72.) die prompte Antwort parat hatte und nur eine Minute später durch den eingewechselten Christopher Buchtmann auf 4:1 stellte.


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„Kurioserweise hat mir die erste Halbzeit besser gefallen als die zweite, aber da haben wir die Tore gemacht”, frohlockte Trainer Timo Schultz, der beim Gang in die Kabine von den Fans lautstark gefeiert wurde, die Euphorie aber an die Mannschaft weitergab. „Die Jungs haben sich das seit einem Jahr erarbeitet”, lobte er und relativierte: „Dafür, dass wir nach vorne spielen, kommen die Fans ins Stadion.” Außerdem: „Wir haben gerade einmal den achten Spieltag.”

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