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Voller Einsatz: Jakov Medic (l., hier gegen Paderborns Sven Michel) und St. Pauli kommen immer besser mit Rückschlägen zurecht.
  • Voller Einsatz: Jakov Medic (l., hier gegen Paderborns Sven Michel) und St. Pauli kommen immer besser mit Rückschlägen zurecht.
  • Foto: WITTERS

Timo Schultz und seine Widerstandskämpfer bei St. Pauli

Das Eine ist, gute Leistungen zu bringen, wenn es läuft. Etwas Anderes ist es, sich zu wehren, das viel besprochene Ruder herumzureißen, wenn nichts geht oder alles gegen einen. Und in letzterer Disziplin, so ist die einhellige Meinung beim Kiezklub, hat sich der FC St. Pauli gesteigert und seine Profis unter Timo Schultz zu braun-weißen Widerstandskämpfern entwickelt.

Dass die Mannschaft dazu in der Lage ist, sich aus einer misslichen Lage zu befreien, zeigen ja eigentlich schon die Rückrunde der vergangenen Saison und die tabellarische Klettertour von Platz 17 in Gefilde, in denen bis wenige Spieltage vor Schluss der Aufstieg rechnerisch möglich war.

Finn Ole Becker über St. Pauli: „Viel mehr ein Team“

Aber auch die Partie zuletzt in Paderborn war so ein Beispiel dafür. Rote Karte gegen Kapitän Philipp Ziereis in der sechsten Minute, Elfmeter für die Gastgeber, Eigentor Adam Dzwigala, kurz: Widrigkeiten. Oder wie der Trainer hinterher sagte: „Da sind ein paar Momente in dem Spiel komplett gegen uns gelaufen.“

Trotzdem knickten die Kiezkicker nicht ein. Im Gegenteil. „Wir haben uns in Unterzahl in Paderborn noch gut geschlagen, finde ich“, sagte Finn Ole Becker, der sogar die erneute Führung hätte erzielen können. Das Mittelfeld-Talent wundert diese Resistenz nicht. „Wir sind viel mehr ein Team, viel enger zusammengeschweißt“, vergleicht er den aktuellen Mannschaftsgeist mit dem früherer Tage. Becker führt einen weiteren Beleg dafür an. „Wir haben in Magdeburg gewonnen, was man eigentlich gar nicht gewinnen kann. Die waren tausend mal besser als wir und trotzdem haben wir gewonnen. Das ist auf jeden Fall ein Unterschied zu den Jahren davor, das ist ganz klar so.“

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Timo Schultz findet, dass das gute Spiel trotz Unterzahl in Paderborn „uns auch noch wieder Stärke geben sollte, dass man nicht beim ersten negativen Erlebnis in sich zusammenbricht, sich selbst bemitleidet oder nicht mehr seine PS auf die Strecke bringen kann“. Die Mannschaft komme inzwischen aus den schlechten Phasen innerhalb eines Spiels schneller wieder heraus. „Das ist aber trotzdem ein Bereich, in dem wir als Mannschaft zulegen und noch stabiler werden können“, sagt er. Vielleicht am Sonntag gegen Spitzenreiter Jahn Regensburg. Wobei wohl auch niemand bei St. Pauli traurig wäre, diesmal vielleicht nicht ganz so viele Widerstände überwinden zu müssen.

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