Ticket-Revolution in der Südkurve! St. Pauli vergibt Karten nach neuem Modell
Im nächsten Jahr wird vieles anders. Der FC St. Pauli ändert seine Vergabepraxis für Südkurven-Karten. Ziel ist, dass insgesamt mehr Fans die Chance erhalten, im Ultra-Bereich zu stehen. Aber wie läuft der Prozess genau ab?
Im nächsten Jahr wird vieles anders. Der FC St. Pauli ändert seine Vergabepraxis für Südkurven-Karten. Ziel ist, dass insgesamt mehr Fans die Chance erhalten, im Ultra-Bereich zu stehen.
Verein, Fanladen und Ultrà Sankt Pauli (USP) verständigten sich auf ein Modell, das die „Durchlässigkeit in der Kurvenstruktur” stärken soll. Mit dem Umbau des Millerntors wurde die Südtribüne 2007 zum Platz für die Fan-Gruppierung mit großer Vorliebe für Choreos. Nach anderthalb Jahrzehnten haben sich die Dinge aber festgefahren (MOPO berichtete).
Aus der „Jahreskarte“ wird das „Fankurventicket“: Das ändert sich am Millerntor
Der Gold-Standard für Ultras trägt bislang den Namen „Jahreskarte Steh Süd“. Prinzipiell hat die Besitzerin oder der Inhaber dieses Tickets kein Vorkaufsrecht für die nächste Saison, das eingeführte Punktesystem zur Vergabe der Karten führte in der Praxis aber dazu, dass die meisten Jahreskarten zu Dauerkarten wurden. „Gerade junge Fans, aber auch andere supportfreudige Menschen bekommen kaum Zugang zur Südkurve“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Verein, Fanladen und USP. Schon zur neuen Saison soll deshalb das „Fankurventicket Süd” eingeführt werden, das allerdings noch nach altem Muster vergeben wird.
„Südkurvenbeirat“ legt die Kriterien für die Kartenvergabe fest
Ab 2024 soll dann ein „Südkurvenbeirat“ Kriterien festlegen, nach denen die Tickets für jeweils eine Spielzeit verteilt werden. Wie der Beirat genau besetzt wird, muss noch festgelegt werden. Klar ist, dass neben Fanklub-Vertreter:innen und Ultras auch der Fanladen dort vertreten sein wird.
Das Bestreben sei generell, „die Fans in der Südkurve zu sammeln, die sich in Gruppen, Fanklubs, Initiativen oder auch einfach in Aktionen der Südkurve einbringen möchten“. Jugendlicher Aktivismus in Gruppen dürfte dann weitaus mehr zählen als das bequeme „Ich war schon immer hier“-Argument.
Das könnte Sie auch interessieren: Nach DFL-Paukenschlag: So reagiert St. Pauli-Boss Göttlich
Für die Ultras ist das neue Modell ein großer Schritt in Richtung einer selbstverwalteten Kurve, wenngleich die Vergabe der Plätze „in enger Absprache“ mit Verein und anderen Fan-Gremien erfolgen soll. Nur im höchst unwahrscheinlichen Fall, dass die Ultras nicht alle Karten verkaufen können, übernimmt der Verein den Absatz der restlichen Tickets.