Stolz bei St. Pauli: Darum brach Irvine nach dem Spiel gegen Messi in Tränen aus
Es war die größte Bühne, auf der Jackson Irvine jemals ein Fußballspiel bestritten hat, und wohl auch die schmerzhafteste Niederlage. Vor zig Millionen Zuschauern rund um den Globus verlangten Australiens Fußballer im WM-Achtelfinale den favorisierten Argentiniern um Megastar Lionel Messi beim knappen 1:2 alles ab und auch der Kapitän des FC St. Pauli bot dabei einmal mehr eine klasse Vorstellung. Nach dem WM-Aus flossen Tränen. In Hamburg erwartet Irvine nach seinem Urlaub die Vorbereitung auf den Kampf um den Klassenerhalt in Liga zwei. Fällt er in ein Loch – oder machen ihn seine starken WM-Auftritte noch besser?
Es war die größte Bühne, auf der Jackson Irvine jemals ein Fußballspiel bestritten hat, und wohl auch die schmerzhafteste Niederlage. Vor zig Millionen Zuschauern rund um den Globus verlangten Australiens Fußballer im WM-Achtelfinale den favorisierten Argentiniern um Megastar Lionel Messi beim knappen 1:2 alles ab und auch der Kapitän des FC St. Pauli bot dabei einmal mehr eine klasse Vorstellung. Nach dem WM-Aus flossen Tränen. In Hamburg erwartet Irvine nach seinem Urlaub die Vorbereitung auf den Kampf um den Klassenerhalt in Liga zwei. Fällt er in ein Loch – oder machen ihn seine starken WM-Auftritte noch besser?
Der Schmerz über den geplatzten Traum von der großen Sensation: riesengroß. Als alles vorbei war, das Achtelfinale und damit auch die WM, sank der Mann mit dem Zopf auf den Rasen, starrte mit tränenerfüllten Augen ins Leere und wenig später brachen im TV-Interview die Dämme – Bilder, die um die Welt gingen.
St. Pauli-Profi Irvine weint nach Australiens WM-Aus
„Es ist alles so frisch, aber ja … ich hoffe, wir haben alle stolz gemacht“, sagte Irvine, der sich zuvor die Tränen aus dem Gesicht gewischt hatte und dann das Interview abbrechen musste. Seine Worte waren an die Menschen auf dem fünften Kontinent gerichtet, die am frühen australischen Morgen mitgefiebert und mitgelitten hatten.
Auch beim FC St. Pauli hatten sie – Mitspieler, Verantwortliche und Fans – dem Mittelfeldmotor die Daumen gedrückt, mit seinen „Socceroos“ erstmals in ein WM-Viertelfinale einzuziehen. Bis zur letzten Minute der Nachspielzeit und einer Riesenchance war für den Außenseiter die Verlängerung und damit alles möglich.

„Er braucht sich nicht zu grämen und kann bei aller frischen Enttäuschung stolz auf sich sein“, sagt Andreas Bornemann im Gespräch mit der MOPO. „Jackson hat sich auf der großen WM-Bühne toll präsentiert und sich mit seiner Mannschaft wirklich teuer verkauft.“
ARD-Experte findet Irvines Leistung „herausragend“
Irvine, bei der WM 2018 noch Einwechselspieler, war bei diesem Turnier absoluter Stammspieler, Leistungsträger und einer der Anführer seines Teams. Der 29-Jährige absolvierte 355 von 360 möglichen Minuten, lief im Schnitt überragende 12,2 Kilometer pro Spiel, gegen Argentinien sogar 13 und lieferte Messi in vielen direkten Duellen einen heißen Kampf. „Herausragend“ nannte ARD-Experte Thomas Broich, der lange in Australien gespielt hat, Ivines Leistung.
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St. Paulis Vorzeigeprofi hat sich bei der WM einen Namen gemacht und dürfte mit etwas Abstand realisieren, was er mit seinem Team erreicht und erlebt hat.
„In der K.o.-Runde einer Weltmeisterschaft gegen Messi zu spielen, ist ein absolutes Highlight“, betont Bornemann. Irvine habe „bei der WM all das gezeigt, was ihn auch für uns so wichtig macht. Er ist ein extrem wertvoller Spieler und großartiger Charakter. Wir können uns als FC St. Pauli freuen, so einen Spieler in unseren Reihen zu haben – und das auch langfristig.“
Bornemann: Irvine steigt später ins Kiezklub-Training ein
Heute tritt Irvine seinen verdienten Urlaub an, muss komplett herunterfahren und Kraft tanken. Während die Kiezkicker am 9. Dezember das Training aufnehmen, steigt er erst nach der mehrtägigen Weihnachtspause für das Team ein, am 27. oder 28. Dezember.
Die enorme Belastung bei der WM im Anschluss an die Hinrunde ist bei Irvines kräftezehrender Spielweise nicht ohne. Auch das umstrittene Turnier mit all den Nebengeräuschen muss erst einmal mental verarbeitet werden. „Ich habe keine Zweifel, dass er nach seinem Urlaub gut erholt und mit neuer Motivation zu uns zurückkehrt“, sagt Bornemann, bestätigt aber auch, dass Irvine nicht einfach so wieder ins Training einsteigen und gleich das Programm der Kollegen mitgehen kann. „Natürlich wird es bei ihm einen anderen Trainingsaufbau geben als beim Rest der Mannschaft.“
Irvine wird nach und nach herangeführt werden. „Ich bin zuversichtlich, dass er zum Rückrundenstart in Nürnberg wieder in Spielform ist und auf dem Platz stehen kann“, so Bornemann. Ob Socceroos oder Kiezkicker: Jackson Irvine ist unverzichtbar.