„Störungen sehr destruktiv“: So sieht Oke Göttlich die Pyro-Pause bei St. Pauli
Ist es Ihnen schon aufgefallen? Es brennt nicht mehr auf St. Pauli. Seit Präsident Oke Göttlich in der MOPO einen flammenden Appell an die Fans gerichtet hat, das Abbrennen von Pyrotechnik zu unterlassen, da es dem Verein finanziell enorm schade, haben die Ultras das Abbrennen der Bengalos unterlassen. Nun spricht Göttlich in der MOPO erneut über die Thematik, einen Lerneffekt und wagt einen Blick in die Zukunft.
Noch ist unklar, wie teuer der Spaß diesmal wird. Auch wenn die Sinnlosigkeit der Bestrafung längst offensichtlich ist, wird der DFB noch eine gepfefferte Rechnung gen Millerntor schicken wegen der Pyro-Exzesse beim Punktspiel gegen Schalke Ende September. Im Anschluss hatte St. Paulis Präsident Oke Göttlich sehr offen darüber gesprochen, wie sehr den Klub die Sanktionen monetär treffen – und anscheinend ein offenes Ohr in der aktiven Fanszene gefunden.
„Die Höhe der Strafen für Pyro-Technik tun dem Verein finanziell richtig weh“, hatte Göttlich der MOPO seinerzeit gesagt. Gefolgt von einem Appell, sich fortan zu mäßigen: „Die Fans tragen eine Mitverantwortung für den FC St. Pauli.“
Fans mit sehenswerter Wunderkerzen-Choreo im Pokal
Und sie sind sich dessen offenbar bewusst, denn seit besagtem Schalke-Spiel herrscht Feuerpause auf St. Pauli. Sogar bei den Abendspielen bei Hertha BSC, gegen Nürnberg sowie im Pokal gegen Schalke hielt sich der Anhang in Sachen Pyro komplett zurück, überlegte sich sogar eine ebenso originelle wie sehenswerte Alternative. Bei der Neuauflage gegen Schalke gab es eine großartige Choreo auf der Süd – mit Tausenden bunter Wunderkerzen.
Bei St. Pauli ist man gespannt, ob auch die im Verband als strafbar wahrgenommen werden. Grundsätzlich aber ist der Verzicht auf garantiert teures Feuerwerk mutmaßlich auch Ergebnis eines funktionierenden Dialogs, wie Göttlich in der MOPO erklärt. „Wir können mit den meisten Beteiligten vernünftig sprechen und auch mal streiten. Das passiert sehr regelmäßig.“ Einen Appell hätten aber alle mitbekommen: „Es geht um unser aller gemeinsame Verantwortung für den FC St. Pauli. Fankultur ist uns ein wichtiges Anliegen, solange es nicht zum Schaden des Vereins und Menschen passiert“, sagt er und ergänzt: „Es ist für uns wirklich essenziell wichtig, dass wir diese Themen auch vor dem Hintergrund unserer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und unseren sportlichen Ambitionen vernünftig besprochen bekommen. Da sind Störungen sehr destruktiv und kontraproduktiv.“
St. Pauli-Boss Oke Göttlich in intensivem Dialog mit der Fanszene
Zumal brisante Begegnungen vor der Tür stehen. Die Partie in Rostock, vor allem aber das Hinspiel gegen den HSV – auch aus der jeweiligen Fan-Rivalität absolute Prestigeduelle. Was dabei rauskommen kann, bekam man erst am Sonntag zu sehen, als Braunschweiger Anhänger gleich zweimal für eine Unterbrechung des Niedersachsen-Derbys in Hannover gesorgt hatten.
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Dementsprechend werde der Dialog „auch in den nächsten Wochen und Monaten intensiv bleiben“, kündigte Göttlich in Bezug auf den Austausch mit dem Fanladen, dem Fanclubsprecherrat und dem Ständigen Fanausschuss an.