Andreas Hountondji klaut Coventrys Torwart Carl Rushworth den Ball und trifft zum 1:1 für St. Pauli.

Andreas Hountondji klaut Coventrys Torwart Carl Rushworth den Ball und trifft zum 1:1 für St. Pauli. Foto: WITTERS

St. Pauli zeigt in Coventry Comeback-Qualitäten – und ist dennoch unzufrieden

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Anders als im vergangenen Jahr in Norwich konnte der FC St. Pauli seine England-Reise dieses Mal zwar nicht mit einem Sieg krönen, doch auch der Test gegen Coventry City lieferte wichtige Erkenntnisse: Gegen den englischen Zweitligisten trotzten die Kiezkicker zwei Rückständen und sicherten sich letztlich ein 2:2-Unentschieden, bekamen aber auch Schwächen aufgezeigt. Für St. Pauli trafen Andreas Hountondji (43.) und Danel Sinani (81.), die Gastgeber waren durch Brandon Thomas-Asante (17.) und Ellis Simms (75.) erfolgreich.

In Durchgang eins gestaltete sich das Spiel ausgeglichen mit leichtem Übergewicht für Coventry auf dem Chancenzettel. Was aber für beide Seiten galt: Gab es Möglichkeiten, resultierten diese zumeist aus individuellen Fehlern. So gehörte den Gastgebern nach einem Ballverlust von Fujita kurz vor dem Sechzehner die erste Chance durch Torp (7.), wenig später löffelte Lage die Kugel nach einem Fehlpass von Coventry-Schlussmann Rushworth über das verwaiste Tor (19.).

Da passte es ins Bild, dass auch den beiden Treffern der ersten Hälfte kapitale Böcke des Gegners vorausgingen: Zunächst konnte Coventry in Führung gehen, weil St. Pauli nach einer – zugegeben stark, weil tückisch zwischen Torwart und Verteidigungsreihe servierten – Freistoßflanke von links beim Defensivverhalten in kollektiven Tiefschlag verfiel. Insgesamt vier Kiezkicker ließen den Ball passieren, statt einzugreifen, Thomas-Asante bedankte sich (17.). „Das war zu einem großen Teil meine Schuld“, nahm Keeper Nikola Vasilj das Tor auf seine Kappe, auch wenn es „ein hässlicher Ball“ gewesen sei.

Hountondji gleicht für St. Pauli in Coventry aus

Kurz vor der Halbzeit sollte sich Coventry für das braun-weiße Geschenk aber noch revanchieren: Der mit Ball am Fuß teils unsichere Rushworth vertändelte die Kugel gegen den pressenden Hountondji vor dem Strafraum leichtfertig, der Neuzugang ging dazwischen und brauchte nur noch einschieben. Das konnte aber nicht über die Mängel im Spiel der Kiezkicker hinwegtäuschen. „Wir haben gut begonnen, dann aber unsere Struktur verloren und überhaupt keinen Zugriff mehr gehabt“, klagte Blessin.


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Zuvor hatte Hountondji bereits eine Großchance liegen lassen, als Rushworth seinen Abschluss stark an den Pfosten lenkte (23.). Auf der Gegenseite boten sich Thomas-Asante (38.), der aus spitzem Winkel den Pfosten traf, und erneut Torp (39.), der beinahe von einem weiteren Fehler – diesmal von Oppie – profitiert hätte, weitere Möglichkeiten.

Das Chancenplus für den Championship-Teilnehmer hatte auch in Durchgang zwei Bestand: Zunächst scheiterte der auffällige Thomas-Asante zweimal freistehend am jeweils stark reagierenden Vasilj, eine Viertelstunde vor dem Ende machte es dann der eingewechselte Simms besser und verlängerte eine Flanke von rechts unhaltbar für St. Paulis Schlussmann zum verdienten Führungstreffer ins lange Eck.

Danel Sinani erzielt in Coventry das 2:2 für St. Pauli. WITTERS
Danel Sinani erzielt in Coventry das 2:2 für St. Pauli
Danel Sinani erzielt in Coventry das 2:2 für St. Pauli.

Sinani mit dem 2:2 gegen Coventry

Doch auch auf diesen Rückstand hatte St. Pauli die passende Antwort – und zwar umgehend: Nach starkem Steckpass von Ceesay vollstreckte Sinani, der sich wenige Augenblicke vorher bereits mit einem strammen Volleyschuss angenähert hatte, zum 2:2 (81.).

Trotz der nachgewiesenen Nehmer-Qualitäten war man bei St. Pauli alles in allem nicht zufrieden mit dem Auftritt in den West Midlands. Vor allem wie es Coventry gelang, die braun-weißen Pressing-Versuche zu umspielen, störte Blessin: „Da hatten wir schon einige Probleme“, monierte Blessin. „Es war nicht unser bestes Spiel“, gab auch Vasilj zu. „Wir hatten im heutigen Spiel eine Menge Probleme.“

St. Pauli plant weiteren Test – Blessin: „Haben schon noch was zu tun“

Für St. Pauli war es wohl der vorletzte Test in dieser Vorbereitung. Ein weiterer ist in Planung, aber noch nicht spruchreif. Sinnvoll wäre er allemal, denn, so merkte Blessin unter den Eindrücken des Coventry-Kicks an: „Wir haben schon noch was zu tun“.

So spielte St. Pauli: Vasilj – Wahl (72. Stevens), Smith (72. Dzwigala), Nemeth (72. Ritzka) – Pyrka (62. Saliakas), Sands (72. Schmidt), Fujita (72. Sinani), Oppie (72. Ahlstrand) – Afolayan (62. Metcalfe), Hountondji (62. Ceesay), Pereira Lage (72. Banks)

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