St. Paulis späte Gegentore: Das sagt Sportchef Bornemann
Es gibt Rekordwerte, auf die eine Fußballmannschaft nicht sonderlich stolz ist. Kein Verein in Liga zwei hat in dieser Saison in der Schlussviertelstunde mit Nachspielzeit mehr Gegentore kassiert als der FC St. Pauli. Hinten raus kriegen die Kiezkicker zu viele Dinger rein. Das kostet Punkte. Bauen die laufstarken Braun-Weißen regelmäßig im Endspurt ihrer Spiele rapide ab? Oder ist es ein Kopfproblem? Eine Zahl liefert eine überraschende Antwort.
Der Aufwind bei St. Pauli ist wieder abgeflaut. Das 0:2 in Bielefeld war ein Rückschlag, dabei hatten die Hamburger eine gute erste Halbzeit gespielt, auf Punkte-Kurs gelegen, dann aber spät die Gegentore kassiert (76./84.) – zwei wirkungsvolle Schläge.
Es waren die Gegentreffer Nummer sechs und sieben ab der 76. Spielminute für die Kiezkicker in dieser Saison. Keine Mannschaft in der Liga hat in dieser letzten Phase des Spiels inklusive Nachspielzeit mehr Tore hinnehmen müssen als die „Boys in Brown.“ Nur Fürth und Kiel haben bislang ebenso viele Buden kassiert.
Es gibt Rekordwerte, auf die eine Fußballmannschaft nicht sonderlich stolz ist. Kein Verein in Liga zwei hat in dieser Saison in der Schlussviertelstunde mit Nachspielzeit mehr Gegentore kassiert als der FC St. Pauli. Hinten raus kriegen die Kiezkicker zu viele Dinger rein. Das kostet Punkte. Bauen die laufstarken Braun-Weißen regelmäßig im Endspurt ihrer Spiele rapide ab? Oder ist es ein Kopfproblem? Eine Zahl liefert eine überraschende Antwort.
Der Aufwind bei St. Pauli ist wieder abgeflaut. Das 0:2 in Bielefeld war ein Rückschlag, dabei hatten die Hamburger eine gute erste Halbzeit gespielt, auf Punkte-Kurs gelegen, dann aber spät die Gegentore kassiert (76./84.) – zwei wirkungsvolle Schläge.
Es waren die Gegentreffer Nummer sechs und sieben ab der 76. Spielminute für die Kiezkicker in dieser Saison. Keine Mannschaft in der Liga hat in dieser letzten Phase des Spiels inklusive Nachspielzeit mehr Tore hinnehmen müssen als die „Boys in Brown.“ Nur Fürth und Kiel haben bislang ebenso viele Buden kassiert.
Späte Nackenschläge auch schon Braunschweig
„Die späten Gegentore tun natürlich weh – auch in der Konsequenz“, sagt Sportchef Andreas Bornemann und erinnert an das Spiel in Braunschweig, das St. Pauli nach 1:0-Führung durch zwei späte Gegentore (77./90.+4) den Sieg kostete.
Auch im Pokal hat der Kiezklub gerade erst diese schmerzhafte Erfahrung gemacht. Die Gegentore nach 1:0-Führung bei Bundesligist Freiburg fielen bekanntlich unmittelbar vor Ende der regulären Spielzeit und Verlängerung. Ein absoluter K.o-Schlag.
Bornemann erkennt kein Schema
Woran liegt es, dass St. Pauli so viele späte Gegentreffer kassiert? „Dafür gibt es nicht die eine einfache Erklärung. Das ist sehr komplex“, sagt der Sportchef. Die Ursachenforschung sei schwierig, ein Muster kaum erkennbar. Man müsse die Spiele und ihre jeweiligen Verläufe für sich betrachten.
In einem Punkt legt sich Bornemann jedoch fest: „Wir haben ganz sicher kein Fitnessproblem.“ Das Bielefeld-Spiel ist hierbei gesondert zu betrachten, denn nicht einmal drei volle Tage nach dem 120-minütigen Pokalfight in Freiburg war der Kräfteverschleiß mit zunehmender Spieldauer unübersehbar und auch logisch.
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Grundsätzlich gebe es „keinerlei Hinweise“ darauf, dass das Team ein „Kräfte- und daraus resultierendes Konzentrationsdefizit“ habe, so Bornemann. „Die Mannschaft ist topfit und baut auch in der Schlussphase nicht ab, das sehen wir an allen relevanten Daten.“
St. Pauli schießt selbst die zweitmeisten späten Tore
Dafür spricht auch ein Wert, der den späten Gegentoren diametral entgegensteht. St. Pauli hat nämlich ab der 76. Spielminute ebenso viele Tore geschossen wie kassiert: sieben. Nur die mit Abstand beste Torfabrik der Liga, der SC Paderborn, hat im Schlussabschnitt häufiger getroffen, achtmal.
Heißt: Körperliche Konstitution und die Moral der Truppe stimmen. Der Endspurt ist quasi Schwäche und Stärke zugleich. So brachten die späten Tore von Jackson Irvine in Hannover, von Connor Metcalfe in Fürth und die Treffer von Etienne Amenyido und David Nemeth gegen Paderborn den Kiezkickern jeweils immerhin ein Remis. Ein siegbringender später Treffer steht allerdings noch aus.
Bornemann spricht von „Risikoabwägung“
Die insgesamt 14 Tore, die St. Pauli ab Minute 76 erzielt und kassiert hat, sind Liga-Rekord. „Es hat auch mit der Risikoabwägung zu tun“, sagt Bornemann. „Wenn man ein Spiel unbedingt gewinnen möchte und zum Ende hin den offensiven Druck erhöht, macht man hinten auch mal mehr auf.“
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Es bleibt jedoch dabei: „Die späten Gegentore sind natürlich ein Ärgernis – gerade, wenn sie Punkte kosten oder das Weiterkommen im Pokal.“ Es sind einfach zu viele. Handlungsbedarf.