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Lars Ritzka kommt künftig von Barmbek aus um die Ecke
  • Lars Ritzka kommt künftig von Barmbek aus um die Ecke
  • Foto: WITTERS

St. Paulis Neuer: Ritzka will „nicht gleich alle umtreten“

Wenn sich Lars Ritzka auf dem Rasen so schnell, konsequent und schnörkellos wie bei der Wohnungssuche auf dem umkämpften Hamburger Immobilienmarkt präsentiert, dann dürfte der FC St. Pauli noch viel Freude an dem robusten Verteidiger haben, der seit Jahren links in der Viererkette spielt und neuerdings links der Außenalster wohnt.

Schon drei Tage vor dem Trainingsauftakt hatte der 23-Jährige seinen Umzug hinter sich gebracht und Zeit, an der Alster zu spazieren, vor allem aber seinen künftigen Lebensmittelpunkt – neben dem Trainingsgelände natürlich! – zu erkunden. Barmbek-Süd. Sein neuer Stammplatz in Hamburg.

St. Pauli-Verteidiger Ritzka hat schon Wohnung in Barmbek

Was einen Platz in der Mannschaft des Kiezklubs angeht, muss Ritzka in den kommenden Wochen mächtig Gas geben und geduldig sein. Auf seiner erklärten Lieblingsposition links hinten ist Leart Paqarada nach einer starken letzten Saison bis auf weiteres gesetzt.

„Unser Verhältnis ist noch gut“, berichtet Ritzka, den St. Pauli ablösefrei von Drittligist Verl geholt hat, augenzwinkernd über die ersten Begegnungen. Das soll auch so bleiben. Der Neue will den Konkurrenzkampf rein sportlich angehen. Dass im Profifußball „jeder spielen will, ist doch klar“.

Der Neue bei St. Pauli: Kommt Ritzka in der Abwehr an Paqarada vorbei?

Verstecken will sich Ritzka nicht und auch nicht mit der Rolle des Back-up zufrieden geben. Bei allen Ambitionen müsse man aber immer im Hinterkopf haben, was das Beste für die Mannschaft sei, betont Ritzka, und dass es „nicht sinnvoll ist, alle aus der Mannschaft umzutreten, nur um zu spielen“.

Bei St. Pauli will der 1,85-Meter-Mann, der nach eigener Einschätzung auch „einen ganz passablen Innenverteidger“ abgibt, den nächsten Schritt in seiner Karriere machen und sein „Verbesserungspotenzial ausschöpfen.“ Spektakuläres ist nicht zu erwarten. „Ich habe mich immer als soliden Spieler gesehen“, sagt der gebürtige Hannoveraner, der sich besonders auf den Test bei 96 am Samstag freut.

Der Saison in der „besten Zweiten Liga aller Zeiten“ blickt Ritzka mit großer Vorfreude entgegen. „Da sind viele geile Spiele dabei, gegen Bremen, Schalke und wer da sonst noch so rumläuft.“ Dass er den HSV unerwähnt lässt und unter „sonst noch so“ führt, wird den St. Pauli-Fans gefallen.

Millerntor statt Mensa: Ritzka hat Sport und Mathe auf Lehramt studiert

Zufall? Unwahrscheinlich. Seine Worte wählt Ritzka mit Bedacht. Kein Wunder, schließlich hat er ein paar Semester auf Lehramt Sport („selbsterklärend”) und Mathe („lag mir und hat Spaß gemacht“) studiert. Seit einem Jahr ruhe sein Uni-Leben, da die Anwesenheitspflicht eines Lehramtsstudiums nicht mit Profi-Fußball vereinbar sei, erklärt Ritzka.

Lehramt. Eine für einen Fußballprofi ungewöhnliche Wahl. Neigung, sagt Ritzka auf MOPO-Nachfrage. Er könne „gut erklären, arbeite gerne mit Menschen, denen ich weiterhelfen und Wissen vermitteln will.“ Das schließe den Job des Fußballlehrers mit ein. Ein Job als Trainer nach der aktiven Karriere sei ebenso „vorstellbar“ wie die Wiederaufnahme des Studiums, sollte er „in zehn Jahren keine Lust mehr auf Fußball“ haben.

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Davon ist Ritzka derzeit meilenweit entfernt. Der bodenständige Aufsteigertyp brennt, will sich in der nächsthöheren Liga etablieren und sehnt herbei, „vor vollem Haus“ am Millerntor zu spielen. Das könnte noch etwas dauern. Beides.

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