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Danel Sinani bejubelt euphorisch sein Tor zum 2:1 gegen Wiesbaden
  • Tor-Held: Danel Sinani bejubelt euphorisch seinen Treffer gegen Wiesbaden, der St. Pauli zum Zweitliga-Meister machte.
  • Foto: WITTERS

St. Paulis Meister-Schütze Sinani: Zwei Kracher und eine knifflige Entscheidung

Die meisten Aufsteigertypen des FC St. Pauli sind schon im verdienten Sommerurlaub. Für einige geht es in die Verlängerung – und im Fall von Danel Sinani dürfte das eher für Freude sorgen. Länderspiele bedeuten Spielzeit. Anders als beim Kiezklub ist der Offensivspieler in der Nationalmannschaft Luxemburgs eine feste Größe und hat jetzt zwei Hochkaräter vor der Brust. Doch auch bei den Braun-Weißen könnte der Linksfuß mehr Spielzeit bekommen und wichtiger werden wenn er denn bleibt.

Happy End. Das trifft es ziemlich genau, wenn man aus Sicht von Sinani die abgelaufene Saison betrachtet. Gerade einmal sieben Einsätze und nur 131 Minuten Spielzeit verzeichnete der 27-Jährige an den 34 Spieltagen. Und ein Tor. Aber was für eins!

Bekommt Danel Sinani bei St. Pauli eine neue Chance?

Sein goldener Treffer zum 2:1 im Saisonfinale in Wiesbaden brachte den Kiezkickern die Meisterschaft in Liga zwei und sorgte für das i-Tüpfelchen auf eine für das Kollektiv überragende Spielzeit, die für ihn persönlich hochkompliziert und unbefriedigend war, auch wenn er sich ohne Murren und demonstrative Missstimmung in den Dienst der Mannschaft gestellt hatte. Seine davor letzten Einsatz hatte der spielstarke Linksfuß im November 2023.

Im bevorzugten System von Trainer Fabian Hürzeler war es für Sinani schwierig, einen Platz zu finden. Der Coach setzte selten auf den variablen Offensivspieler, den er nicht als echte Alternative auf den offensiven Außenbahnen, wo Hochgeschwindigkeit gefordert ist, sah und sieht. Im zentralen Mittelfeld war die Konkurrenz mit Jackson Irvine, Marcel Hartel und Aljoscha Kemlein ebenfalls zu stark.

Systemumstellungen könnten Sinanis Chance sein

Ausgerechnet eine Spielklasse höher könnte es anders aussehen. Dann nämlich, wenn St. Pauli sein System verändert, die Spielweise mehr an den jeweiligen Gegner anpasst, flexibler sein muss. Dann könnten Sinanis zweifellos vorhandenen Qualitäten mehr und häufiger gefragt sein. Auch als Standardschütze – denn St. Paulis bisherige Nummer eins bei ruhenden Bällen, Marcel Hartel, hat den Verein verlassen.

Sein Vertrag bei St. Pauli läuft noch mindestens ein Jahr, aber ob Sinani bleibt oder wechselwillig ist, hängt auch von seiner künftigen sportlichen Perspektive ab. Er will mehr Spielzeit, das ist klar. „Es werden jetzt bestimmt Gespräche geführt werden“, hatte Sinani nach dem letzten Spiel gesagt. Klar dürfte auch sein: ohne eine adäquate Ablöse würde ihn der Kiezklub sowieso nicht ziehen lassen. Ein wichtiger Sommer für Sinani – mit einer kniffligen Entscheidung.

Sinani mit Luxemburg gegen Frankreich und Belgien

Umso mehr dürfte er sich erst einmal auf die beiden anstehenden Länderspiele freuen – und viel Spielzeit. Am Mittwoch treten die Luxemburger, die sich knapp nicht für die EM qualifizieren konnten, auswärts gegen Frankreich an. Drei Tage später in Belgien. Für die beiden EM-Teilnehmer ist Luxemburg ein wichtiger Test.

Im Nationalteam ist Sinani nicht nur Stammspieler, sondern auch Leistungsträger. In 62 Länderspielen hat er 46 Mal in der Startelf gestanden, zwölf Tore geschossen. Von einem solchen Status im St. Pauli-Trikot kann er nur träumen. Aber es kann eigentlich nur besser werden. Die Frage ist, wo. Auf welcher Position – und auch: bei welchem Verein.

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