St. Paulis Matanovic: „Die Trennung von Schultz war ein Schock“
Die Nase ist immer noch ein bisschen dicht. Als die Kollegen am Mittwochvormittag unter der wärmenden Sonne von Benidorm intensive Spielformen absolvierten, war Igor Matanovic nur ein mit Laufschuhen bekleideter Zuschauer. Nicht schön, im Vergleich zu seiner missratenen Hinrunde aber eine Sache, die einfacher zu verarbeiten ist.
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Die Nase ist immer noch ein bisschen dicht. Als die Kollegen am Mittwochvormittag unter der wärmenden Sonne von Benidorm intensive Spielformen absolvierten, war Igor Matanovic nur ein mit Laufschuhen bekleideter Zuschauer. Nicht schön, im Vergleich zu seiner missratenen Hinrunde aber eine Sache, die einfacher zu verarbeiten ist.
Seine Misere, so Matanovic’ Einordnung, begann eigentlich mit positiven Ereignissen am Ende der Vorsaison. „Der Doppelpack auf Schalke war für mich ein persönliches Erfolgserlebnis“, erinnert er sich im Gespräch mit der MOPO. „Auch im Sommertrainingslager lief es wirklich gut für mich. Ich habe gut trainiert, im Testspiel getroffen. Es war eigentlich das Beste, was hätte passieren können.“
Erwartungen an St. Pauli-Talent Matanovic stiegen
Er sei glücklich gewesen, die Trainer waren zufrieden mit ihm. Und die Erwartungen seien gestiegen. Vor allem jene an sich selbst. „Man will jedes Spiel treffen“, fasst er es in wenigen Worten zusammen. Das gelang zu Saisonbeginn zwar nicht, „aber ich bin mit zwei Vorlagen eigentlich ganz gut gestartet“. Aber dann kamen die schlechten Spiele mit dem Tiefpunkt der frühen Auswechslung in Rostock (0:2). „Das war wie ein Schlag ins Gesicht“, erzählt Matanovic. „Vor der Halbzeit ausgewechselt zu werden, ist mit die höchste Strafe für einen Spieler.“ Zumal dann, wenn er immer noch gerade mal 19 Jahre auf dem Buckel hat und erstmals überhaupt mit Kritik in den Medien umgehen lernen muss.
Matanovic wohnt noch bei seinen Eltern, und das ist gut so. „Ich habe sehr viel mit ihnen gesprochen. Das war das, was mir wirklich viel Kraft gegeben hat.“ Ihm ist schon klar, dass es Kollegen gibt, die nach einer Halbserie wie seiner „komplett zusammengebrochen sind. Aber bei mir ist das jetzt wie ein Reset. Für mich ist es eine neue Erfahrung gewesen, aber alle Spieler haben so etwas durchgemacht. Ich denke, es ist einfach nur menschlich.“
Matanovic war seit eineinhalb Jahren nicht verletzt
Fortan orientiert er sich an positiven Aspekten. „Seit meiner Schambein-Geschichte vor eineinhalb Jahren war ich nicht mehr verletzt“, führt er als Beispiel an. „Und ich versuche, jeden Moment einfach zu schätzen. Es ist auch sehr wichtig, dass man sich immer wieder sagt, dass es nicht selbstverständlich ist, was man schon erreicht hat.“ Und das dann auch noch „zu Hause“.
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„Ich bin jetzt seit zwölf Jahren hier. Ich kenne den Verein in- und auswendig, jeden Trainer, habe mit allen meinen Jugendtrainern noch Kontakt. Der FC St. Pauli ist wirklich mein Zuhause“, erzählt Matanovic mit glänzenden Augen. „Und es wird immer in meinem Herzen bleiben.“
St. Pauli gibt Matanovic an Eintracht Frankfurt ab
Auch wenn der kroatische U-Nationalspieler im Sommer flügge werden wird. Er steht schon bei Eintracht Frankfurt unter Vertrag und wird die Elbe gegen den Main tauschen. „So ist der Plan“, sagt Matanovic. „Aber ich habe ja hier noch ein halbes Jahr Zeit.“
Und die will er gewinnbringend nutzen. „Nicht viel stressen, einfach Fußball spielen.“ Gleichwohl einer seiner Ziehväter nicht mehr da ist. „Es war schon ein Schock, eine traurige Nachricht“, gesteht Matanovic in Bezug auf die Trennung von Trainer Timo Schultz und Co Loic Favé. „Aber wir haben das jetzt inzwischen alle verarbeitet, zumal wir uns mit Fabian Hürzeler ja richtig gut verstehen. Und ich bin mir sicher, dass Schulle und Loic ihren Weg gehen werden, weil sie beide richtig geile Trainer sind.“