St. Pauli könnte Taktik ändern – Daferner-Deal vom Tisch?
Kaum jemand geht davon aus, dass Torjäger Guido Burgstaller und Offensiv-Rakete und Topvorbereiter Daniel-Kofi Kyereh in der kommenden Spielzeit noch das Trikot des FC St. Pauli tragen werden. Trotz eines Vertrages bis 2023 stehen beide vor dem Abschied vom Kiezklub, der als sicher gilt. Der Verein muss personell reagieren. Das ist kompliziert – und könnte zu größeren Veränderungen führen.
Priorität hat derzeit der Sturm. Nachdem die Verträge von Simon Makienok und Maximilian Dittgen nicht verlängert worden sind und es Burgstaller aus privaten Gründen näher an und bestenfalls in seine Heimat Österreich zieht, sind bei St. Pauli drei Plätze im Sturm neu zu besetzen.
Kaum jemand geht davon aus, dass Torjäger Guido Burgstaller und Offensiv-Rakete und Topvorbereiter Daniel-Kofi Kyereh in der kommenden Spielzeit noch das Trikot des FC St. Pauli tragen werden. Trotz eines Vertrages bis 2023 stehen beide vor dem Abschied vom Kiezklub, der als sicher gilt. Der Verein muss personell reagieren. Das ist kompliziert – und könnte zu größeren Veränderungen führen.
Priorität hat derzeit der Sturm. Nachdem die Verträge von Simon Makienok und Maximilian Dittgen nicht verlängert worden sind und es Burgstaller aus privaten Gründen näher an und bestenfalls in seine Heimat Österreich zieht, sind bei St. Pauli drei Plätze im Sturm neu zu besetzen.
FC St. Pauli: Guido Burgstaller und Daniel-Kofi Kyereh nicht 1:1 zu ersetzen
Echte Torjäger mit einer verlässlich hohen Quote ab 15 Saisontreffer aufwärts sind rar und dementsprechend nachgefragt. St. Pauli wird versuchen, einen neuen Stürmer Nummer eins als Ersatz für Burgstaller (18 Saisontore) auf den Kiez zu lotsen. Möglich ist aber auch, den Verlust des abgezockten und kampfstarken „Ösis“ durch zwei oder drei frische Kräfte zu kompensieren.

Bei St. Pauli gibt es zudem die Hoffnung, dass Sturm-Juwel Igor Matanovic und auch der in seiner ersten Saison oft verletzte Etienne Amenyido den vielzitierten nächsten Schritt machen.
Igor Matanovic und Etienne Amenyido sollen den nächsten Schritt machen
Es kann also gut sein, dass die Kiezkicker ihr Spiel nicht auf den einen Torjäger ausrichten oder zuschneiden, sondern darauf setzen, zwei Stürmer in den Bereich einer zweistelligen Trefferzahl zu bringen, was auch den Vorteil hätte, dass St. Pauli weniger ausrechenbar ist. Weder ein Makienok noch ein Dittgen wären dafür realistische Kandidaten gewesen.
Eine Verpflichtung von Christoph Daferner, der bei St. Pauli auf der Liste steht, ist nach aktuellem Stand eher unwahrscheinlich. An dem 24-Jährigen hat auch Europapokal-Starter 1. FC Köln sowie Zweitliga-Rivale Nürnberg Interesse.
Christoph Daferner: St. Pauli ist Ablöse-Vorstellung von Dresden wohl zu hoch
Zudem soll Daferners Verein Dynamo Dresden, bei dem der Angreifer noch einen bis 2023 gültigen Vertrag hat, trotz des Abstiegs in die Dritte Liga rund eine Million Euro Ablöse fordern. Nach MOPO-Informationen wäre St. Pauli bei einer solchen Summe raus aus dem Poker – nicht, weil der Kiezklub die Million nicht zahlen könnte, sondern den Preis für überteuert hält.
Noch schwieriger als Burgstaller wird Kreativspieler Kyereh zu ersetzen sein. Einen gleichwertigen Ersatz auf der Zehnerposition wird St. Pauli aller Voraussicht nach nicht finden – das gilt sowohl für Spielweise als auch Marktpreise.
FC St. Pauli: Hat die Raute als Erfolgsmodell ausgedient?
Nicht ausgeschlossen, dass St. Pauli für die kommende Saison sein Spielsystem aufgrund der personellen Verluste und Neuzugänge verändert. Schon direkt nach dem vorletzten Saisonspiel auf Schalke (2:3), nachdem der Aufstiegszug endgültig ohne die Kiezkicker abgefahren war, sprach Trainer Timo Schultz davon, dass man sich ein Stückweit „neu erfinden“ müsse.
St. Pauli könnte sich beispielsweise von der Mittelfeldraute verabschieden, die über weite Strecken der abgelaufenen Saison ein echtes Erfolgsmodell war, aber ohne Kyereh als herausragendem Zehner nicht mehr die beste Option sein könnte.
Connor Metcalfe: Neue Position für ihn – oder er wird der neue Sechser
Neuzugang Connor Metcalfe ist bei Melbourne City vor allem im defensiven Mittelfeld als zweikampfstarker Sechser aufgelaufen, hat so gut wie nie in seiner Karriere auf den Außenbahnen agiert, ist somit kein Eins-zu-eins-Ersatz für den abgewanderten Finn Ole Becker (zur TSG Hoffenheim). Metcalfe könnte seine gewohnte Position vor der Abwehrkette auch bei St. Pauli spielen – als zweiter Sechser neben Eric Smith etwa, der als offensiverer Part seine Spielstärke künftig besser zur Geltung bringen kann? Sicherlich eine Überlegung wert.
Jackson Irvine hat defensiv überzeugt – rückt Eric Smith weiter nach vorne?
Auch Jackson Irvine hat im Saisonendspurt gezeigt, dass er eine Top-Besetzung in der defensiven Mittelfeldzentrale ist. Nicht so stark in der Spieleröffnung wie Smith, dafür stärker im Zweikampf und auch läuferisch. Gleiches gilt für Neuzugang Carlo Boukhalfa, der beide Achterpositionen bekleiden, aber auch hinter den Spitzen spielen kann.
Die Verpflichtungen von Metcalfe und Boukhalfa deuten für die Daten-Analysten von CREATEFOOTBALL klar darauf hin, dass St. Pauli noch aggressiver pressen will als in der Vorsaison. Da war der Kiezklub nach Regensburg und Heidenheim zwar das drittaktivste Team im Angriffspressing, die Quote fiel allerdings ausbaufähig aus. St. Pauli muss dahingehend effizienter werden, wofür es Kicker wie Boukhalfa (laufstark, schaltet schnell um) und Metcalfe (sichert seine Vorderleute clever ab) benötigt.
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Vieles scheint möglich bei den Kiezkickern vor und auch in der kommenden Saison. Das Mittelfeld als Maschinenraum steht vor einem Umbau, der nicht nur personeller Natur sein muss. Schon die Vorbereitung auf die neue Spielzeit dürfte spannend werden.