„Super, super, super“? Blessin lobt Neuzugang – und erhält Widerspruch
Das Trainingslager des FC St. Pauli in Flachau lieferte viele wichtige Erkenntnisse. Die wohl positivste mit Blick auf die zahlreichen personellen Veränderungen Umbruch: Die Neuzugänge fügten sich durch die Bank gut ein in Mannschaft und System. Auch bei Andreas Hountondji herrscht Einigkeit darüber, dass die bisherigen Auftritte gut waren. Wie gut jedoch, darüber sind sich Sportchef und Trainer uneins, weil die Leistungen des neuen Angreifers ein für einen Stürmer nicht unerhebliches Manko aufwiesen.
Es wäre untertrieben, davon zu sprechen, dass Alexander Blessin mit Hountondji zufrieden ist, begeistert würde es eher treffen. „Super, super“ und nochmals „super“ nannte der Coach die Leistungen des 23-Jährigen nach dem Spiel gegen Nizza. Die Leihgabe des FC Burnley habe „immer wieder angesetzt“, seinen „Speed“ unter Beweis gestellt und sich zudem in die Position für Abschlüsse gebracht. „Da sah schon sehr viel gut aus.“ Einzig: Keiner der Abschlüsse fand den Weg ins Tor.
Andreas Hountondji vergab mehrere Chancen
Für Sportchef Andreas Bornemann Grund genug, um Blessins überschwängliches Lob ein wenig einzufangen. Dem 53-Jährigen hätte ein „super“ gereicht, „für noch ein zweites oder drittes hätte er von seinen drei Chancen eine oder zwei machen sollen.“

Während Blessin die reine Existenz der Torschüsse für den Moment ausreicht („Die Tore werden kommen mit unseren Übungen und dem Training“), merkt Bornemann an, dass einem mangelhafte Chancenverwertung im Pflichtspielbetrieb schnell um die Ohren fliegen kann. Womöglich schon im Pokal gegen Norderstedt, spätestens aber im Bundesliga-Alltag „musst du solche Gelegenheiten nutzen, um einem Spiel früh eine Wendung zu geben.“
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Von der ausbaufähigen Effizienz vor des Gegners Tor mal abgesehen, konnte aber auch Bornemann schon einige Vorzüge des neuen Stürmers ausmachen: Hountondji könne „den Ball behaupten“, ihn aufgrund seiner 1,90 Meter „mit dem Kopf ablegen“ oder „sein wahnsinniges Tempo“ ausspielen. Ein Tor hätte dem Spieler geholfen, um weiter voranzukommen „bei den nächsten Schritten, die kommen müssen“. Damit Hountondji in der Liga im Idealfall nicht nur aufgrund seiner Größe, seiner Physis und seines Tempos gefürchtet ist – sondern auch wegen seiner Torgefahr.
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