St. Pauli in der Krise: Das sind die größten Baustellen des Kiezklubs
Die längste Winterpause aller Zeiten spielt dem FC St. Pauli in die Karten, denn es gibt verdammt viel zu tun. Tabellenplatz 15, nur 17 Punkte und damit gleichauf mit dem Vorletzten. Akute Gefahrenlage, enormer Handlungsbedarf. Die MOPO benennt die größten Problemzonen und Baustellen, die den Kiezkickern in der Hinrunde zum Verhängnis wurden und dringend bearbeitet werden müssen. Damit St. Pauli im neuen Jahr schnell die Wende schafft und nicht lange oder gar bis zum Ende um den Klassenerhalt kämpfen muss.
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Die längste Winterpause aller Zeiten spielt dem FC St. Pauli in die Karten, denn es gibt verdammt viel zu tun. Tabellenplatz 15, nur 17 Punkte und damit gleichauf mit dem Vorletzten. Akute Gefahrenlage, enormer Handlungsbedarf. Die MOPO benennt die größten Problemzonen und Baustellen, die den Kiezkickern in der Hinrunde zum Verhängnis wurden und dringend bearbeitet werden müssen. Damit St. Pauli im neuen Jahr schnell die Wende schafft und nicht lange oder gar bis zum Ende um den Klassenerhalt kämpfen muss.
Auswärtsschwäche: Noch kein Sieg in der Fremde in dieser Saison – und der letzte gelang im Februar. Bannt St. Pauli den Auswärtsfluch nicht, wird es schwer mit dem Klassenerhalt.
Chancenverwertung: Ein eklatantes Problem und Dilemma. Die Kiezkicker haben nach der Hinrunde die meisten Torschüsse aufzuweisen (388), aber mit 23 nur die zehntmeisten Treffer. Bei der Chancenverwertung (5,9 Prozent) ist St. Pauli Drittletzter der Liga. Die Tor-Ausbeute der als Stürmer eingesetzten fünf Spieler: Johannes Eggestein (5), Lukas Daschner (3), Etienne Amenyido (1), David Otto (1), Igor Matanovic (0). Ein neuer Stürmer, der eine klare Verstärkung ist, sollte helfen und muss her, wenngleich der Markt umkämpft sein wird. Es gilt aber auch, die Qualität der Chancen und Abschlüsse zu erhöhen.
Personalmangel in der Defensive: Kommt einer neuer Verteidiger?
Abwehr: Die Baustelle ist derzeit vor allem personeller Natur, da die Stamm-Innenverteidigung aus Jakov Medic (Schulter-OP) und David Nemeth (Schambeinprobleme) zuletzt fehlte und unklar ist, ob beide oder auch nur einer zum Rückrundenstart einsatzbereit sind. Nemeth droht noch lange auszufallen. Das könnte die Verpflichtung eines neuen Verteidigers nötig machen. Von 17 Spielen gab es nur drei ohne Gegentor (zweimal 0:0). Besonders im ersten Viertel der Saison ließ die Defensive zu viele Gegentore zu.
Balance: Bis zuletzt hat der FC St. Pauli kein gutes Gleichgewicht zwischen druckvollem Angriffsspiel und defensiver Stabilität gefunden. Die jüngsten beiden Partien waren exemplarisch: Beim 0:0 gegen Kiel agierten die Braun-Weißen vorne so harmlos wie lange nicht, beim offensiv furiosen 4:4 in Karlsruhe hinten mehrfach desolat.
Späte Gegentore: Die „Boys in Brown“ haben sieben Gegentreffer nach der 76. Spielminute kassiert, nur Kiel hat mehr (8). Die drei Gegentore in der Nachspielzeit sind Liga-Rekord (mit Hannover, Heidenheim, Magdeburg).
St. Pauli fehlt das Tempo – besonders in der Offensive
Tempo: St. Pauli hat ein Geschwindigkeits-Defizit. In der Liste der schnellsten Spieler der Liga (Top Speed) finden sich in den Top 100 nur drei Kiezkicker. Stärkster Sprinter ist Etienne Amenyido mit 34,5 km/h auf Platz 36. Die beiden anderen sind ausgerechnet Defensivspieler: Eric Smith (34,72 km/h, Platz 48) und Betim Fazliji (33,78, Platz 86.).
Rückstand: Elfmal ist der FC St. Pauli in dieser Saison in Rückstand geraten – nur Bielefeld und Magdeburg häufiger. Das Problem: die Kiezkicker können Rückstände zwar aufholen wie zuletzt in Karlsruhe, aber Spiele nicht drehen. Kein einziger Sieg nach Rückstand.
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Führung: Leider hat St. Pauli nicht nur mit Rückständen ein Problem, sondern auch mit Führungen. Siebenmal lagen die Kiezkicker in Front, konnten aber nur dreimal gewinnen (drei Remis, eine Niederlage). Die durchschnittlich 1,71 Punkte aus Spielen mit Führung sind der zweitschlechteste Wert der Zweiten Liga. Bitter.