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  • Brüder? Höchstens im Geiste! Marius Ebbers (l.) und Timo Schultz
  • Foto: imago sportfotodienst

St. Paulis neuer Trainer: Kurios! Timo Schultz mit Doppelgänger verwechselt

Wie tickt der St. Paulis neuer Cheftrainer Timo Schultz als Mensch? Das weiß sein Ex-Mannschaftskollege und Freund Florian Lechner genau. In der MOPO erzählt er es. Auch, dass Schultz früher mit einem anderen Kiezkicker verwechselt wurde.

Der Spieler Timo Schultz war bekannt. Ein Mittelfeldspieler mit überschaubarer Technik, aber mit unbändigem Willen und starkem Durchsetzungsvermögen.

FC St. Pauli: Florian Lechner über seinen Freund Timo Schultz

Obwohl der 42-Jährige auch schon eine Co-Trainertätigkeit bei den Profis unter André Schubert vorzuweisen hat,  konnte er sich bislang als verantwortlicher Übungsleiter nur im Jugendbereich profilieren, überzeugte da durch seine zielgerichtete Arbeit. Wie aber tickt der neue St. Pauli-Cheftrainer als Mensch?

Florian Lechner, Timo Schultz

Gute Kumpels schon seit Spielertagen: Florian Lechner (l.) und Timo Schultz

Foto:

imago/Baering

Timo Schultz und FlorianLechner sind seit 15 Jahre dick befreundet. Sie teilten beim Kiezklub ein Zimmer bei Auswärtsspielen und im Trainingslager, fuhren zusammen in den Urlaub und teilten die Leidenschaft für Backgammon.

Lechner und Schultz lernten sich 2005 beim FC St. Pauli kennen

2005 lernten sie sich beim FC St. Pauli kennen. „Schulle kam aus Kiel, wir haben uns schnell angefreundet, denn wir haben viele Gemeinsamkeiten, die für andere auch mal ungemütlich werden können“, erzählt Lechner der MOPO.

Was der 39-Jährige meint: „Timo sagt gern seine Meinung. Da weiß dann gleich jeder, woran er ist. Das war schon als Mitspieler so, das hat mir sofort an ihm gefallen.“

FC St. Pauli: Timo Schultz ist ein Mann der klaren Worte

Schultz habe als Kiezkicker nicht nur auf dem Platz Verantwortung übernommen. Er sei der Kassenwart gewesen, der das Geld von den notorischen Zuspätkommern Deniz Naki, René Schnitzler oder Carlos Zambrano konsequent eingetrieben habe: „Aber Schulle hat das clever gemacht, hat die Jungs mit einbezogen, gesagt: Reißt euch zusammen, sonst gibt es Probleme für uns alle.“

Lechner und Schultz pflegen enge Freundschaft

Auch wenn es um Fußball ging, sei Schultz oft aufgestanden, habe sich positioniert: „Er hat klare Worte gefunden, war unterm Strich aber immer konstruktiv, hat Lösungen angeboten.“

Timo Schultz und Florian Lechner

Timo Schultz und Florian Lechner sind auch heute noch gute Freunde.

Foto:

hfr

Geeint habe beide auch die Selbsteinschätzung: „Wir wussten beide, dass wir nicht die allergrößten Fußballer sind. Wir kamen über die Mentalität, haben aus wenig viel gemacht.“  

Die Freundschaft bezeichnet Lechner als „sensationell“: „Ich bin der Patenonkel von seinem Sohn Paul, er war Trauzeuge bei der Hochzeit mit meiner Frau Sabrina.“ Von der ist er allerdings schon lange geschieden.

Lechner: Schultz eiert nicht rum!

Lechner mag an Schultz die Gradlinigkeit: „Er eiert nicht rum, sagt, was Sache ist.“ Dazu passe die Absage an St. Pauli-Held André Trulsen, der seinen Job als Co-Trainer verloren hat: „Da hätte ich nicht in Timos Haut stecken mögen, denn auch ich verstehe mich mit Truller super. Timo hat von ihm als Mensch immer in den höchsten Tönen geschwärmt. Aber er musste unterscheiden zwischen dem persönlichen Verhältnis zu ihm und seiner sportlichen Idee.“

Timo Schultz, Florian Lechner

Timo Schultz (l.) und Florian Lechner feiern St. Paulis Aufstieg 2007 in die 2. Liga auf Mallorca.

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imago/Baering

Lechner würde jederzeit und in jeder Beziehung die Hand ins Feuer legen für seinen Kumpel: „Er ist ehrlich und verlässlich. Wenn ich ihn um Hilfe bitte, dann ist er ein paar Minuten später da.“ Privat sei Schultz eher ruhig, er würde die Menschen sehr schnell spüren lassen, ob er sie mag oder nicht.

FC St. Pauli: Timo Schultz wurde mit Marius Ebbers verwechselt

Und dessen Humor sei extrem trocken: „Der guckt dich manchmal an, du siehst, dass es in ihm arbeitet. Dann haut er dir ein Brett vor den Kopf und du fragst dich: ’Hat er das gerade wirklich zu dir gesagt?’ Aber dann muss man auch schon wieder lachen.“

Marius Ebbers, Timo Schultz

Brüder? Höchstens im Geiste! Marius Ebbers (l.) und Timo Schultz

Foto:

imago sportfotodienst

Lechners schönste Anekdote: „Wenn ich in Hamburg mit Schulle unterwegs war, wurde er immer wieder mit unserem Mannschaftskollegen Marius Ebbers verwechselt. Die Leute sagten: ‚Kann ich mal bitte ein Autogramm haben, Herr Ebbers?‘ Timo war anfangs noch verwirrt, doch irgendwann sagte er: ‚Okay, ab sofort bin ich Ebbers.‘ Dann hat ist er auch in die Rolle geschlüpft und hat auch als Ebbe unterschrieben.“

Über Schultz als Trainer der Profis sagt Lechner: „Ich sehe ihn als Riesenchance für den gesamten Verein. Im Umfeld spüren viele eine Aufbruchstimmung. Denn Timo trägt das St. Pauli-Gen in sich – und das ist gepaart mit seiner Bodenständigkeit und seinem großen Fußball-Sachverstand.“

Florian Lechner arbeitet weiter für den FC St. Pauli

Übrigens: Lechner hat nicht nur privat mit Schultz zu tun. Der Osteopath und Heilpraktiker betreute die Kiezkicker schon in der vergangenen Saison einmal pro Woche an der Kollaustraße, war zudem in Trainingslagern dabei.

Sportchef Andreas Bornemann hat sich mit ihm darauf verständigt, die Zusammenarbeit fortzuführen.

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