Sportchef Stöver: Darum ist Kiel zurzeit besser als St. Pauli
Defensiv stabil, offensiv dominant, aber viel zu wenig Ertrag – die Gründe für St. Paulis dürftige Zwischenbilanz sind hinlänglich bekannt und erzählt. Beim kommenden Gegner Holstein Kiel sieht das anders aus. Gibt es am Sonntag Anschauungsunterricht für den Kiezklub?
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Defensiv stabil, offensiv dominant, aber viel zu wenig Ertrag – die Gründe für St. Paulis dürftige Zwischenbilanz sind hinlänglich bekannt und erzählt. Beim kommenden Gegner Holstein Kiel sieht das anders aus. Gibt es am Sonntag Anschauungsunterricht für den Kiezklub?
Sie schießen ähnlich oft aufs Tor wie St. Pauli, stottern ebenso viele Kilometer ab und haben vergleichbar häufig den Ball – und dennoch hat Holstein Kiel fünf Zähler mehr auf dem Konto als der FC St. Pauli. Macht aktuell Platz zwei in der Tabelle. „Das freut uns, ist aber nur eine Momentaufnahme”, gibt sich Kiel-Sportchef Uwe Stöver im Gespräch mit der MOPO bescheiden. Auf Zufall basiere diese aber nicht: „Die Spiele sind sehr eng, stehen oftmals Spitz auf Knopf, und du musst das Momentum für dich entscheiden. Das haben wir in den meisten Fällen getan.”
Stöver sieht St. Pauli hinter Hertha, Schalke und dem HSV
Spielglück erarbeiten. Das Momentum am Schopfe packen. Für Stöver „auch eine Qualität”, die man aber erst über einen längeren Zeitraum bestätigen müsse. In der vergangenen Sensations-Rückrunde beherrschten die Kiezkicker genau das nach Perfektion, in dieser Saison ist es ihnen abhanden gekommen. „Das ist genau das, was ich sage: Du musst das Momentum für dich nutzen, das nötige Quäntchen Glück haben und den Fehler des Gegners im richtigen Moment ausnutzen”, sagt Stöver mit Blick auf seinen Ex-Klub, für den er zwischen Oktober 2017 und April 2019 arbeitete.
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Und dem Kiel in dieser Hinsicht am Sonntag nach Möglichkeit ein Lehrstück verpassen will – bei einer angemessenen Portion Respekt vor den Hamburgern: „Wir spielen gegen eine Mannschaft, die in der Liga noch ungeschlagen ist und durchaus mehr Punkte hätte haben können”, weiß Stöver, der den FC St. Pauli entsprechend auch als Aufstiegskandidaten auf dem Zettel hat – hinter Hertha BSC, Schalke 04 und dem HSV und auf Augenhöhe mit Hannover und Düsseldorf.
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Und trotzdem bleiben die Mittel, mit denen Kiel am Millerntor bestehen will, simpel: „Wir wollen das Spiel des Gegners nicht stattfinden lassen und das eigene Spiel weitestgehend versuchen durchzudrücken”, so Stöver vor dem Nord-Derby – bei dem es am Ende auch darauf ankommen wird, wer das Momentum letztlich in seine Richtung kippen kann.