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Der eingewechselte Jackson Irvine ist bedient: St. Pauli verliert in Hannover.
  • Der eingewechselte Jackson Irvine ist bedient: St. Pauli verliert in Hannover.
  • Foto: WITTERS

„Selbst zuzuschreiben!“ St. Pauli hadert mit unnötiger Pleite in Hannover

Timo Schultz hatte den Hals gestrichen voll. Als den Seinen auch in der Nachspielzeit die einfachsten Fehler unterliefen, so jede Chance auf eine Druckphase verpuffte, kickte der Trainer des FC St. Pauli wutentbrannt eine Wasserflasche in Richtung Bank. Wenig, sehr wenig war seiner Mannschaft an diesem Samstagnachmittag geglückt, schon gar nicht der mögliche zwischenzeitliche Sprung an die Tabellenspitze. Mit 0:1 (0:1) verlor der Kiezklub verdient, aber völlig unnötig vor 16.100 Zuschauern bei Hannover 96.

St. Pauli griff von Beginn an nach der Spielkontrolle, zwang 96 zu langen Bällen und hatte eine erste Chance, als Daniel-Kofi Kyereh zwar eine Flanke von Leart Paqarada verpasste, genau das aber Keeper Zieler vor Probleme stellte (2.). Dass die dürftig in die Saison gestarteten Hausherren dann auch noch früh wechseln mussten (Kerk für Frantz, 8.), spielte den Gästen vermeintlich zusätzlich in die Karten.

Vasilj hält prächtig, aber St. Pauli verliert in Hannover

Mit riskantem Aufbau aber brachten sich die Braun-Weißen selbst in Nöte. Ein Ballverlust von Afeez Aremu bescherte Beier die Riesenchance zur Führung, aber Nikola Vasilj drehte den Kopfball aus fünf Metern grandios um den Pfosten (9.). Es blieb nicht der einzige Hamburger Aussetzer, und so übernahm Hannover, das zudem deutlich griffiger wirkte, zusehends die Kontrolle, hatte durch Kerk die nächste Möglichkeit (22.). 

St. Pauli fand derweil bis auf ein Schüsschen von Finn Ole Becker (28.) offensiv nicht statt, bekam keine Ruhe in die Aktionen, wirkte fahrig, ungenau und ideenlos gegen gut organisierte Niedersachen.

St. Pauli-Pleite: Hartel-Ballverlust leitet Siegtor für Hannover ein

Die Strafe war folgerichtig. Diesmal leistete sich Marcel Hartel einen leichtfertigen Ballverlust in der eigenen Hälfte, Hults Flanke wurde von Medic unglücklich auf Hinterseer verlängert. Dessen Abschluss aus drei Metern parierte Vasilj noch, gegen Kerks Abstauber aber war er dann machtlos (39.). Und auch wenn St. Pauli mit der bis dahin besten Chance antwortete – Franke blockte Guido Burgstallers Schuss (40.) – war es abermals Vasilj zu verdanken, dass es nicht noch deutlicher wurde vor der Pause. Er hielt glänzend gegen den frei vor ihm auftauchenden Hult (43.) und sorgte so dafür, dass noch alles drin war nach der mit Abstand schlechtesten Halbzeit der Saison.

0:1 in Hannover: St. Pauli drängt nach der Pause vergeblich auf den Ausgleich

Timo Schultz reagierte in der Pause. Rico Benatelli sollte für mehr Ballsicherheit sorgen, Kyereh rückte für den ausgewechselten Simon Makienok in die Spitze, Hartel auf die Zehn. Tatsächlich agierte St. Pauli mit Wiederbeginn deutlich fokussierter, schnürte 96 in deren Hälfte ein. Bis zur ersten Chance durch einen Kopfball von Jakov Medic dauerte es (61.), dann zwang der just eingewechselte Christopher Buchtmann Zieler zu einer Glanzparade (63.).

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Hannover wankte, hatte aber durch Beier (69., 70.) und Maina (79.) gleich drei Mal die Vorentscheidung auf dem Fuß, ließ jedoch alle Möglichkeiten liegen. Allerdings wusste St. Pauli daraus keinen Nutzen mehr zu ziehen. Eine Chance für Kyereh (geblockt, 83.), ein Lattenkopfball von Medic bei der anschließenden Ecke (84.) – mehr war nicht. Und die zweite Auswärtsniederlage in Folge nach dem 1:3 von Paderborn perfekt.

Das sagt Trainer Schultz zur St. Pauli-Niederlage in Hannover

„Glückwunsch an Hannover 96 zum Sieg. „Aufgrund der besseren Chancen von Hannover ist das Ergebnis nicht unverdient“, räumte Schultz ein: „Meine Mannschaft hat eine Menge richtig gemacht und den Ball bis zum Strafraum laufen lassen. Dort haben wir auch Überzahlsituationen herstellen können, doch konnten wir diese nicht gut ausspielen.“

„Wir haben Hannover ins Spiel kommen lassen und uns auskontern lassen“, bilanzierte Jannes Wieckhoff: „Am Ende haben wir uns die Niederlage selbst zuzuschreiben.“ Guido Burgstaller stimmte zu: „Uns ist nicht genug eingefallen, um Hannover weh zu tun.“

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