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  • Kyoung-Rok Choi (l.) vom KSC gegen Omar Marmoush von St. Pauli
  • Foto: WITTERS

Spieler selbstkritisch: Kein Siegerfoto, aber St. Pauli stoppt nächstes Top-Team

Mit dem Siegerfoto hat es diesmal nicht geklappt, dafür aber mit der zweiten weißen Weste in Folge. Der FC St. Pauli hat nach dem Sieg im Derby erneut gegen ein Spitzenteam der 2. Liga standgehalten und dem Aufstiegsaspiranten Karlsruhe im Wildparkstadion beim 0:0 einen Punkt abgeknöpft. Für die Kiezkicker der nächste Achtungserfolg. 

Schließlich traf die Mannschaft von Trainer Timo Schultz auf das bisher formstärkste Team des Unterhauses im Jahr 2021 – und das ohne zwei nominelle Stammspieler.

FC St. Pauli: Philipp Ziereis fehlt in Karlsruhe überraschend

Philipp Ziereis, zuletzt in Abwesenheit von Christopher Avevor und Marvin Knoll Kapitän, fehlte überraschend im Aufgebot. Genau wie Finn Ole Becker plagten ihn Oberschenkelprobleme.

Und genau wie schon gegen den HSV nach 28 Minuten übernahm für Ziereis Tore Reginiussen, der sein Startelfdebüt gab. Beckers Position übernahm Rico Benatelli, Afeez Aremu rückte auf die Sechs. 

FC St. Pauli: Nullnummer beim Karlsuher SC

„Das war ein typisches Null-Null-Spiel heute“, sagte Derby-Held Daniel-Kofi Kyereh nach der Partie. Und hatte damit zumindest für die erste Spielhälfte recht. Diese war im Wildpark nämlich eine für St. Pauli-Verhältnisse ungewohnt ruhige, die schon nach sieben Minuten ihren Höhepunkt hatte.

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Viel Kampf, wenig Chancen: St. Pauli holte in Karlsruhe ein 0:0.

Foto:

WITTERS

Der allerdings hätte für St. Pauli die Führung bedeuten müssen. Rodrigo Zalazar setzte Guido Burgstaller im Strafraum in Szene, der sich geschickt um Christoph Kobald drehte. Der KSC-Mann blockte den Ball, der bei Derby-Torschütze Daniel-Kofi Kyereh landete. Anders als im Stadtduell vergab Kyereh aber aus kurzer Distanz gegen den stark parierenden Marius Gersbeck. 

FC St. Pauli: Kyereh vergibt in Karlsruhe große Chance

Dass in der Folge der Spielfluss litt, hatte unter anderem mit dem Geläuf in Karlsruhe zu tun, das besonders St. Paulis Spieler immer wieder schlittern und rutschen ließ und optisch den Anschein erweckte, es handele sich beim Rasen im Wildpark tatsächlich um den natürlichen Lebensraum von Reh und Hirsch.

Zum anderen stand St. Pauli genau wie der KSC kompakt und ließ die Gastgeber auch bei ihren vier Ecken vor der Pause nie wirklich gefährlich vors Tor von Dejan Stojanovic kommen. St. Paulis Offensivbemühungen wiederum nicht zuträglich war, dass mit Becker der spielstarke Mann fehlte und von Aremu ersetzt wurde, der seine Qualitäten eher im Verhindern hat. 

FC St. Pauli: Dejan Stojanovic stark in Karlsruhe

Die zweite Hälfte bot dann schon eher das, wofür die beiden Mannschaften stehen, die gemeinsam die viertbeste Offensive der Liga stellen: Torszenen! Allerdings scheiterte Ex-Kiezkicker Kyoung-Rok Choi zuerst mit einem Schuss von der Strafraumgrenze (47.) und dann am in höchster Not heranrauschenden und so rettenden Sebastian Ohlsson (52.). Auf der Gegenseite kombinierten sich Kyereh und Omar Marmoush im Zusammenspiel in den Strafraum, der Schuss des Ägypters wurde aber ebenfalls geblockt (53.). 

Der FC St. Pauli tritt beim KSC an

Dejan Stojanovic sicherte dem FC St. Pauli beim KSC die Null.

Foto:

picture alliance/dpa

Und es ging munter weiter: Rico Benatelli hatte nach Leart Paqaradas flacher Hereingabe am Elfmeterpunkt das 1:0 auf dem Fuß und schloss zu mittig ab (56.). Drei Minuten später tauchte Goller am anderen Ende nach einem langen Pass und einem gewonnenen Laufduell gegen Paqarada frei vor Stojanovic auf. Der Österreicher tauchte blitzartig ab und parierte stark. 

Guido Burgstaller blieb in Karlsruhe ohne Treffer

Guido Burgstaller blieb in Karlsruhe ohne Treffer.

Foto:

WITTERS

Guido Burgstaller vom FC St. Pauli: „Wir hatten uns mehr vorgenommen“

Die letzte Chance, St. Paulis erstes 0:0 in der laufenden Saison noch abzuwenden, vergab Rodrigo Zalazar nach Vorarbeit der eingewechselten Maximilian Dittgen und Luca Zander. „Wir hatten uns mehr vorgenommen“, sagte Guido Burgstaller, Stürmer vom Dienst und in Karlsruhe eher Nebendarsteller.

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„Es war allgemein zu wenig, vor allem nach vorne. Wir wissen selber, dass das besonders nach vorne kein gutes Spiel war von uns“, bemängelte auch Daniel-Kofi Kyereh, der aber auch lobte, was St. Pauli neuerdings auszeichnet: „Wir haben fast gar nichts zugelassen.“

Burgstaller ergänzte: „Wir machen das momentan alle gut gegen den Ball.“ Das lobte auch der Trainer: „Das war ein Kernpunkt vor dem Spiel. Die Entwicklung ist für uns absolut positiv.“

0:0 beim KSC: Trainer Timo Schultz lobt sein Team

Durch das 0:0 verpasste St. Pauli zwar den Sprung auf einen einstelligen Tabellenplatz – wobei das wohl deutlich weniger wichtig ist als ein anderer Fakt: Die Boys in Brown blieben im sechsten Spiel hintereinander ungeschlagen.

„Ich glaube, dass wir ein gerechtes Unentschieden gesehen haben, beide Mannschaften haben sich einen Fight geliefert. Am Ende müssen wir mit dem 0:0 leben“, lautete das Fazit von Trainer Timo Schultz. „Das ist eine schöne Entwicklung, wenn wir uns über ein 0:0 gegen den KSC ärgern.“ So sah das auch Kyereh: „Am Ende haben wir einen Punkt. Das ist besser als ein Spiel zu verlieren.“

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